Lady in Rot (German Edition)
Zuneigung entgegenbrachte. Ich bezweifle, dass es etwas mit mir zu tun hatte.“
„Sie hat auf Sie reagiert“, wiederholte er entschieden. „Und genau das ist der Grund für meine Bitte.“
„Sie kennen mich doch kaum.“
Er lächelte schwach. „Im Gegenteil. Ihr Vater arbeitet für eine Ölfirma, deren Niederlassungen im ganzen Nahen Osten verstreut sind, und Sie sehen Ihre Eltern einmal im Jahr. Sie haben einen Bruder, Alex, der zwei Jahre älter ist als Sie. Er hat einen hochkarätigen Job als Ingenieur und lebt in Hongkong. Sie waren kurz verheiratet“, fuhr er fort und sah zu, wie ihre schönen Augen sich verdunkelten. „Sie haben eine schwierige Scheidung hinter sich und haben wegen konstanter Belästigung eine einstweilige Verfügung gegen Ihren Exmann erwirkt. Im Moment haben Sie keinen Partner, gehen selten aus …“ Er hielt ihren Blick mit seinem fest. „Soll ich weitermachen?“
Ariane schloss kurz die Augen, um die Wut zu verbergen, die in ihr aufstieg. „Durch solche Nachforschungen dringen Sie in meine Intimsphäre ein.“
„Da muss ich Sie korrigieren“, erklärte Manolo trocken. „Ich betrachte das als elementare Schutzmaßnahme.“
„Für Sie“, stimmte sie ihm steif zu.
„Für meine Tochter“, verbesserte er sie. „Und für jeden, der hier in meinem Haus lebt, und sei es für einen noch so kurzen Zeitraum.“
„Als Nächstes werden Sie mir sicher erklären, dass Santos eher Ihr Bodyguard ist als Ihr Koch.“ Das war mehr eine Feststellung als eine Frage, auf die Manolos Schweigen die Antwort lieferte.
Der Schrei eines Babys ertönte in nächster Nähe, und sie drehten sich beide um. Santos kam mit Christina auf dem Arm ins Zimmer und hielt in der anderen Hand ihr Fläschchen.
Zufall oder Verschwörung? Wie auch immer, Arianes Herz schmolz beim Anblick des Babys dahin, das mit gerötetem Gesicht sein kleines Fäustchen an den Mund presste.
Manolo übernahm seine Tochter und die Flasche und ließ sich auf einem Sessel nieder. Christina stürzte sich ausgehungert auf den Nuckel und saugte viel zu schnell.
Ariane machte eine unwillkürliche Bewegung auf das Baby zu, hielt sich dann aber zurück. „Sie trinkt zu schnell.“ Kein Wunder, dass die Kleine unruhig war. Sie hatte vermutlich Magenschmerzen.
„Haben Sie irgendwelche Vorschläge?“
„Sie braucht einen Sauger, der ihr Tempo drosselt.“
„Ich fahre in die nächste Apotheke und besorge eine Auswahl“, sagte Santos sofort und verschwand.
Das Telefon auf Manolos Schreibtisch klingelte, und Ariane bot mit einer Geste an, Christina zu übernehmen, während er den Anruf beantwortete.
Was war sie für ein süßes kleines Ding! Sie hatte die dunklen Haare ihres Vaters und eine weiche Pfirsichhaut. Ariane konzentrierte sich auf das Baby und versuchte, das Trinktempo zu verlangsamen.
Aber nur allzu schnell war die Flasche leer.
Inzwischen hatte Manolo sein Telefonat beendet. „Also, wie kann ich Sie überreden?“ Er fügte der vorher genannten Summe noch einen beachtlichen Bonus hinzu.
Sie sah ihn fest an. „Bitte beleidigen Sie mich nicht, indem Sie Geld zum Hauptthema machen.“
Er lehnte sich an den Schreibtisch. „Wann ist Geld nicht das Thema?“
Manolo beobachtete, wie die junge Frau sich kompetent um seine Tochter kümmerte. War ihre offensichtliche Integrität echt oder nur Show? Aber das konnte ihm doch egal sein. Seine vorrangige Sorge war Christinas Wohlergehen. Morgen früh musste er zu einem wichtigen Meeting nach Melbourne fliegen. Zur Not könnte er sie bei einer Tagesmutter unterbringen und mit dem Nachmittagsflug wieder nach Hause kommen. Aber das Kind war schon seit seiner Geburt so ruhelos, dass er es lieber nicht aus seiner gewohnten Umgebung reißen wollte.
„Bitte.“ Es war ein letzter verzweifelter Versuch.
Und dieses eine Wort war alles, was nötig war. Aber Ariane wollte ihn nicht so leicht davonkommen lassen. Denn dass Santos Christina ins Arbeitszimmer gebracht hatte, war sicher kein Zufall gewesen.
„Sie spielen nicht fair.“
Er spielte immer, um zu gewinnen. „Wäre das denn so hart für Sie?“
Härter als du denkst. Doch mit dem Baby im Arm, dessen süßen Duft sie einatmete, gab es nur eine mögliche Antwort für sie. Es ist ja nur für ein paar Tage, versicherte sie sich selbst. „In Ordnung. Ich bleibe.“
„Danke. Santos wird für ein spätes Mittagessen sorgen. Dann haben Sie noch genug Zeit, um Christina zu ihrem Mittagsschlaf hinzulegen.“
Sie musste
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