Lady in Rot
Umschlag ist auch T.J.s Geburtsurkunde. Kurz vor ihrem Tod hat Fliss den Antrag unterschrieben und erklärt, dass James der Vater sei.“
Damon zog das Dokument hervor. „Tyler James. Mein Sohn heißt Tyler James. Fliss hat immer gesagt, sie wolle unser Kind Tyler James nennen, wenn es ein Junge wird.“
„Es tut mir so leid“, flüsterte Rebecca. „Ich kann vermutlich kaum nachvollziehen, wie du dich fühlst. Ich jedenfalls fühle mich schuldig. Am Tag nach T.J.s Geburt habe ich in Vertretung von James ein Dokument unterschrieben, das besagt, dass er der Vater von T.J. ist. Ich habe es wirklich geglaubt. James glaubte es auch. Aber ich werde mir nie verzeihen, dass ich dir deinen Sohn vorenthalten habe. Ihr habt drei Jahre verloren. Jahre, die nie wiederkehren.“
Damon antwortete nicht, sondern starrte immer noch auf das Dokument, das James als Vater von T.J. auswies. Rebecca konnte nicht erkennen, was er dachte. Bestimmt hasste er sie. Fragen schossen ihr durch den Kopf. Hatte Fliss wirklich geglaubt, dass James der Vater ihres Kindes sei? Oder wusste sie längst, dass sie von Damon schwanger war? Rebecca dachte an das, was der Arzt gesagt hatte: Das Kind scheine ihm eher übertragen als zu früh. Gewissheit gab es damals nicht.
„Ich bin sicher, du kannst T.J.s zweiten Namen ändern lassen“, fuhr sie fort. „Und du wirst dich als Vater eintragen lassen. Dank des DNA-Tests wird es wohl keine Probleme geben.“
Ob er das Kind tatsächlich umtaufen würde? Wie würde es dann heißen? Vielleicht Tyler?
Sie wusste nicht, was sie tun konnte, um das Unrecht, das sie Damon angetan hatte, wieder gutzumachen. „Ich unterschreibe alles, was nötig ist, damit du das Sorgerecht für Tyler erhältst.“
„Das Sorgerecht für Tyler?“ Damon sah sie durchdringend an. „Was meinst du damit?“
„Ich habe ihn adoptiert. Vielleicht möchtest du ja beide Namen ändern. Ich tue alles, was du willst, damit die Dinge wieder in Ordnung kommen. Doch die verlorenen Jahre kann ich dir nicht wiedergeben.“ Sie wischte mit zitternden Fingern die Tränen fort. „Die anderen Unterlagen sind in meinem Zimmer. Dein Sohn wird dich brauchen. Es wird am Anfang nicht leicht für ihn sein.“ Dann fügte sie hastig hinzu: „Ich würde ihn gern ab und zu besuchen.“
„Was in aller Welt soll das heißen?“
Sie verstand nur zu gut, dass Damon sie nie wiedersehen wollte. Aber sie konnte und wollte den Kontakt zu T.J. nicht völlig aufgeben. Rebecca holte tief Atem. „Ich verkaufe mein Haus in Tohunga. Und Chocolatique. Ich ziehe nach Auckland, sodass ich in der Nähe wohne.“
„Du kannst hierbleiben.“
Sie erstarrte. „Das geht nicht, Damon. Er ist dein Kind.“
Er schüttelte den Kopf. „Du bist seine Mutter.“
„Nein, bin ich nicht. Fliss ist seine Mutter.“
„Du bist seine Mutter in allem, was wichtig ist.“
„Aber du bist sein leiblicher Vater. Er gehört zu dir.“ Ihr blieben die Erinnerungen an das Baby, das T.J. gewesen war, an die Liebesnacht mit Damon. Das musste reichen. Sie hoffte, dass Damon ihr gestattete, T.J. zu besuchen, vielleicht einmal pro Monat.
Er kam zögernd auf sie zu und blieb wieder stehen. „Das würdest du tun? Du würdest mir das Kind geben, das du über alle Maßen liebst?“
„Er gehört zu dir“, wiederholte sie.
„Du gehörst ebenfalls zu mir.“
„Was meinst du damit?“, fragte sie überrascht.
„T.J. ist dein Kind.“ Damon war mit zwei Schritten bei ihr und nahm sie in die Arme. „Ich lasse dich nicht gehen“, flüsterte er in ihr Ohr. „Ich liebe dich. Und du wirst nirgendwohin gehen. Ich werde tun, was ich schon vor vier Jahren hätte tun sollen. Ich werde dich heiraten.“
Sie begann zu zittern. „Du liebst mich? Du willst mich heiraten?“
„Ja.“ Er hielt sie ganz fest.
Sie sah zu ihm hoch. „Du weißt ja noch nicht einmal, ob ich dich auch liebe“, murmelte sie.
„Du liebst mich. Wenn es eines Beweises bedurft hätte, so hast du ihn soeben geliefert. Du wolltest mir T.J. überlassen und weggehen. Aber ich lasse dich nicht gehen. Nie wieder.“
„Du hast recht. Ich liebe dich aus tiefstem Herzen.“ Überglücklich küsste Rebecca seinen Hals und fügte mit verführerischem Unterton hinzu: „Was wirst du jetzt tun?“
Sie entledigten sich ihrer Kleider und fielen auf Damons breites Bett. Damon zog Rebecca auf sich. Er stöhnte leise, als sie sich an ihn schmiegte.
Sie küsste ihn. Dabei fielen salzige Tränen auf sein Gesicht, und sie
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