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Lady in Rot (German Edition)

Lady in Rot (German Edition)

Titel: Lady in Rot (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Radley
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luxuriösen Umgebung des Palasts nicht fehl am Platz vorkam. Ein gutes Gefühl.
    Der Frühstückstisch war für sie im Schatten eines exotischen, großblättrigen Baumes gedeckt. Gerade löffelte sie sich etwas Maulbeermarmelade auf den Teller, als sich jemand näherte. Sie blickte auf, und ihr Herz setzte für einen Schlag aus. „Xavier.“
    Laura Cottingham war die einzige Frau, die je vor ihm weggelaufen war, und jetzt saß sie hier, wirkte erstaunlich cool in Leinen und Seide, ihr rotbraunes Haar schimmerte in der Sonne, während die grünen Perlen in ihrer Kette die Farbe ihrer Augen strahlen ließen. „Du versteckst dich vor mir?“, fragte er mit samtiger Stimme.
    „Sieht das so aus? Verstecken deutet auf Angst, und obwohl ich hier praktisch eine Gefangene bin, habe ich ganz bestimmt keine Angst – schon gar nicht vor dir!“
    Er lächelte. Ihr frischer Anblick war wie eine anregende Brise nach dem Tumult der vergangenen Nacht. Die Begegnung mit dem Scheich hatte ihn mehr aufgewühlt, als er erwartet hatte, und er dachte, dass Sex mit Laura ihn von allem befreien würde, von seinen quälenden Gefühlen wie von seinem Verlangen nach ihr. Doch Laura ging ihm nach wie vor nicht aus dem Kopf.
    Deshalb hatte er sie gesucht und insgeheim vermutlich erwartet, sie tränenüberströmt und reumütig vorzufinden … und nicht gut aufgelegt beim Frühstück! „Warum bist du dann davongelaufen?“, hakte er nach.
    „Weil du beleidigende Dinge zu mir gesagt hast.“
    „Dann hat man dich also nicht gebeten, mich zu verführen, um mich zum Bleiben zu verleiten?“ In der lauen Morgenluft klang diese Anschuldigung irgendwie lächerlich.
    „Ich bin Anwältin, Xavier, und keine professionelle Femme fatale. Sind denn die Frauen, mit denen du es normalerweise zu tun hast, skrupellos genug, so etwas zu tun?“
    Er zuckte die Schultern. „Gelegentlich.“
    „Dann hast du bislang mit den falschen Frauen verkehrt.“
    Sie blickten sich lange an.
    „Mag sein“, meinte Xavier schließlich.
    Laura sah das verräterische Aufleuchten in seinen Augen und erschauerte. „Und das sollte keine Aufforderung sein!“
    „Vielleicht möchte ich das aber.“
    Entschlossen schüttelte sie den Kopf. „Nein, Xavier. Und es hat auch keinen Sinn, mich so anzusehen. Ich meine es ernst.“
    „Nein?“, wiederholte er ungläubig.
    Seine Arroganz geriet tatsächlich ins Wanken! „Hör zu, damit das ganz klar ist“, sagte Laura leise, aber entschieden. „Der Sex mit dir war fantastisch, wie du sicher weißt, aber für die meisten Frauen bedeutet Sex viel mehr als nur das. Respekt und Selbstachtung spielen dabei auch eine ziemlich wichtige Rolle. Wenn du wirklich glaubst, ich würde auf Geheiß des Scheichs mit Männern schlafen, dann darfst du dich nicht wundern, dass ich dich auf Abstand halten will. Egal, was für ein guter Liebhaber du bist.“
    „Das kann nicht dein Ernst sein! Du hast jetzt deinem Zorn Luft gemacht, und ich akzeptiere es. Vielleicht habe ich es sogar verdient. Ich entschuldige mich für das, was ich zu dir gesagt habe.“ Er lächelte gewinnend. „Okay?“
    Sie schob ihren Stuhl zurück und stand auf. „Du willst es nicht verstehen, nicht wahr, Xavier? Die Sache lässt sich nicht einfach durch eine widerwillige Entschuldigung und ein sexy Lächeln aus der Welt schaffen.“
    Er roch den Duft ihres frisch gewaschenen Haars und den Hauch von Parfüm, der sie umgab. Seine Frustration kannte keine Grenzen. „Aber ich will dich, Laura. Ich will dich jetzt!“
    „Das ist dein Problem, Xavier.“ Laura genoss es, wieder die Kontrolle zu haben. „Denn es wird keine Vertraulichkeiten mehr zwischen uns geben. Was jedoch nicht bedeutet, dass wir keine Freunde sein können.“
    „Freunde?“
    „Du brauchst nicht so zu tun, als würde ich dir damit etwas Abartiges vorschlagen. Du hast doch Freunde, oder, Xavier?“
    Natürlich hatte er Freunde … aber unter den richtig engen waren keine Frauen. Die waren an einer erotischen Beziehung mit ihm interessiert und nicht an einer platonischen Freundschaft. Würde es bei Laura anders sein, trotz ihrer erklärten Absichten?
    Xavier blickte in ihr zartes, schönes Gesicht und versteckte den Aufruhr seiner Gefühle hinter einer unbewegten Miene. Urplötzlich flammte sein Kampfgeist auf. Keine Vertraulichkeiten? Das wollte er erst einmal sehen!

11. KAPITEL
    „Deine Entschlossenheit ist wirklich bewundernswert“, flüsterte Xavier ihr in widerstrebender Anerkennung zu. „Aber ich

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