Lady in Rot (German Edition)
würde das Tagesmütter, Kindermädchen und so weiter bedeuten. Das erscheint mir dem Kind gegenüber nicht fair.“
„Also gut, Ariane. Wir beide stimmen darin überein, dass Christina eine Mutter braucht. Ich schlage Ihnen vor, dass Sie diese Rolle übernehmen.“
Jetzt hatte er, wie beabsichtigt, ihre volle Aufmerksamkeit.
„Als meine Ehefrau“, fügte Manolo hinzu, um alle Missverständnisse auszuschließen.
Sie sah ihn nur ungläubig an. „Sie sind verrückt.“
„Bin ich das?“
„Warum muss es denn unbedingt eine Heirat sein?“
„Ich möchte etwas Beständigkeit in das Leben meiner Tochter bringen. Durch eine Frau, die sie liebt und für sie sorgt, als wäre es ihre eigene Tochter. Christina hat eine Bindung zu Ihnen entwickelt, genau wie Sie zu ihr.“
„Deshalb wäre ich die ideale Wahl?“, erkundigte Ariane sich vorsichtig.
„Es käme Ihnen auch finanziell zugute. Und zwar durch ein Abkommen, das Ihnen zwei Millionen Dollar für jedes Jahr garantiert, dass Sie meine Ehefrau bleiben. Außerdem gestatte ich die Nutzung von Kreditkarten bis zu einem Rahmen von zwei Millionen Dollar jährlich. Geschenke und Schmuck wären ein zusätzlicher Bonus. Und mit einem großzügigen Ehevertrag sind Sie abgesichert im Falle einer Scheidung.“
„Und als Gegenleistung bekommen Sie eine Mutter für Ihr Kind, eine Gastgeberin für gesellschaftliche Anlässe und eine Frau für Ihr Bett.“ Unter der Oberfläche kochte Ariane vor Wut. „Alles in allem ein perfektes Geschäft.“
„Es ist ein attraktives Angebot.“
„Bevor Sie damit anfingen, Verträge und Geschäftsabschlüsse zu erwähnen, hatten Sie gute Chancen auf Erfolg bei mir.“ Sie stand auf und genoss den einen Moment, in dem sie auf ihn herabsehen konnte.
Er packte sie jedoch am Handgelenk. „Ich bin noch nicht fertig. Bitte, setzen Sie sich wieder hin und hören mir zu.“
„Manolo …“
„Christina braucht Sie in ihrem Leben.“
Die Nervenenden in ihrem Rücken kribbelten, als sie wieder in den Sessel sank. „Jede liebevolle Frau kann diese Aufgabe erfüllen.“
„ Sie können das“, beharrte er. „Ich biete Ihnen dafür die Sicherheit einer Vernunftehe, die auf Freundschaft und gegenseitigem Respekt beruht.“
Freunde – und Liebende? Bei dem bloßen Gedanken an ihn als Liebhaber gerieten ihre Gefühle außer Kontrolle.
„Sie bekommen eine Mutter für Christina, ich bekomme die Tochter, die ich mir schon immer gewünscht habe. Keine falschen Hoffnungen oder Illusionen.“
„Genau.“
Konnte sie das tun? Wagte sie es wirklich?
„Kann ich etwas Bedenkzeit bekommen?“
„Ich rufe Sie – dich, sollte ich jetzt sagen – morgen an.“
„Da gibt es noch etwas.“
„Ja?“
„Ich habe mein eigenes Geld.“ Sie atmete tief ein und stieß die Luft langsam wieder aus. „Ich will und brauche Ihr, äh … dein Geld nicht.“
Sie musste hier heraus. Wenn sie länger bliebe, würde sie sich vollkommen in ihren Gefühlen auflösen. „Du musst mich nicht begleiten. Ich nehme ein Taxi.“
Er nahm einen Geldschein heraus, legte ihn unter eine Untertasse und erhob sich ebenfalls. „Ich fahre dich selbstverständlich nach Hause.“
„Mir wäre es lieber, wenn du das nicht tätest.“ Sie verließ den Raum und ging durch die Hotelhalle zur Rezeption, wo sie sich vom Portier ein Taxi rufen ließ. Erst als sie wieder in ihrer Wohnung war, ließ sie ihren Gefühlen freien Lauf.
Ariane schlief schlecht und wachte mit rasenden Kopfschmerzen auf. Eigentlich kein Wunder nach Manolos schockierendem Heiratsantrag, dachte sie beim Anziehen, bevor sie zur Arbeit fuhr.
Um diese Zeit war zähflüssiger Verkehr in der Stadt normal, sodass sie gerade noch pünktlich beim Sender ankam. Der Morgen entwickelte sich schnell zu einem strapaziösen Tag, denn nach einer Woche Urlaub hatte sich natürlich stapelweise unerledigter Papierkram auf ihrem Schreibtisch angesammelt. Außerdem musste sie Telefonate erledigen und Informationen hinterherjagen. Und alles war selbstverständlich brandeilig, sodass sie Überstunden machte, um etwas Ordnung in das Chaos zu bringen.
Deshalb war es schon beinahe sieben Uhr, als sie endlich aus dem Büro kam und zum Parkplatz hinüberging. Jetzt schnell nach Hause, etwas Kaltes zu trinken, duschen und dann etwas essen. Und den Rest des Abends … sollte sie vermutlich an ihrem Laptop verbringen.
Ariane nahm den Autoschlüssel aus ihrer Handtasche. Dann sah sie auf und entdeckte Manolo, der gerade aus dem
Weitere Kostenlose Bücher