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Lady in Rot (German Edition)

Lady in Rot (German Edition)

Titel: Lady in Rot (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Radley
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Xavier lächelte vielsagend. „Du musst schon sehr naiv sein, wenn du dir einbildest, Malik und seinen Spionen könnte irgendetwas entgehen, was innerhalb der Mauern dieses Palasts geschieht.“ Er umfasste neckend ihr Kinn. „Und ich bin mir sicher, dass diese bezaubernde Anwältin alles andere als naiv ist.“
    In seinen Worten schwang etwas mit, das ihr nicht gefiel – das sie veranlasste zu bedauern, was zwischen ihnen geschehen war. In der festen Absicht, nicht weiter darauf einzugehen, stand Laura auf und zog sich so unbefangen wie möglich an. Was nicht leicht war, weil Xavier sie nicht aus den Augen ließ.
    Erst als sie sich den Gürtel des Negligés wieder fest um die Taille gebunden hatte, glaubte sie sich gefasst genug, Xavier scheinbar ruhig und abgeklärt anzusehen. Und stellte verzweifelt fest, dass ihr Herz allein bei seinem Anblick dahinschmolz.
    „Was hast du nun vor?“, erkundigte sie sich kühl.
    Xavier spürte ihren plötzlichen Rückzug und war pikiert. „Ich nehme an, du sprichst nicht von dem Frühstück?“
    „Nein.“ Laura hatte Mühe, ihre äußere Gelassenheit zu wahren, hin und her gerissen zwischen dem Drang, aus dem Schlafzimmer zu fliehen, und dem Wunsch, in Xaviers Arme zurückzukehren. „Ich meinte, wie lange hast du vor, in Kharastan zu bleiben?“
    Laura beim Anziehen zu beobachten, hatte Xaviers Verlangen erneut geweckt. Doch er würde sie nicht bitten, zu ihm zurückzukommen. Xavier de Maistre war es nicht gewohnt, dass eine Frau sein Bett verließ, bevor er es wollte! Doch er verbarg seinen Zorn und seine Frustration hinter einem kühlen Blick. „Ist dein Interesse beruflicher oder persönlicher Natur?“
    Sein eisiger Ton ließ sie aufhorchen. Wollte er sie vielleicht warnen, dass sie sich besser nicht an ihn klammern sollte? „Beruflicher natürlich“, antwortete sie deshalb.
    „Ich habe mich noch nicht entschieden“, erklärte er.
    Es klang so nachdenklich, dass Laura sich an die vergangene Nacht erinnert fühlte, als er sich ihr anvertraut hatte. Sofort erwachte ihr Mitgefühl. „Warum bleibst du nicht eine Weile?“, schlug sie freundlich vor. „Und lernst deinen Vater besser kennen.“
    „Meinst du, das sollte ich?“
    Laura nickte, erfreut, dass ihm ihre Meinung etwas bedeutete. „Ganz sicher.“
    Doch Xavier, der sie voller Misstrauen beobachtete, glaubte plötzlich den Schlüssel zu ihrem Verhalten gefunden zu haben. Wie mühelos sie von unnahbar auf leidenschaftlich und umgekehrt schaltete. Wie zufällig sie gestern Nacht so verführerisch gekleidet bei ihm aufgetaucht war. Tatsächlich schien ihre gesamte Garderobe dem einen Zweck zu dienen, ihn zu verführen. Hatte Malik ihr vielleicht nach dem Dinner die Anweisung zukommen lassen, ihn auf die natürlichste Weise zu besänftigen, die einer Frau zur Verfügung stand?
    „Wie überzeugend du doch bist, Chérie“, bemerkte er. „Gehört das auch zu deinem Mandat? Mich zu überreden, hierzubleiben?“
    Laura blickte in seine dunklen Augen, die plötzlich wieder so eiskalt funkelten, und begriff, wie wenig sie ihn wirklich kannte. Wie war es möglich, mit einem Mann eine derart himmlische Liebesnacht zu verbringen und am nächsten Morgen nur noch Leere und Misstrauen vorzufinden? „Ich habe dir doch bereits gesagt, dass mein Auftrag lediglich darin bestand, dich hierherzubringen“, antwortete sie förmlich.
    „Und mit mir zu schlafen?“, ergänzte er. „Würdest du das als Bonus oder als Bedingung bezeichnen?“
    Sie erstarrte. Das konnte er unmöglich ernst meinen! Doch seine eisige Miene bestätigte seine Worte. „Eine andere Frau hätte dir dafür eine schallende Ohrfeige versetzt. Da ich aber nicht zu Szenen neige, werde ich deine Bemerkung einfach mit der Verachtung strafen, die sie verdient.“
    „Es hat dir gefallen“, ließ er nicht locker. „Ich würde sogar behaupten, du hast es geliebt. Deshalb fällt es ganz bestimmt in die Kategorie Bonus, meinst du nicht?“
    Beschämt dachte Laura daran, wie willig sie sich an ihn geschmiegt hatte. Jetzt hätte sie ihm für ihr Leben gern gesagt, dass er als Liebhaber eine Niete gewesen sei. Aber das wäre die größte Lüge von allen gewesen. Und Xavier wusste natürlich genau, was er wert war. „Du hast recht, ich habe es geliebt. Der Sex war fantastisch“, entgegnete sie deshalb. „Aber das war bei deinem Ruf ja zu erwarten.“
    „Danke, Chérie“, erwiderte er spöttisch.
    „Das sollte kein Kompliment sein“, wehrte sie ab. „Ehrlich

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