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Lady in Rot (German Edition)

Lady in Rot (German Edition)

Titel: Lady in Rot (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Radley
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kam, desto lauter erklang das Weinen seiner kleinen Tochter, und sein Herz zog sich krampfhaft zusammen.
    Die Kleine bot ein Bild des Jammers: Das kleine Gesichtchen war rot von der Anstrengung, das Haar verschwitzt. Noch schlimmer war, dass ihre Windel dringend gewechselt werden musste – die kleinen Beinchen strampelten in wildem Protest.
    „ Por Dios .“ Die leise Verwünschung verursachte einen Moment der Stille, dem dann sofort wieder noch lauteres Schreien folgte.
    „Pst, pequeña “, beruhigte er sie, als er sie aus ihrem Gitterbettchen hob und an sich drückte. „Na, da wollen wir dich mal schnellstens trockenlegen, nicht wahr?“
    Und genau das tat er mit einigen geschickten Handgriffen. Gleichzeitig versuchte er, den Kummer aus ihren tränenerfüllten dunklen Augen zu vertreiben.
    Die Augen hatte sie von ihm. Aber ansonsten kam sie nach seiner verstorbenen Frau – einer Frau, die absichtlich die Verhütung vernachlässigt hatte, um ihn mit einem Kind zur Ehe zu zwingen.
    Es machte ihn immer noch wütend. Wenn er nur daran dachte, dass sie einzig aus dem Grund schwanger geworden war, um sich finanzielle Vorteile zu verschaffen … Deshalb hatte er Yvonne ein großzügiges Angebot gemacht, das sie in ihrer Habgier nicht hatte ausschlagen können. Nach einem Vaterschaftstest waren sie eine der kürzesten Ehen in der Geschichte eingegangen, damit ihm das Sorgerecht hatte zugesprochen werden können. Im Gegenzug hatte Yvonne zugestimmt, auf alle Rechte zu verzichten. Danach war die Scheidung eingeleitet worden.
    Doch lange hatte seine habgierige Exfrau ihren Coup nicht genießen können. Denn schon einen Monat nach Christinas Geburt erhielt Manolo auf einer Geschäftsreise die Nachricht, dass sie bei einem schweren Autounfall ums Leben gekommen war.
    Er war sofort nach Hause geflogen. Als Erstes versuchte er, die wilden Spekulationen, die die Medien anstellten, zu entkräften. Danach hatte er sich um ein neues Kindermädchen kümmern müssen.
    Das zweite von vier in fünf Monaten, wie er sich zynisch eingestand. Länger als sieben Wochen war bisher keine geblieben.
    Inzwischen hatte er eine vorbereitete Flasche aus dem kleinen Kühlschrank genommen und in der Mikrowelle erwärmt. Er setzte sich auf den Schaukelstuhl und gab seiner Tochter zu trinken – offensichtlich keinen Moment zu früh, wie man ihrem gierigen Saugen entnehmen konnte.
    „Brauchst du Hilfe?“
    Manolo sah Santos an und zog zynisch eine Augenbraue hoch. „Was schlägst du vor?“
    Sie kannten sich schon sehr lange und vertrauten sich gegenseitig vollkommen. Die beiden waren zwar Chef und Angestellter, doch ihre Freundschaft reichte zurück in die Zeit, als Manolo noch als gewiefter Straßenjunge in einem rauen New Yorker Viertel lebte. Er war nicht besonders stolz auf seine Jugend, doch sie hatte ihn zu dem Mann gemacht, der er heute war.
    Hart im Nehmen, rücksichtslos und risikofreudig, ein Mann, der gleichzeitig drei Jobs gehabt und nebenbei studiert hatte. Der mit einem Minimum an Schlaf auskam und schon mit Mitte zwanzig seine erste Million verdient hatte … Ein Vermögen übrigens, das in den letzten fünfzehn Jahren um ein Vielfaches gewachsen war.
    Manolo schreckte aus seinen Gedanken auf und sah auf die Uhr. Nur noch fünfzehn Minuten Zeit zum Rasieren, Duschen und Essen – das reichte nicht. Er würde sich verspäten.
    „Ich werde das Reporterduo begrüßen, ihnen ihre Zimmer zeigen und ihnen dann einen Drink anbieten“, bot sich Santos an. „Das verschafft dir ein wenig zeitlichen Spielraum.“
    Alarmanlagen und Sicherheitsvorkehrungen an den Häusern reicher Leute waren heutzutage eine unabdingbare Notwendigkeit. Aber dieses hohe, aufwendig gestaltete schmiedeeiserne Tor in der ebenso hohen Betonmauer, die darauf montierten Überwachungskameras …
    Zu viel des Guten, oder hatte Manolo del Guardo Grund zur Installation solcher Hightech-Sicherheitsanlagen?
    „Wer ist dieser Typ? Krösus?“
    „Nicht ganz.“
    „Du hast deine Hausaufgaben gemacht, was?“, kam nonchalant die Erwiderung, als der Wagen vor dem imposanten Tor anhielt.
    „Hast du je erlebt, dass ich das nicht getan habe?“
    Ariane wusste ganz genau, wer Manolo del Guardo war. Sie hatte eine ausführliche Akte über ihn erstellt. Und eine Liste detaillierter Fragen, von denen einige mit Sicherheit heftige Antworten provozieren würden.
    Und das sollten sie auch, das war der Sinn ihres Interviews. Sie wollte unter die Oberfläche gelangen, wollte einen

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