Lady in Rot
lächelte spontan. Dann sagte Demetra: „Und wer ist dieser hübsche junge Mann hier?“
„T.J., mein Sohn.“
Ohne weitere Fragen zu stellen, kam Demetra um den Tisch herum, hockte sich neben das Kind und fragte: „Was machst du am allerallerliebsten?“
„Mit Lokomotiven spielen.“ T.J. machte eine Dampflok nach.
„Hm, ich weiß nicht viel über Dampfloks, aber du kannst mir ja alles beibringen. Ich mag am allerliebsten Gartenarbeit.“
„Ich mag auch im Garten sein, aber Lokomotiven mag ich lieber.“
Demetra lachte. „Du darfst mir gern mal im Garten helfen. Welche Lokomotiven gefallen dir am besten?“
„Thomas und Gordon. Weil sie blau sind.“
„Und Blau ist deine Lieblingsfarbe, richtig?“
T.J. nickte.
„Nach dem Frühstück musst du mir Thomas und Gordon zeigen. Und jetzt gehe ich Jane besuchen.“
„Jane?“, fragte Rebecca.
„Sie ist Damons Köchin. Sie kommt jeden Tag und kocht wunderbar. Warten Sie, bis Sie mal probiert haben, wie …“
„Rührei?“, mischte sich T.J. hoffnungsvoll ein.
„Du möchtest Rührei, Schatz?“, erkundigte sich Demetra liebevoll.
T.J. nickte heftig. „Mit Toast.“
„Kommt sofort!“
Demetra sprang auf und lief zur Tür. Doch Damon rief ihr hinterher: „Bitte Jane auch um ein paar Apfelschnitze. Und Rebecca möchte Kaffee.“
„Schon geschehen.“
Damit stob sie aus dem Zimmer.
Rebecca schaute ihr nach. Diese lebhafte, frische Kreatur war Demetra? Sie verstand sofort, weshalb Savvas sich in sie verliebt hatte, und lächelte Damon an. „Demetra scheint sehr nett zu sein.“
„Nett?“ Damon hob eine Augenbraue. „Dieses Wort erneut in deinem Mund?“
Rebecca errötete und schwieg, bis Demetra, beladen mit Tellern, wieder im Zimmer erschien.
Später, als T.J. gerade die letzten Reste seines Frühstücks vom Löffel leckte, war sie fast so weit, wegen Damons Unhöflichkeit zu explodieren. Er hatte die gesamte Konversation am Frühstückstisch Demetra und Rebecca überlassen. Nicht dass das unangenehm gewesen wäre. Demetra war hinreißend. Sie bot sofort an, sich um T.J. zu kümmern, während Rebecca ins Krankenhaus fahren würde, um Soula zu besuchen. Außerdem hatte sie Rebecca gestanden, dass sie sich vor der Hochzeit fürchtete.
„Solche großen gesellschaftlichen Ereignisse sind nichts für mich. Savvas meint jedoch, dass seine Familie darauf besteht. Und meine vermutlich auch. Also verlasse ich mich ganz auf Sie, Rebecca. Es soll ein wunderbarer Tag für unsere Eltern werden. Ich überlasse Ihnen die Auswahl. Alles, was ich vorher sehen möchte, ist der Ort, an dem das Fest stattfinden wird. Ich würde gern die Hochzeitstorte mit aussuchen, und ich brauche Ihren Rat für das Hochzeitskleid. Möglichst etwas Schlichtes. Den Rest können Sie gestalten, wie Sie möchten.“
„Ich werde mein Bestes tun, um die Hochzeit zu einem himmlischen Tag für Sie und Savvas werden zu lassen“, erwiderte Rebecca.
„Ich will nur Savvas – ich liebe ihn!“ Dass sie es ehrlich meinte, war offensichtlich. „Jetzt genug von dem Brautkram“, erklärte Demetra entschlossen. „Ich bin unten im Fitnessraum.“ Schwungvoll verließ sie das Zimmer.
Danach herrschte im Raum wieder Schweigen.
Rebecca begann, die Orange, die sie geschält hatte, zu zerteilen, und schob T.J. zwei Stücke hin. Der Junge verschlang sie gierig. Saft lief ihm übers Kinn.
Damon warf ihm einen düsteren Blick zu. „Der Junge kann aufstehen, wenn er möchte.“
„Er heißt T.J.“, korrigierte Rebecca.
„Ein lächerlicher Name.“
„Es ist sein Name“, gab sie zurück, „und er darf aufstehen, nachdem er seine Orange gegessen hat. Ich nehme ihn mit nach oben.“ Sie legte zwei neue Orangenstücke auf T.J.s Teller. Er nahm eins davon und schob es mit klebrigen Fingern in den Mund. Dann nahm er das übrig gebliebene Stück, grinste, und rutschte so schnell vom Stuhl, dass Rebecca ihn nicht aufhalten konnte. Gleich darauf stand er neben Damon und bot ihm die Orange an. Rebecca sprang auf, besorgt, Saft könnte auf Damons wertvolle Anzughose tropfen.
Doch was Damon dann tat, überraschte sie.
Er nahm die Orange und schob sie in den Mund, ehe er T.J. zulächelte. „Schmeckt prima. Danke, T.J.“
T.J. quiekte vor Freude und patschte mit seinem klebrigen Händchen auf Damons Oberschenkel.
Rebecca hob den Jungen auf die Arme. Entsetzt sah sie auf die Flecken auf Damons Hose. „Es tut mir so leid.“
„Muss es nicht. Der Anzug kommt in die Reinigung“, gab
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