Lady in Rot (German Edition)
durch das dichte Haar. „Was für eine clevere Idee, wenn auch vollkommen verrückt. Nichts davon ist wahr.“
Misstrauisch hörte Maddie ihm zu. Mit seiner Antwort räumte er ihre tiefsten Ängste nicht vollständig aus. Irgendwie hatte Maddie gehofft, er würde seine ganze Beziehung zu Krista für nichtig und unbedeutend erklären. Allein, dass er einmal mit dieser Frau zusammen gewesen war, zerriss ihr das Herz. „Dann hast du also nichts damit zu tun?“
„Sehe ich aus, als wäre ich verrückt? Ich kenne dich gut genug, um zu wissen, dass du einem solchen Vorschlag niemals zustimmen würdest.“
„Und du erwartest wahrscheinlich, dass ich dir glaube?“
Einmal hatte er ihr etwas verschwiegen, und nun musste er sein Leben lang dafür büßen. Ihr Misstrauen kratzte gewaltig an seinem Ehrgefühl. Er sah sie an, das wilde rote Haar umrahmte ihr aufgewühltes Gesicht. Die grünen Augen funkelten. In dem entsetzlichen T-Shirt müsste sie eigentlich sehr gewöhnlich aussehen. Doch genau das Gegenteil traf zu: Sie war so natürlich, so unbedarft, dass er in ihr die begehrenswerteste Frau sah, der er je begegnet war.
Maddie spürte Giannis’ Blick, und bevor sie sich selbst zurechtweisen konnte, straffte sie die Schultern, sodass ihr Busen besser zur Geltung kam. Es schockierte sie, wie rasch sich die Begierde in ihr ausbreitete, wenn er sie nur ansah.
„Giannis …“
„Diese ganzen Aggressionen können wir im Bett loswerden, pedhi mou “, murmelte Giannis heiser. Zärtlich zog er sie in seinen Arm. „Wir brauchen einander doch …“
Dann legte er die Hände auf ihre Pobacken und zog Maddie an sich. Nur allzu deutlich spürte sie seine Erregung.
„Ich kann das nicht … es wäre nicht richtig …“
„Und warum nicht, da wir doch ohnehin heiraten werden?“
„Wir werden … was?“
„Was bleibt uns denn übrig? Es ist das einzig Richtige. Du kannst mir also vertrauen und brauchst auch nicht mehr wegzulaufen.“
Überrascht sah Maddie ihn an. „Ich bin weggelaufen, weil ich meine Kinder bedroht sah. Ich habe weder das Geld noch die Macht, gegen dich um das Sorgerecht zu kämpfen. Du könntest mir die Kinder wegnehmen.“
„ Theos mou … warum sollte ich das tun?“, fragte Giannis verzweifelt. „Ich will, dass unsere Kinder mit ihren Eltern aufwachsen, in einer sicheren liebevollen Umgebung.“
Maddie biss sich auf die Lippe. „Aber deshalb müssen wir noch lange nicht heiraten.“
„Doch. Wer wird sie die griechische Kultur lehren? Wer die britische? Wer wird ihnen beibringen, sich in der Gesellschaft zu bewegen? Wer wird sie zu moralischen guten Menschen erziehen? Das müssen wir gemeinsam meistern, Maddie. Und dafür müssen wir zusammen sein.“
Mit einem Mal begriff Maddie, weshalb Krista diesen verzweifelten Schritt getan hatte. Die schöne Blondine wusste, dass Giannis der Mutter seiner ungeborenen Kinder die Ehe anbieten würde.
„Ich weiß nicht, was ich sagen soll …“, flüsterte Maddie.
„Du sagst Ja. Und du sagst es auf Griechisch: Ne “, erklärte er stolz. „ Ne ist das einzige Wort, das du dir merken musst.“
„Aber du willst mich bestimmt gar nicht heiraten“, protestierte Maddie schwach.
„Natürlich will ich. Du bist fruchtbar und eine Wucht im Bett. Was willst du mehr?“
All das andere, das er ihr nicht bieten konnte, dachte Maddie bitter: Liebe, Treue, Nähe. Fruchtbar? Am liebsten hätte sie ihn geohrfeigt. So eine oberflächliche Beziehung, wie Giannis sie plante, würde Maddie niemals genügen. Andererseits nahm er vielleicht doch Krista, wenn sie ablehnte. Und Kristas „Angebot“ hatte sie ernsthaft verängstigt.
„Und wenn ich Nein sage?“, fragte sie, obwohl sie wusste, dass sie keine andere Wahl hatte. Immerhin wollte er sie heiraten. Und Maddie wollte ihn. Auch wenn sie sich dafür schämte, weil er ihre Gefühle nicht erwiderte, sehnte sie sich doch danach, mit ihm zusammen zu sein. Wäre sie allerdings der gute moralische Mensch, für den sie sich immer gehalten hatte, würde sie Giannis großherzig zu Krista zurückschicken.
Fasziniert starrte Giannis die einzige Frau auf der Welt an, die, schwanger mit seinen Zwillingen, an seinem Kaffeetisch lehnte und geschlagene zehn Minuten darüber nachdachte, ob sie eine Petrakos werden wollte.
„In Ordnung. Ich heirate dich“, informierte sie ihn nüchtern.
„Meinst du, du kannst zur Feier des Tages ein Glas Champagner trinken?“, fragte er erleichtert.
„Ich bin nicht in
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