Lady in Rot (German Edition)
Freitag?“
„Nur eine kleine Feier im engsten Kreis.“
„Du machst dich lustig über mich, nicht wahr?“
„Ich meine das vollkommen ernst.“
„Aber …“ Drei Tage, das war unmöglich zu schaffen.
„Doch, es geht.“
Unglaublich. Er konnte wirklich ihre Gedanken lesen. „Mein Job …“
„Überlass das mir.“
„Freitag?“ Ariane wiederholte den Tag noch einmal ungläubig.
„Ich werde den juristischen Papierkrieg einleiten. Santos wird dir bei allen nötigen Arrangements zur Seite stehen, die deine Wohnung betreffen. Wenn du bis spätestens Donnerstag bei mir einzögest, würde das die Dinge erleichtern.“
Ihr wurde ganz schwindelig bei dem Gedanken, was sie alles in kürzester Zeit erledigen musste. Eine Achterbahnfahrt war gar nichts dagegen. „Das geht mir irgendwie alles etwas zu schnell.“
„Vertrau mir. Alles wird gut.“
7. KAPITEL
Die Tatsache, dass wirklich alles wie am Schnürchen funktionierte, war Santos’ Organisationstalent zu verdanken. Die nächsten Tage waren so randvoll mit Erledigungen, dass Ariane häufig erst um Mitternacht ins Bett fiel und schon am frühen Morgen wieder aufstand, um weiterzumachen.
Was die Familie anging: ihre Eltern hatten versprochen, Weihnachten zu Besuch zu kommen, weil es ihnen unmöglich war, so kurzfristig zur Hochzeit anzureisen. Ihren Bruder Alex erwartete sie am Freitagmorgen aus Hongkong, er musste aber leider vierundzwanzig Stunden später schon wieder zurückfliegen.
Ein passendes Kleid zu finden, war Ariane nicht leichtgefallen. Schließlich hatte sie sich für ein schlichtes Etuikleid aus elfenbeinfarbenem Seidenorganza entschieden. Dazu wählte sie farblich passende Pumps, einen Perlenanhänger und Perlenohrstecker. Die Haare hatte sie zu einem eleganten Chignon aufgesteckt.
Als sie jetzt langsam am Arm ihres Bruders die geschwungene Treppe in Manolos Villa hinunterschritt, war das schon ein magischer Moment.
Jetzt ist es zu spät, um einen Rückzieher zu machen, dachte sie, als ihr Blick sich mit dem des Mannes kreuzte, der am Fuße der Treppe auf sie wartete.
Obwohl sie ihre Entscheidung gar nicht anzweifelte. Sie war jetzt verständlicherweise nur einfach sehr nervös, wenige Minuten bevor sie den Nachnamen Celeste gegen del Guardo eintauschen würde.
Wie Manolo da so stand, hochgewachsen und breitschultrig in seinem schwarzen Armanianzug, sah er einfach atemberaubend aus. Ariane wurde ganz flau, als er ihre Hand nahm und seine Finger mit ihren verschlang.
Üppiger Blumenschmuck umgab den Tisch, an dem der Beamte stand und sich auf die standesamtliche Trauungszeremonie vorbereitete.
Santos hielt Christina, und er und Alex fungierten als Trauzeugen, als sie die Ringe tauschten.
Ariane war nicht darauf gefasst gewesen, dass er ihr zwei Ringe an den Finger steckte. Es waren ein Ehering und ein Verlobungsring mit einem großen Diamanten.
Als sie ihm dann seinen Ehering aufsetzte, zitterten ihr die Finger. Er bemerkte es und lächelte. Das brachte sie nur noch mehr durcheinander, und sie zitterte erst recht, als er mit seinen Lippen kurz ihren Mund berührte.
Reiß dich zusammen. Das war keine romantische Hochzeit, sondern nur eine legale Formalität, die eine Zweckgemeinschaft zementierte.
Aber heute Nacht würde sie das Bett mit ihm teilen. Der Gedanke daran hatte sie mehr und mehr nervös gemacht, je näher der Tag der Hochzeit gerückt war. Nur noch wenige Stunden, bis es so weit war …
Nach der Zeremonie wurde mit Champagner angestoßen, und der Beamte verabschiedete sich. Ariane zog sich einen Moment zurück, um Christina zu füttern und ins Bett zu bringen, bevor sie wieder zu den anderen stieß. Dann genossen sie zusammen ein opulentes Mahl, das ein eigens für diesen Anlass angeheuerter Koch zubereitet hatte.
Manolo war ein erfahrener Gastgeber, und Santos stand ihm darin kaum nach, stellte Ariane fest, während sie von den einzelnen Gängen kostete und den hervorragenden Champagner genoss. Gleichzeitig versuchte sie, die Zeit mit ihrem Bruder so gut es ging zu genießen.
„Vierundzwanzig Stunden sind zu kurz“, protestierte sie. „Du hättest wenigstens über das Wochenende bleiben können.“
„Schwesterchen, sosehr ich dich auch vergöttere, im Moment habe ich einfach nicht die Zeit“, neckte Alex sie. „Aber zu Weihnachten werden ja unsere Eltern hier sein, und ich kann Mitte des Jahres einen Urlaub einlegen. Ich komme wieder.“
„Du wohnst dann natürlich bei uns“, warf Manolo ein, und Alex
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