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Lady Marys romantisches Abenteuer

Lady Marys romantisches Abenteuer

Titel: Lady Marys romantisches Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MIRANDA JARRETT
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sicher sein konnte, dass auch das kleinste Fleckchen in ihrem Gesicht tiefrot war, zwinkerte er ihr zu.
    Sie lächelte zurück und zwinkerte ebenfalls, auch wenn ihr klar wurde, dass sie jetzt etwas Kühneres wagen musste als einen flüchtigen Kuss. Es war nur so, dass sie nicht so recht wusste, was das sein sollte. Sie warf einen Blick auf Diana und überlegte, was ihre Schwester in dieser Situation wohl tun würde – besser gesagt, was sie tun würde, das Mary, angeregt durch den prickelnden Champagner, auch tun konnte.
    Bemüht, Diana nicht aufzuwecken, drückte sie sich vorsichtig tiefer in den Sitz. Dabei fiel der Strahl der Kutschenlaterne von draußen auf ihren Schuh: grünes Ziegenleder, mit einem kleinen Absatz und einer Rosette auf der Spitze, die farblich zu den kirschfarbenen Streifen ihres Kleides passte.
    Im Augenblick lag der größte Vorzug der Schuhe indes darin, dass sie leicht abzustreifen waren. Mary trat mit einem Schuh gegen den anderen und bald hatte sie ihren rechten Fuß befreit. Sie rutschte auf ihrem Platz noch ein wenig tiefer, reckte die Fußspitze und streckte den Fuß so weit nach vorne, bis er Johns Bein unterhalb seiner Kniebundhose berührte.
    Jäh wurde sein Lächeln rätselhafter, verführerischer. Er presste das Bein gegen ihren Fuß, verwandelte ihre Berührung in eine zärtliche Liebkosung. Marys feiner Seidenstrumpf rieb über das festere Gewebe, das Johns muskulöse Waden bedeckte. Mary hielt den Atem an bei dem unerwartet tiefen Gefühl, das sie dabei empfand. Aber sie zog ihr Bein nicht zurück. Sie waren hier in Frankreich, nicht in England. Jede ihrer Berührungen gehörte zu ihrem neuen Abenteuer. Und so ließ sie ganz langsam ihre Zehen an seinem Bein hinaufklettern.
    „Das Montmorency, Myladies, Mylord!“, rief der Kutscher, und augenblicklich fuhr Miss Wood aus ihrem Sitz auf. „Wir haben bereits den Gasthof erreicht, nicht wahr? Verzeihen Sie, Mylord, wenn ich Sie geweckt habe.“
    „Oh, ich bin auch erst gerade aufgewacht.“ Mit großer Geste reckte er die Arme über den Kopf und gähnte, als hätte er eine ganze Woche lang geschlafen. „Machen Sie sich keine Sorgen, Miss Wood.“
    Mary aber machte sich Sorgen. Heimlich suchte sie mit dem Fuß nach dem verlorenen Schuh. Vergebens. Wo konnte er nur sein?
    Die Kutschentür öffnete sich. Der Diener half zuerst Diana, dann Miss Wood heraus. Danach wandte er sich Mary zu, die wie erstarrt unschlüssig auf ihrem Platz verharrte. Sie konnte nicht gut ohne Schuh die Kutsche verlassen und humpelnd auf nur einem Absatz durch den Gasthof gehen.
    „Lady Mary?“ Neben dem wartenden Diener steckte jetzt Miss Wood das Gesicht durch die Tür. „Fühlen Sie sich krank, Mylady, oder wollen Sie den armen Kutscher bis zum Morgengrauen warten lassen?“
    „Es geht ihr sehr gut, Miss Wood.“ John bückte sich und griff nach dem verlorenen Schuh. Galant präsentierte er ihn Mary auf seiner ausgestreckten Hand. „Sie hat nur einen Schuh verloren, das ist alles.“
    Misstrauisch blickte Miss Wood von John zu Mary und dann zu dem Schuh in Johns Hand. Mary griff danach und streifte ihn rasch über. Mit hoch erhobenem Kopf, aber geröteten Wangen – in diesen letzten Tagen war sie so oft errötet, dass sie ihre Wangen gleich hätte rot anmalen können – kletterte sie ohne Hilfe aus der Kutsche und war auch beinahe schon im Gasthof.
    „Vergessen Sie nicht, mir das Bild zu bringen“, flüsterte John ihr zu, als er sie im Gang einholte. „Ich habe es nicht vergessen. Das nicht, noch irgendetwas anderes.“
    Mary senkte den Kopf und lächelte. Auch sie hatte nichts vergessen. Sie raffte ihre Röcke und eilte die Treppe hinauf. Je eher sie das Gemälde aus seinem Versteck holte, desto rascher sah sie John wieder.
    Diana stand bereits mit einer Kerze in der Hand vor ihrer Zimmertür.
    „Du siehst vergnügt aus. Wie eine Katze, die verschüttete Sahne aufgeleckt hat“, meinte sie bei Marys Anblick. „Wie süß war die Sahne denn?“
    „Gib mir das“, erwiderte Mary und nahm die Kerze an sich, damit Diana den Schlüssel aus der Tasche ihres Kleides ziehen konnte. „Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst.“
    „Nein?“, fragte Diana. „Ich glaube doch. Wie du siehst, kann ich genauso misstrauisch sein wie du, Mary. Und wenn ich genau bedenke, was ich …“
    „Was hast du gesehen?“, fragte Mary hastig, da sie wusste, Miss Wood würde gleich nachkommen. „Ich dachte, du hast geschlafen?“
    „Habe ich auch“, sagte

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