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Lady in Rot (German Edition)

Lady in Rot (German Edition)

Titel: Lady in Rot (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Radley
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hineinzuinterpretieren … sich nicht in überschwänglichen Worten über seine Liebeskunst zu ergehen oder, noch schlimmer, ihm anzuvertrauen, wie leicht sie sich in ihn verlieben könne?
    Schön, sie würde sich an seinem Vorbild orientieren. Schließlich waren sie beide erwachsen. Laura hatte nicht vor, irgendeine peinliche Szene zu machen. Sie hatte jede Sekunde dieser unglaublichen Nacht genossen – genau wie Xavier vermutlich auch.
    „Ich fühle mich wundervoll heute Morgen“, antwortete sie.
    Xavier kam zu ihr und drückte ihr einen Kuss ins Haar. „Du duftest auch wundervoll.“
    „Du aber auch.“
    Sie blickte auf, als er die Hand zwischen ihre Schenkel gleiten ließ. Im hellen Tageslicht fühlte Laura sich plötzlich scheu und verletzlich. „Xavier …“
    „Ja?“
    „Ich sollte jetzt besser aufstehen.“
    „Schsch, lass mich dir Freude bereiten“, flüsterte er.
    Hatte sie wirklich geglaubt, sie brauche die Dunkelheit, um sich frei und ungehemmt zu fühlen? Im Nu wurde sie eines Besseren belehrt. Denn als Xavier sie jetzt auf ungemein erotische Weise liebkoste, zog sie ihm, überwältigt von Verlangen, das Handtuch weg.
    Er schloss genüsslich die Augen, als sie ihn mit der Hand umfasste. „Mmh, das ist so gut, Chérie.“
    „Wirklich?“ Mutig geworden, begann Laura ihn zu streicheln, wie sie es noch nie bei einem Mann gewagt hatte. War das Xaviers Wirkung auf die Frauen? Gab er selbst einer relativ unerfahrenen Frau das Gefühl, eine freizügige Liebesdienerin zu sein? „Wie gut?“
    „Zu gut“, stöhnte er, nahm ihre Hand weg und zog Laura auf sich, sodass sie rittlings über ihm zu sitzen kam. Dann umfasste er ihre Hüften und drang in sie ein. Immer wieder hob er sie an und zog sie auf sich herunter, wobei ihr dunkelrotes Haar in schimmernden Kaskaden über ihre alabasterweiße Haut und die rosigen Spitzen ihrer vollen Brüste fiel. Es war ein unglaublich erotischer Anblick, aber Laura hatte die Augen fest geschlossen. „Sieh mich an“, drängte er. „Laura, sieh mich an.“
    Sie tat es … und wurde von unerwarteter Scheu überwältigt. Denn was konnte es Intimeres geben, als sich in die Augen zu blicken, während er in sie eindrang? Urplötzlich entglitt ihr jegliche Kontrolle über ihre Gefühle, sie wurde mit unwiderstehlicher Macht einfach mitgerissen.
    „Ich kann nicht mehr warten!“, rief sie aus, während Wellen der Lust bereits ihren Körper durchfluteten.
    Xavier spürte, wie sie ihn fester umfing, und war selbst verloren. „Dann tue es nicht“, stöhnte er und wurde im nächsten Moment von einem derart intensiven Orgasmus überwältigt, dass er alles um sich herum vergaß. Als dann der Höhepunkt allmählich verebbte, ergriff erneut dieses befremdliche Gefühl von ihm Besitz – eine wohlige Zufriedenheit, in der die Zeit stillzustehen schien. Er musste eingeschlafen sein.
    Als er aufwachte, lag Laura neben ihm und sah ihn an. Sich entspannt rekelnd, überlegte er, ob sie es wohl irgendwie hinbekommen könnten, den ganzen Tag im Bett zu verbringen. „Hallo“, sagte er lächelnd.
    Laura wusste, dass sie sich zusammenreißen musste. Sie hatte ihn beobachtet, während er geschlafen hatte, hingerissen und überglücklich. Im Schlaf wirkte er weicher, verletzlicher. Hatte sie die gleiche Verletzlichkeit nicht auch gespürt, als er ihr von dem Treffen mit seinem Vater erzählt hatte? Oder wollte sie etwas in ihm sehen, was gar nicht existierte?
    „Hallo“, antwortete sie und zwang sich, die Situation so sachlich wie möglich zu analysieren. Fakt war: Sie hatten nur Sex miteinander gehabt. Fakt war: Xavier war nach Kharastan gereist, um die Zeit mit seinem Vater und nicht im Bett mit der Anwältin seines Vaters zu verbringen. Was also sollte sie vernünftigerweise tun? Sie sollte sich mit einem kühlen Lächeln für das unvergessliche Erlebnis bedanken und sich zurückziehen, solange ihr Stolz und ihr Herz noch keinen Schaden genommen hatten. „Ich sollte jetzt besser gehen“, meinte sie deshalb und drückte ihm einen bewusst sittsamen Kuss auf die Nasenspitze.
    Xavier schüttelte den Kopf. „Lassen wir uns Kaffee bringen.“
    „Lieber nicht. Ich möchte nicht, dass jemand erfährt, dass ich die Nacht mit dir verbracht habe.“
    „Warum nicht? Malik hat dich doch nicht Enthaltsamkeit schwören lassen, bevor du den Auftrag bekommen hast, oder?“
    „Natürlich nicht“, wehrte Laura ab. „Aber ich möchte es nicht gerade herumposaunen.“
    „Ach, komm schon.“

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