Lady in Rot (German Edition)
Feierstimmung“, wies sie ihn zurecht.
Giannis zuckte nicht mit der Wimper. Dass er sein Ziel erreicht hatte, versetzte ihn in Hochstimmung. Jetzt würde sie immer bei ihm bleiben. In den letzten Wochen war ihm bewusst geworden, wie sehr er an ihr hing.
„Ich möchte so schnell wie möglich heiraten“, sagte er ruhig.
„Wie du willst“, stimmte sie ihm schlicht zu.
„Eine richtige Hochzeit“, fügte er hinzu. „Kirche, Brautkleid, Hunderte von Gästen.“
„In diesem Zustand quetsche ich mich ganz bestimmt in kein Brautkleid“, protestierte Maddie.
„Nicht?“, lächelte Giannis. „Du kannst den Bauch auch entblößt lassen. Heutzutage ist doch alles möglich.“
Diese Vorstellung fand sie noch peinlicher. All seine Freunde und Verwandten würden sie mit der makellosen Krista vergleichen. Und ihr gleichzeitig die Schuld an der geplatzten Verlobung von Krista und Giannis geben.
Zwar wirkte Maddie nicht einmal ansatzweise begeistert, doch davon ließ Giannis sich nicht beeindrucken. Vielleicht befürchtete sie lediglich, den Vorbereitungen einer so großen Hochzeit nicht gewachsen zu sein.
„Natürlich werden sich meine Bediensteten um die Planung des Festes kümmern.“
„Wenn ich auch ein Wörtchen mitzureden habe, wünsche ich mir eine ganz kleine Zeremonie.“
Giannis atmete tief durch. „Ich bin stolz darauf, dass du meine Frau wirst, und das will ich aller Welt zeigen. Eine verschwiegene Hochzeit kommt nicht infrage.“
Maddie strich sich eine rote Strähne aus dem Gesicht. „Und natürlich kommt nur das infrage, was du willst. Aber ich warne dich, Giannis Petrakos: Wenn du mich heiratest, wird dein Leben nicht so einfach verlaufen.“
„Ist das eine Kriegserklärung, pedhi mou?“, fragte Giannis amüsiert. Jetzt mochte sie wütend auf ihn sein, aber am Tag der Hochzeit sähe das ganz anders aus. Er wollte nicht, dass es so aussah, als würde er sich seiner Braut schämen.
„Dazu habe ich nichts mehr zu sagen. Aber wo soll ich in der Zwischenzeit wohnen?“
„Hier.“
Maddie zog ein Gesicht.
„Es ist doch ein schönes Apartment.“ Er beugte sich zu ihr.
Maddie schniefte. „Es sieht aus wie in einem James-Bond-Film. Und es gibt nicht eine einzige bequeme Sitzgelegenheit.“
Giannis war sicher, dass sie das anders sähe, wenn sie nicht so unbequem an seinem Kaffeetisch lehnen würde. „Wenn es dir hier nicht gefällt, kannst du auch in meinem Landhaus in Kent leben.“
„Wenn es dir nichts ausmacht, bleibe ich lieber da bis zur Hochzeit.“ Dort wäre sie weit genug von ihm und allen Versuchungen entfernt. Giannis sagte nichts. Wie lange dauerte es wohl, eine Hochzeit zu organisieren, dachte er bei sich. Einen Monat? Eine Woche? Wenn er ehrlich war, wollte er nicht einmal eine Woche warten. Seine Ungeduld wunderte ihn selbst. Immerhin hatte er Krista anderthalb Jahre auf die Hochzeit vertröstet.
Zehn Tage später saß Maddie mit dem Anwalt in der eleganten Bibliothek von Harriston Hall, und sie sprachen über die wichtigen Punkte des Ehevertrages.
Dass ein solcher Vertrag überhaupt aufgesetzt werden sollte, verunsicherte Maddie. Es kam ihr vor, als gehe Giannis von vornherein davon aus, dass ihre Ehe scheiterte. Sollte das wirklich geschehen, wollte er das Sorgerecht für die Kinder zugewiesen bekommen.
„Giannis will das Sorgerecht, ganz gleich, wer für die Scheidung verantwortlich ist?“, fragte Maddie. „Das ist aber ungerecht.“
„Ich fürchte, die Schuldfrage wird in diesem Fall nicht diskutiert“, erklärte der Anwalt.
„Sollte sie aber“, gab Maddie zurück. „Ich nehme an, dass ich auch Bedingungen stellen kann?“
„Selbstverständlich.“
„Wunderbar.“ Maddie lächelte. „Ich will das Sorgerecht für den Fall, dass Giannis sein Ehegelübde bricht.“
Erstaunt hob der Anwalt die Augenbrauen, bevor er wieder, ganz Geschäftsmann, eine neutrale Miene aufsetzte.
„Ich weiß, dass Giannis das nicht gefallen wird.“ Ihre Augen funkelten wie Jade. „Aber ich halte Treue für sehr wichtig. Deshalb sollte es ihm nicht zu leichtfallen, sich auf andere Frauen einzulassen.“
Fasziniert sah der Anwalt sie an. Er hatte sich schon ausgemalt, wie er seinen neugierigen Kollegen später die zukünftige Mrs. Petrakos beschreiben würde. Exotisch, anders, attraktiv … doch das ganz besondere Etwas, das diese Braut ausmachte, war ihm bisher entgangen. Plötzlich sah er ihre Qualitäten in einem anderen Licht. Sie mochte schwanger sein, doch sie hatte
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