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Lady Lavinias Liebestraum

Lady Lavinias Liebestraum

Titel: Lady Lavinias Liebestraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Nichols
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mit gewichtiger Miene, ergriff ihre Hände und führte sie zum Kuss an die Lippen. Und mit einem tiefen Blick in ihre Augen fügte er hinzu: “Sagen Sie mir, dass Sie ebenso empfinden, dass mein Hoffen und Bangen nicht umsonst war und Sie mich heiraten werden.”
    Sie seufzte tief, ohne sich aus seinem Bann lösen zu können. “Mylord, ich weiß nicht, was ich sagen soll.”
    “Sagen Sie Ja. Sagen Sie, dass Sie mich heiraten werden, und zwar bald. Je eher, desto besser …”
    “Warum die Eile?”
    “Ich bin ein ungeduldiger Mann.”
    Sie lachte auf. “Was sagte Hermia gerade über Lysanders Ungeduld?”
    “Das war doch nur gespielt, Lady Lavinia. Ich übernahm die Rolle nur, um Ihnen zu gefallen und mit Lysanders Worten zu Ihnen zu sprechen.”
    “Sie scheinen Ihre Rolle dennoch sehr ernst zu nehmen, Mylord. Immerhin baten Sie bei fast jedem Ihrer Sätze Lady Rattenshaw um ihre Meinung.”
    “Das tat ich nur, weil sie offensichtlich sehr viel von diesem Metier versteht. Du lieber Himmel, Sie sind doch nicht etwa eifersüchtig?” Er lächelte breit. “In der Tat, das muss es sein! Oh, das lässt mich hoffen! Oh Lavinia, meine Liebe …” Er umfing ihre Schultern und wollte sie gerade küssen, als eine laute, vor Zorn bebende Stimme ihn zurückschrecken ließ.
    “Niemand außer ihren engsten Freunden nennt Lady Lavinia nur bei ihrem Vornamen!”, rief James, der in der Tür stand. “Ich denke kaum, dass Sie sich qualifiziert haben, Wincote.”
    Lavinia bedachte den Earl of Corringham mit einem ähnlich wütenden Blick wie Edmund, als sie auf ihn zuschritt. “James!”
    “Ich kam wohl wie gerufen!”, erwiderte er ernst und nickte Wincote zu. “Ich würde Ihnen raten, sich lieber zu empfehlen, sonst muss ich Sie zu einem Duell in den Hydepark bitten.”
    “Nein!”, rief Lavinia entsetzt aus. “Das will ich nicht. Bitte, Lord Wincote, gehen Sie besser, ich muss ein paar Worte mit meinem
Bruder
wechseln”, sagte sie mit einem anklagenden Blick zu James.
    Als Wincote zähneknirschend den Raum verlassen hatte, stützte Lavinia die Hände in die Hüften. “Das war unverzeihlich …”
    “Du nimmst mir das Wort aus dem Mund, meine Teure. Dass er versucht hat, dich zu kompromittieren, ist nichts weniger als das. Ich musste stark an mich halten, ihm keine Ohrfeige zu versetzen.”
    “Ich meinte nicht ihn, sondern
dich
. Du bist nicht mein Vater. Du brauchst nicht auf mich aufzupassen, und ich kann es auch nicht leiden, wenn du mich ausspionierst.”
    “Es lag nicht in meiner Absicht, hinter dir herzuspionieren. Ich kam lediglich zurück, weil ich meine Handschuhe hier liegen gelassen habe.”
    Sie wandte sich um, und obgleich sie tatsächlich die Handschuhe neben seinem Spazierstock auf dem Konsoltisch hinter sich liegen sah, beruhigte sie sich nicht. “Und dennoch hast du kein Recht, meinen … meinen Freund zu beleidigen.”
    James warf ihr einen vorwurfsvollen Blick zu. “Dein Freund! Sein Gebaren war keineswegs das eines
Freundes
.”
    “Richtig beobachtet, James, es war vielmehr das Gebaren eines Mannes, der sich durch seine Gefühle leiten ließ. Er hat mir nämlich einen Antrag gemacht”, erwiderte sie unverblümt.
    “Hast du ihn etwa angenommen?”, fragte er mit entsetzter Miene.
    “Vielleicht hätte ich das, wenn du nicht dazwischengekommen wärest!”, erwiderte sie trotzig. “Außerdem waren wir gar nicht allein. Miss Hastings sitzt dort drüben.”
    Als beide sich umdrehten, sahen sie, dass die Gouvernante zusammengesunken in einem Sessel saß und ein Nickerchen machte.
    “Oh Lavinia”, sagte James plötzlich sehr ernst, “es liegt mir fern, mich mit dir zu streiten. Meine Sorge um dich bewegt mich zu derlei strengen Ermahnungen, insbesondere wenn die Anstandsdame ihre Pflichten vernachlässigt. Ich bitte dich inständig, auf dich achtzugeben.”
    “Warum bist du so besorgt um mich, James? Gibt es etwas, das ich über Lord Wincote wissen sollte?”
    Er zögerte einen Augenblick. “Nein, aber dein Glück und Wohlbefinden liegen mir sehr am Herzen.” Anstatt die Gelegenheit zu nutzen und ihr seine Gefühle zu offenbaren, fügte er überflüssigerweise hinzu: “Mama würde mir niemals verzeihen, wenn ich dich nicht beschützte.”
    Erneut stieg Empörung in ihr auf. “Diese Aufgabe erfüllt mein Papa schon ausgezeichnet.”
    “Der Duke ist zu sehr in seine Staatsgeschäfte involviert und zu oft außer Haus, um dir den richtigen Weg aufzuzeigen.”
    “Das heißt noch lange

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