Lady in Rot (German Edition)
nebenan geparkten Wagen ausstieg.
Vor Überraschung verharrte sie eine Weile wie erstarrt.
„Hattest du einen harten Tag?“ Seine Stimme klang bei dieser Frage nicht ironisch, und sie lächelte dankbar.
„Du kannst dir kaum vorstellen, wie hart.“
Er bemerkte, wie blass sie war, und fragte leise: „Hast du etwas gegessen?“
Essen? Das Letzte war ein Sandwich um die Mittagszeit gewesen. „Nein, nicht wirklich.“
„Ich auch noch nicht. Dein Wagen oder meiner?“
„Ich weiß nicht …“
„Ein ruhiges Restaurant, oder wir holen uns etwas zum Mitnehmen und essen in einem Park.“
Konnte er nicht sehen, dass sie erledigt war und Ruhe brauchte? „Manolo …“
„Tu mir den Gefallen.“
„Na schön. Hier in der Nähe gibt es ein nettes kleines Lokal.“ Sie machte öfter dort Halt, wenn sie lange gearbeitet hatte. „Es ist vermutlich am einfachsten, wenn du mir in deinem Wagen folgst.“
Er nahm ihr den Schlüssel aus der Hand, schloss die Tür auf und gab ihn ihr wieder zurück. Die warme Berührung seiner Finger war elektrisierend, und sie bemerkte erst, dass sie den Atem angehalten hatte, als sie in ihren Wagen einstieg.
Den ganzen Tag über hatte sie in Gedanken eine Liste von Gründen erstellt, die für oder gegen eine Heirat mit Manolo del Guardo sprachen, und war für sich zu einer definitiven Antwort gelangt.
Jedes Mal, wenn das Telefon geklingelt hatte, befürchtete sie, dass er es wäre, und dieser Stress zusätzlich zu ihrer Arbeitsbelastung hatte bewirkt, dass sie am Ende des Tages ziemlich erledigt war.
Bis zu dem kleinen italienischen Familienrestaurant war es nicht weit, und wenige Minuten später saßen sie schon an einem Tisch und bestellten.
„So, die Arbeit hat dich gleich am ersten Tag wieder überrollt und dir das Leben zur Hölle gemacht?“
„Ist das so offensichtlich?“
Kein halbwegs intelligenter Mann würde einer Frau sagen, dass sie müde oder gestresst aussah, wenn er nicht die Möglichkeit sah, etwas dagegen tun zu können. „Eine naheliegende Vermutung, da du so lange im Büro geblieben bist.“
Ariane trank einen großen Schluck Eiswasser und knabberte an den ausgezeichneten bruschettas, kleinen Weißbrotscheiben mit Tomaten, die der Kellner ihnen hingestellt hatte. Kurz darauf kamen ihre dampfenden Gerichte – das Essen war himmlisch, dachte Ariane, als sie ihre Tortellini gekostet hatte.
„Lass uns erst einmal in Ruhe essen“, schlug Manolo vor.
„Und dabei höflich Konversation betreiben?“
Er lächelte. „So in etwa.“
„Gut. Dann fang an und erzähl mir von deinem Tag.“
„Heute Vormittag hatte ich einige Meetings in Adelaide, gefolgt von einer Beratung am Nachmittag hier in der Stadt.“
„Wurde wieder ein Geschäftsabschluss erfolgreich erledigt?“
„In der Tat.“
Etwas später schob Ariane ihren leeren Teller zur Seite und bestellte eine Tasse Tee.
„Hast du etwas gegen deine Kopfschmerzen genommen?“
Er konnte eigentlich nicht wissen, dass sie den ganzen Tag unter Kopfschmerzen gelitten hatte. „Nichts, was stark genug wäre. Wenn ich nach Hause komme, werde ich etwas einnehmen und mich dann ins Bett verkriechen.“
Der Kellner räumte ihr Geschirr ab und kam kurz darauf mit Tee und Kaffee zurück.
„Hast du ausgiebig über meinen Vorschlag nachgedacht?“
Jetzt war endlich der Moment gekommen, über den sie sich den ganzen Tag den Kopf zerbrochen hatte.
„Ja, das habe ich. Und ich nehme deinen Antrag an – unter gewissen Bedingungen allerdings.“
„Welche wären das?“
„Ich akzeptiere eine angemessene monatliche Unterhaltssumme.“
Sein Mund verzog sich zu einem Lächeln. „Das hatten wir doch schon geklärt.“
„Ein Bruchteil der von dir genannten Summe ist mehr als ausreichend.“
„Und weiter?“
„Ich werde einen Ehevertrag unterschreiben, der dein Vermögen schützt. Denn das gehört rechtmäßig Christina. Sollten wir uns scheiden lassen, sorgst du dafür, dass ich ein Dach über dem Kopf habe und mein Lebensunterhalt ausreichend gesichert ist.“
Das war schon alles geregelt. „Gibt es sonst noch etwas?“
„Ich versichere dir, dass ich dir treu sein werde. Das Gleiche erwarte ich auch von dir.“
„Das ist selbstverständlich.“
„Jetzt bist du an der Reihe.“
„Ich habe einen Standesbeamten gefunden, der bereit ist, sich über die üblichen Wartefristen hinwegzusetzen, und uns in einer häuslichen Zeremonie am Freitag zu trauen.“
Zum Glück saß sie schon. „ Diesen
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