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Lady in Rot (German Edition)

Lady in Rot (German Edition)

Titel: Lady in Rot (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Radley
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passiert halt, wenn du klatschnasse Kleider in die Ecke wirfst und über Nacht dort liegen lässt“, bemerkte Vito und zuckte achtlos die Schultern. „Wenn sie gewaschen und getrocknet sind, wird es schon gehen.“
    „Aber was soll ich jetzt anziehen?“
    Ihre Frage klang geradezu verzweifelt. Nach dem wundervoll sinnlichen Beginn dieses Morgens war das eine ziemlich kalte Dusche, und er runzelte irritiert die Stirn.
    „Spielt das denn eine Rolle?“
    „Natürlich spielt es eine Rolle!“ Jetzt wirkte sie regelrecht erbost – wegen ein paar nasser Kleider?
    „Also, für mich nicht“, entgegnete er und lächelte verschmitzt. „Von mir aus kannst du den ganzen Tag so bleiben.“
    Die letzte Bemerkung trug ihm einen wütenden Blick ein.
    „Das könnte dir so passen! Ich habe sicher nicht vor, dir den ganzen Tag eine Stripshow zu liefern.“
    „Du bist offensichtlich kein Morgenmensch“, entgegnete Vito trocken und musste sich sehr beherrschen, um nicht ebenfalls wütend zu werden. „Bist du etwa mit dem falschen Fuß zuerst aufgestanden? Das habe ich nämlich nicht damit gemeint, und das weißt du auch!“
    „Es tut mir leid!“ Offenbar versuchte sie, die merkwürdige Stimmung abzuschütteln, in der sie sich seit ein paar Minuten befand. „Aber ich brauche etwas zum Anziehen.“
    „Nun, das ist kein Problem. Gestern Nachmittag habe ich etwas für dich herausgesucht, ehe wir – abgelenkt wurden. Ich habe die Sachen auf den Stuhl neben das Bett gelegt.“
    Der Wasserkessel pfiff, während er sprach, er nahm ihn von der Herdplatte und goss das heiße Wasser in den Kaffeefilter.
    Erst als der Kaffee duftend in die Kanne tropfte, bemerkte er, dass Emily hinter ihm stand. Doch ihrem Schweigen nach zu urteilen, war sie immer noch nicht zufrieden.
    „Ist es das hier, was du meintest?“
    Mit einer Hand deutete sie auf das weiße T-Shirt und die Boxershorts, die sie in Rekordzeit angezogen haben musste. Als er nickte, runzelte sie die Stirn und schüttelte den Kopf.
    „Was ist denn jetzt schon wieder?“, seufzte er. Wenn er ganz ehrlich war, dann fand er ihr Outfit sogar süß. Das T-Shirt hing lose an ihr herunter, aber das weiche Material umschmeichelte ihre Brüste und den verführerischen Schwung ihrer Hüften, und die Boxershorts enthüllten einen Großteil ihrer langen, schlanken Beine. Die Kleider waren völlig ausreichend, um darin Kaffee zu trinken.
    Danach freute er sich bereits darauf, sie ihr wieder auszuziehen und sie zurück ins Bett zu holen.
    „Ich finde, du siehst gut aus.“
    „Aber so kann ich nicht nach draußen gehen!“
    Nach draußen? Diese Aussage kam unerwartet und behagte ihm ganz und gar nicht. Wollte sie etwa gehen?
    „Warum musst du nach draußen?“
    „Vito, meine ganzen Sachen – meine Handtasche, mein Handy –, das ist alles im Auto. Es steht etwa fünf Minuten entfernt von hier auf einem öffentlichen Parkplatz. Ich kann wohl kaum so angezogen dort hinmarschieren.“
    Also, das war es, worum sie sich Sorgen machte, dachte er und war unglaublich erleichtert. Erst in diesem Moment wurde ihm bewusst, wie sehr er darauf baute, dass dies kein One-Night-Stand war.
    „Ist das alles? Non c’e problema! Gib mir fünf Minuten, damit ich mich anziehen kann. Dann geh ich zu deinem Auto und hole alles, was du brauchst. Du kannst in der Zwischenzeit Frühstück machen.“
    Es sah so aus, als wolle sie widersprechen, doch dann nickte sie schließlich. „Okay“, sagte sie und lächelte dabei ungefähr so warm wie ein Eisblock. Im gleichen Moment war das Lächeln auch schon wieder verschwunden.
    Doch jetzt hier auf der Promenade, in der strahlenden Wärme des neuen Tages und mit der Aussicht auf ein langes Wochenende, das vor ihnen liegen würde, schienen Emilys Stimmungsschwankungen in den Hintergrund zu treten. Vito wandte sich von der endlos blauen Weite des Ozeans ab und steuerte auf den Parkplatz zu, auf dem Emilys kleines blaues Auto stand. Wenn er an sie dachte, musste er unwillkürlich lächeln.
    Trotz ihrer gestrigen Proteste war sie über Nacht geblieben – und was für eine Nacht –, um jetzt mit ihm zu frühstücken. Er war sich verdammt sicher, dass er sie dazu bewegen konnte, das restliche Wochenende mit ihm zu verbringen, und während dieser Zeit würde er ihre Telefonnummer herausfinden, ihre Adresse und …
    Wie angewurzelt blieb er stehen, als ihm eine plötzliche Erkenntnis dämmerte.
    Er kannte ja noch nicht mal ihren Nachnamen! Sie hatte sich lediglich als

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