Lady in Rot (German Edition)
die du dir da ausgedacht hast, verwehre ich mich.“
„Du hast mir kaum die Wahl gelassen, ob ich dich überhaupt heiraten will. Aber immerhin habe ich genug gesunden Menschenverstand, um mich nicht blind in eine Ehe mit dir zu stürzen.“
„Du siehst immer nur die Fallstricke und Probleme. Was ist mit Vertrauen und Optimismus? Ich glaube, dass ich ein außergewöhnlicher Ehemann sein werde.“ Selbstbewusst sah Giannis sie an. „Nur eines solltest du dir klarmachen: Ich werde eine solche Bedingung nicht unterschreiben. Ich lasse mir nicht vorschreiben, wie ich mein Leben zu leben habe.“
„Hat dir eigentlich nie jemand Grenzen gesteckt?“ Maddie interessierte ehrlich, wie jemand so hatte werden können wie Giannis. Wahrscheinlich weil er schon sein ganzes Leben lang tat, was ihm gefiel. Bestimmt gab er vor sich selbst nie einen Fehler zu.
Giannis’ Mund war nur noch eine schmale Linie. „Ich vertraue darauf, mir selbst Grenzen setzen zu können“, gab er grimmig zurück.
„Und glaubst du, dass diese Fähigkeit möglicherweise die Erklärung dafür sein könnte, dass du jetzt ganz schnell heiraten musst?“ Maddie sah ihn prüfend an. „Verlobt mit der einen, im Bett mit einer anderen? Das beste Rezept für ein Desaster.“
Giannis musste an sich halten, denn Maddies Worte nagten an seinem Stolz. „Dieses Thema diskutiere ich nicht mehr mit dir“, sagte er gepresst und ging zur Tür. „Ich kann nicht …“
„Doch, du kannst“, widersprach Maddie. Sie würde nicht zulassen, dass er einfach weglief.
„Du bist schwanger und solltest Aufregung vermeiden. Wir sollten nicht streiten.“
Schwanger oder nicht, Maddie erreichte die Tür vor ihm. Sie lehnte sich mit dem Rücken dagegen und verschränkte die Arme vor der Brust. „Stell dich nicht so an. Natürlich kannst du mit mir diskutieren. Was glaubst du eigentlich, woraus ich gemacht bin? Aus Zucker?“
„Aus fantastischen Kurven.“ Anerkennend ließ er den Blick über ihren Körper wandern. Bei ihrem Sprint durch das Zimmer war das Handtuch einige Zentimeter nach unten gerutscht und erlaubte einen Blick auf die Rundung ihrer vollen Brüste.
Maddie begegnete Giannis’ Blick, und ein lustvoller Schauer durchrieselte ihren Körper. Wenn sie auch nur eine Minute zu lang hier stehen bliebe, würde Giannis Sex benutzen, um vom Thema abzulenken. Also trat sie zur Seite und brachte einen Sicherheitsabstand zwischen sich und ihn.
„Wir brauchen nicht zu streiten. Wir können wie erwachsene Leute miteinander reden“, lenkte sie ein.
Doch Giannis wollte nicht reden. Er wollte ihr das Handtuch abnehmen und sich in ihr vergraben, bis aller Zorn verraucht und alle Missverständnisse zwischen ihnen ausgeräumt waren.
„Bitte bleib“, bat Maddie nun und trat zur Seite. „Ich wünsche mir doch auch, dass unsere Ehe funktioniert.“
Da lockerte sich seine Anspannung.
„Sieh mal“, setzte sie an, „Es geht doch nicht darum, dass dir jemand vorschreibt, was du zu tun oder zu lassen hast. Das hast du falsch verstanden. So würde das Ganze ja sowieso nicht funktionieren.“
Beruhigt lehnte sich Giannis an die Tür.
„Nach meiner Ansicht hattest du doch in jeglicher Hinsicht die Wahl. Und nun haben wir eine Ehe, die eine Farce ist …“
Er runzelte die Stirn. „Eine Farce?“
„Wir heiraten wegen der Kinder und werden alles teilen, was die Zwillinge betrifft. Was andere Frauen angeht, kannst du dich vollkommen frei bewegen.“
Giannis sah sie fragend an. Er kannte ihre Einstellung, und was sie jetzt sagte, passte so gar nicht dazu. „Worauf willst du hinaus?“
„Wir werden sozusagen eine Light-Ehe führen – mit getrennten Leben.“
„Getrennt?“, fragte er entsetzt. Das Ganze hörte sich an wie ein fauler Kompromiss.
Maddie errötete zart. „Wir würden zwar den Tisch miteinander teilen, aber nicht das Bett …“
Entschieden schüttelte er den Kopf. „Das hört sich eher nach einer Tortur an als nach einer Ehe. Du solltest niemals eine Karriere als Geschäftsfrau in Erwägung ziehen. Deine Idee hast du mir jedenfalls kein bisschen schmackhaft gemacht.“
„Aber wenn du nicht treu sein kannst, wäre eine solche Ehe doch ideal für dich.“
Daraufhin schwieg Giannis eine Weile.
Maddies Nerven waren zum Zerreißen gespannt, und so ergriff sie schließlich das Wort. „Diese Idee böte durchaus Vorteile. Immerhin würden wir einander akzeptieren, so wie wir sind.“
„Ich der ewige Sünder und du die leidende Heilige?“
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