Lady in Rot (German Edition)
beruhigt hatte. Hatte Giannis Krista geschickt? Wie verzweifelt musste Krista sein, wenn sie schon die Kinder einer Geliebten ihres Zukünftigen adoptieren wollte? Waren die beiden sich wegen der Schwangerschaft wieder nähergekommen?
Mit Tränen in den Augen packte Maddie hastig all die Sachen, die sie so ordentlich in die Schränke des Hotelzimmers einsortiert hatte, in ihre Tasche zurück. Sie glaubte felsenfest, dass ihre ungeborenen Kinder am allermeisten ihre Liebe brauchten. Niemals würde sie ihre Babys abgeben.
Giannis steckte mitten in einer wichtigen Besprechung, als Nemos ihn anrief.
„Verlier sie bloß nicht aus den Augen, keine Sekunde, hörst du?“ Giannis fluchte. „Und pass auf, dass ihr nichts zustößt.“
Damit sprang er auf und verließ ohne ein weiteres Wort den Konferenzraum. Maddie lief schon wieder weg. Er konnte es nicht glauben. Was war nur los mit ihr? Ihr den Raum zuzugestehen, den sie sich wünschte, war offenbar doch nicht das Richtige. Da hatte er einmal einfühlsam sein wollen, und schon passierte so etwas. Doch jetzt reichte es ihm. Maddie musste lernen, auch ihn zu respektieren. Grimmig stieg er in die Limousine.
8. KAPITEL
Atemlos hastete Maddie die Straße entlang und zog ihren Koffer hinter sich her. Da trat Giannis ihr in den Weg.
„Bitte steig in den Wagen. Ich will uns nicht in dieser Situation in der Presse abgelichtet sehen.“
„Ich …“
„Diese Babys sind unsere beiden Kinder. Sie sind auch mein Fleisch und Blut“, sagte Giannis heftig.
Wie benommen stieg Maddie in die Limousine. Was blieb ihr auch anderes übrig? „Woher weißt du es?“
„Ab jetzt bekommst du dein eigenes Sicherheitsteam.“
„Du meinst, du willst mich überwachen lassen?“
„Wenn es nötig ist. Nach deiner heutigen Darbietung erwarte ich eine Entschuldigung von dir. Wenn du unbemerkt weggelaufen wärst, hätte ich dich vielleicht nie wiedergesehen. War ich so schlecht zu dir, dass ich nicht einmal die Gewissheit haben darf, dass es dir gut geht? Habe ich nicht einmal das Recht, meine eigenen Kinder kennenzulernen?“
Scham, Enttäuschung und Verwirrung tobten in Maddies Herzen. „Dann hättest du Krista nicht zu mir schicken sollen. Diese Erfahrung hätte selbst eine Heilige das Fürchten gelehrt.“
„Krista?“ Erstaunt hob Giannis die Augenbrauen. „Du hast Krista getroffen?“
Maddie nickte.
Seine Miene versteinerte sich, und er griff nach dem Handy. Zornig wählte er eine Nummer und sprach dann schnell und wütend auf Griechisch. Das ganze Gespräch über atmete Maddie langsam ein und aus, um wieder zur Ruhe zu kommen. Ein paar Minuten später steckte Giannis das Telefon wieder in die Tasche.
„Ich habe Krista nicht zu dir geschickt“, erklärte er ruhig.
Maddie wollte ihm gern glauben, doch sie fürchtete sich. War er wirklich ihr Freund? Oder spielte er ein doppeltes Spiel? Hatte Krista vielleicht doch die Wahrheit gesagt?
„Wir sprechen im Apartment miteinander“, bestimmte Giannis.
Der Aufzug fuhr lautlos zum Penthouse, dessen Marmor- und Holzdesign von Stil und Luxus zeugte. Maddie fühlte sich hier nicht wohl. Kaum hatten sie die Tür hinter sich geschlossen, kam sie zum Punkt. „Krista hat mir ein Angebot gemacht. Weißt du auch, welches?“
Dabei musterte sie Giannis, die Hände in die Hüften gestemmt.
„Woher soll ich das wissen?“ Giannis schob ihr einen Stuhl hin.
„Weil du letzte Nacht mit ihr gesprochen haben musst“, fuhr Maddie ihn an. „Sie weiß sogar, dass ich Zwillinge erwarte.“
„Als uns die Presse zusammen fotografiert hat, dachte ich, Krista einen Warnanruf schuldig zu sein.“ Er klang kein bisschen reuig. „Eine Verlobung zu beenden, ist eine Sache. Aber sich sofort mit einer schwangeren Frau in der Öffentlichkeit zu zeigen, finde ich doch sehr hart für die Verlassene.“
Maddie errötete. „Anscheinend steht ihr euch wirklich noch sehr nah.“
„Ich kenne sie mein Leben lang. Und nun sag mir, was Krista wollte.“
„Sie hat behauptet, dass ihr meine Babys adoptieren möchtet und wollte, dass ich dem zustimme.“
Giannis zog eine Grimasse. „Das glaube ich nicht.“
„So war es aber. Sie meinte, ihr hättet euch zwar getrennt, aber das wäre schon öfter passiert, und bisher habt ihr euch immer wieder versöhnt. Eine Adoption hält sie für die beste Lösung aller Probleme. Sie glaubt fest, dass ihr doch noch heiratet und meine Kinder dann wie eure eigenen aufzieht.“
Kopfschüttelnd fuhr Giannis sich
Weitere Kostenlose Bücher