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Lady Marys romantisches Abenteuer

Lady Marys romantisches Abenteuer

Titel: Lady Marys romantisches Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MIRANDA JARRETT
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eingezogen. Das ist die bittere Wahrheit.“
    „Dann sagen Sie mir noch über etwas anderes die Wahrheit, Mylord.“ Ihr Gesicht drückte nun wieder die alte Entschlossenheit aus. „Sagen Sie mir, wieso Sie mir hierher gefolgt sind, und warum Sie glauben, dass ich mit diesem Feuer in Verbindung stehe. Sie sind mir doch gefolgt, nicht wahr? Es war kein reiner Zufall, wie Sie Miss Wood glauben machten?“
    „Kein Zufall, nein“, gestand er. „Doch da ich nicht wusste, welche Ihrer Diener vertrauenswürdig sind, konnte ich nicht frei sprechen.“
    „Alle“, sagte sie überzeugt. „Sonst würde mein Vater sie nicht behalten.“
    „Wie Sie meinen“, erwiderte er und hob skeptisch eine Augenbraue. „Die Wahrheit ist, ich heuerte diese Männer in Calais an, weil ich sie Ihnen als Eskorte anbieten wollte, falls Sie es wünschen sollten. Ich hätte nie geglaubt, dass sie so bald benötigt würden.“
    „Das war sehr aufmerksam von Ihnen“, meinte Mary ruhig. „Als wir aufbrachen, hatten wir keine Ahnung, dass wir solch einen Schutz brauchen würden. Wenn unser Fremdenführer bei uns gewesen wäre, hätte er uns vermutlich gewarnt, aber …“
    „In der Tat, er hätte Sie warnen müssen“, empörte sich John. Er war wütend, dass dieser Mann sie nicht besser beschützt hatte. Für die Dienste der Wachtruppe musste John eine Menge mehr bezahlen, als er sich eigentlich leisten konnte. Wie die Dinge standen, war er gezwungen gewesen, seine Unterkunft in Calais schnell entschlossen zu verlassen, bevor der Gastwirt es spitzbekam, dass John ihn um die Zeche prellte – nur vorläufig, natürlich. „Wo, zum Teufel, ist denn der Kerl?“
    „In Paris“, sagte Mary, als wäre das Erklärung genug. „Er bat um Verständnis dafür, dass er nicht zu uns nach Calais kommen konnte, da seine Mutter erkrankt war. Stattdessen wird er in Paris zu uns stoßen.“
    „Er sollte überhaupt nicht mehr kommen“, meinte John unverblümt. „Eine kranke Mutter! Ich kann es nicht fassen, dass Sie alle eine derart absurde Entschuldigung auch noch glauben!“
    „Worauf ich setze, ist Vertrauen und Redlichkeit!“
    „Worauf Sie setzen sollten, ist Ihr eigenes Wohlergehen, Mylady“, gab er zurück. „Vergessen Sie nicht, dass zu Ihren Lebzeiten zwischen England und Frankreich öfter Krieg als Frieden herrschte. In Frankreich spielt es keine Rolle, dass Ihr Vater ein Duke ist und reicher als Krösus. Sie sind Engländerin, und nur wenige Franzosen werden Sie darüber hinaus beurteilen.“
    Sie schüttelte ungeduldig den Kopf. „Ich weigere mich zu sehen, was …“
    „Nein, Mylady, Sie müssen mir jetzt einmal zuhören“, unterbrach er sie. „Für Sie gibt es hier kein Vertrauen und Redlichkeit. Alles, was die Franzosen in Ihnen sehen, ist eine englische Dame, der man ihr Geld abnehmen kann, nichts mehr. Gut möglich, dass Ihr Fremdenführer in Paris noch eine weitere Gruppe reicher Touristen am Haken hat und sich nur ungern von ihnen trennt, bevor er ihre Geldbeutel nicht völlig geleert hat.“
    „Das ist wirklich sehr unfreundlich von Ihnen!“
    „Wie Sie wissen, ist es wahrscheinlich auch die grausame Wahrheit“, sagte er.
    Mary schaute ihn resigniert an, was für John der Beweis war, dass sie ihm im Grunde zustimmte. „Und haben Ihre Männer die Diebe gefangen?“
    „Nein.“ Touché, dachte er. Die Männer, die er angeheuert hatte, waren mit leeren Händen zurückgekommen. „Doch um Ihre Sicherheit zu garantieren, werde ich ihnen befehlen, Sie nach Paris zu begleiten.“
    „Ich danke Ihnen“, sagte Mary. „Ich bin mir aber nicht sicher, ob jetzt eine solche Wache noch benötigt wird. Die Diebe sind fort.“
    „Sie brauchen Schutz, Mylady.“ Bei sich dachte er, dass ihr Dank sich unter diesen Umständen etwas widerstrebend anhörte. „Sonst würde ich es Ihnen nicht anbieten.“
    „Werden Sie uns auch begleiten?“
    Er hätte gerne gewusst, ob sie seine Begleitung wünschte oder nicht. „Ich hatte vor, diese Woche nach England aufzubrechen, um in London Geschäfte zu erledigen.“
    „Natürlich.“ Sie sah auf das Bild hinunter. „Ich glaubte, er würde mein Schutzengel sein. Doch wie es scheint, bin eher ich es, die ihn beschützt. Und Sie auch. Sie sind in dieser Rolle hervorragend.“
    Er wusste nicht so recht, was er darauf antworten sollte. Er war sich noch nicht einmal sicher, ob sie es ernst meinte. Er sehnte sich nach ihrer Gunst, die so anders war als die wertlose Bewunderung ihrer Schwester. Doch

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