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Lady meines Herzens

Lady meines Herzens

Titel: Lady meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rodale Maya
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stets nach Stärke, Charakter, Klugheit und Überlegenheit zu bewerten. Zweifellos bemerkte Brandon die kleinen Narben auf den Wangen des Prinzen. Clarissa war schrecklich neugierig, wie er sie sich zugezogen hatte. Statt ihn zu fragen, stellte sie die beiden einander vor.
    »Königliche Hoheit, darf ich Ihnen Seine Gnaden, den Duke of Hamilton and Brandon, vorstellen? Mein Verlobter. Lord Brandon, dies ist Frederick von Vennigan, Prinz von Bayern.«
    Ehe sie die Unterhaltung weiterführen konnten, informierte Lady Westbrooke die versammelte Gästeschar, dass es ihr eine große Freude sei, die wunderbare Sängerin Miss Octavia Catalani für diesen Musikabend gewonnen zu haben. Nachdem man höflich applaudiert hatte, begann die Dame mit ihrem Vortrag.
    Clarissa warf dem Prinzen einen verstohlenen Blick zu. Er beobachtete sie, und sie errötete, was er mit einem Lächeln quittierte. Er verzauberte sie, und obwohl Lord Brandon neben ihr saß, hatte sie den Mann, dem sie ihre Hand versprochen hatte, völlig vergessen.

Kapitel 20
    Seine Verlobte schäkerte ausgerechnet mit einem der wenigen Männer, die im Rang über ihm standen. Für Brandon war es ein merkwürdiges und völlig neues Gefühl, sie dabei zu beobachten.
    Er hatte Clarissa nie für eine Frau gehalten, die gerne flirtete. Und er kannte auch niemanden, der sie dafür hielt – abgesehen von diesem Prinzen von was auch immer. Anscheinend brachte nur der Prinz diesen Charakterzug in Clarissa zum Vorschein. Etwas, das Brandon bisher nicht gelungen war.
    Zu seiner Überraschung war Brandon sogar fast eifersüchtig. Zumindest war er verstimmt. Vielleicht war es auch der Schreck, der ihm in die Glieder fuhr – sie war nicht die Frau, für die er sie immer gehalten hatte. Das ergab keinen Sinn, und das wurmte ihn gewaltig. Spencers angebliches Geheimnis machte die Angelegenheit noch komplizierter. Obwohl er dem Gerücht keinen Glauben schenkte, solange es keine eindeutigen Beweise gab (und die hatte man ihm bisher noch nicht vorgelegt), konnte Brandon den Gedanken daran nicht aus seinem Kopf verbannen.
    Links neben ihm saß seine Verlobte. Eine helläugige, errötende und neuerdings faszinierende Fremde.
    Zu seiner Rechten saß Sophie – eine verführerische Frau, in die er vorübergehend verliebt war. Zumindest hoffte er, dass es vorübergehen würde.
    Nachts wurde er von erotischen Träumen geplagt, in denen er jeden Zoll von Sophies Körper mit seinen Händen oder sogar seinem Mund erkundete. Er träumte davon, wie sie unter ihm lag. Wie sie sich liebten. Und dann sah er sie in diesen Träumen auf ihm sitzen, während er in ihr war und sie sich leidenschaftlich küssten.
    Tagsüber dachte er ständig an sie, weil ihn alles an sie erinnerte.
    Ein Mann konnte nicht ewig in diesem Zustand verharren.
    Brandon versuchte, diese Gedanke zu vertreiben. Aber im Moment war es schlicht unmöglich. Das Sofa, auf dem sie saßen, war nicht besonders groß, und Sophie und er waren einander ziemlich nahe. Wenn sie allein wären, müsste er nur den Kopf zur Seite drehen und könnte sie küssen.
    Er würde einen Ärmel ihres Kleids herunterschieben und dann den zweiten, und dann das ganze Mieder. Er würde ihre Brüste mit den Händen umschließen und sie sanft liebkosen und dann …
    Brandon riss sich zusammen. Es dauerte einen Moment, bis er das Bild aus seinem Kopf verbannt hatte. Während eines Musikabends im Salon von Lord und Lady Westbrooke war weder der richtige Zeitpunkt noch der richtige Ort, um sich erotischen Tagträumen hinzugeben, in denen die junge Frau neben ihm eine entscheidende Rolle spielte.
    Er hatte beide Arme vor der Brust verschränkt, um sich davon abzuhalten, Sophie zu berühren. Doch sie fasste ihn leicht am Arm, um seine Aufmerksamkeit zu erregen, und neigte den Kopf in Richtung von Lord Borwick. Der alte Geselle war eingeschlafen. Sein Kopf rollte nach hinten, und sein Mund stand offen.
    Unwillkürlich musste Brandon grinsen. Auch Sophie schmunzelte. Und dann richteten beide ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Musik.
    Im nächsten Moment wurde Brandon von einem lauten Schnarchen aus seiner Konzentration gerissen. Lord Borwick. Es war laut genug, um die Zuhörer in seiner unmittelbaren Nähe zu stören.
    Sophie presste sich die Hand auf den Mund. Ihre Wangen wurden rosig, und sie versuchte krampfhaft, ihr Lachen zurückzuhalten. Ebenso erging es ihrer Freundin. Clarissa lachte nicht. Sie machte ihrem Prinzen schöne Augen.
    Er presste den Mund zu einer

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