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Lady meines Herzens

Lady meines Herzens

Titel: Lady meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rodale Maya
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dünnen Linie zusammen und zwang sich, finster dreinzublicken. Aber es gelang ihm beim besten Willen nicht.
    »Sie üben einen schlechten Einfluss auf mich aus«, flüsterte Brandon Sophie zu.
    »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden«, antwortete sie grinsend.
    »Sie sind ein freches Frauenzimmer.«
    Sie schnappte nach Luft. »Euer Gnaden!« Aber sie lächelte dabei, und es kostete sie einige Mühe, die Empörte zu spielen. Er war hingegen über sein Verhalten entsetzt. Hatte er wirklich gerade eine anständige junge Frau als Frauenzimmer tituliert?
    »Ein sehr schlechter Einfluss. Jetzt bezeichne ich anständige junge Damen schon als Frauenzimmer«, sagte er. Zugleich fragte er sich, was zum Teufel mit ihm passierte. Erneut warnte ihn sein Verstand: Vorsicht! Gefahr! Sein ganzer Körper summte vor Aufregung und sehnte sich nach mehr. Mehr Sophie.
    In diesem Augenblick verstummte Lord Borwicks Schnarchen für einen Moment, und der Mann fesselte erneut ihre Aufmerksamkeit. Seine Lider flatterten, schlossen sich wieder, und sein Kopf kippte nach vorne. Er sah aus wie eine Gliederpuppe, der jemand die Fäden durchgeschnitten hatte. Die ruckartige Bewegung ließ ihn aufwachen.
    Sophie wurde knallrot im Gesicht. Ihr Körper bebte, so angestrengt versuchte sie, ihr Lachen zu unterdrücken.
    »Muss ich Sie nach draußen begleiten, um mich davon zu überzeugen, dass es Ihnen gut geht?«, fragte er. Irgendwie gelang es ihm, mit ruhiger Stimme zu sprechen, obwohl auch er sich vor Lachen ausschütten wollte.
    »Es geht mir gut«, keuchte sie.
    »Ausgezeichnet, denn als ich das letzte Mal einen Raum mit Ihnen verließ, habe ich mich in den Klatschspalten wiedergefunden, und ich bin nicht sicher, ob ich mich inzwischen von der damit einhergehenden Aufregung erholt habe.«
    »Ich kenne da ein Sprichwort«, meinte Sophie. »Einmal ist keinmal, doch was zweimal passiert, kann auch dreimal geschehen.«
    »Das ist eine interessante Logik, Miss Harlow. Wollen Sie damit andeuten, wenn ich Sie jetzt vor die Tür begleite, könnte ich es irgendwann auch ein drittes Mal tun?«
    »Es ist nur ein Sprichwort«, sagte sie.
    »Was passiert nach dem dritten Mal?«
    »Das weiß ich nicht. Mir jedenfalls geht es gut. Zumindest solange Lord Borwick nicht wieder einschläft.«
    »Sind Sie sicher? Frauen sagen nämlich immer, es gehe ihnen gut, auch wenn es nicht stimmt«, neckte Brandon sie.
    »Das machen Männer auch. Und ja, ich bin sicher.«
    »Pssst«, ermahnte Lady Endicott die beiden und warf ihnen einen tadelnden Blick zu, der sie fast in lautes Gelächter ausbrechen ließ. Sie verhielten sich unverzeihlich, aber sie konnten einfach nicht anders. Er hatte noch nie mehr Spaß bei einem gesellschaftlichen Ereignis gehabt.
    »So wurde ich nicht mehr zum Schweigen gebracht, seit ich ein kleiner Junge war. Sie sind Schwierigkeiten in Person, Miss Harlow.«
    »Aber Sie mögen Schwierigkeiten, nicht wahr, Lord Brandon?«, fragte sie geziert.
    »Ich finde sie hin und wieder ganz amüsant«, sagte er. Sogar mehr als das.
    Er mochte sie und hatte sie vom ersten Tag an begehrt. Aber es war ihr Geständnis bei der Winchester-Hochzeit, das ihn so fasziniert hatte. Sie war keine verwöhnte Debütantin, die sich unerreichbar gab. Er war noch nie einer Frau wie ihr begegnet. Einer Frau, die der Bräutigam sitzen gelassen hatte und die jetzt über die perfekten Trauungen all der anderen Frauen schrieb.
    Wenn sie sich bei jeder Hochzeit so unwohl fühlte … Er fragte sich, wie es ihr bei seiner Hochzeit ergehen würde, doch den Gedanken schob er rasch beiseite. Er rutschte unruhig auf dem Sofa herum.
    Zu seiner Linken flirtete Clarissa schamlos mit einem Prinzen.
    Zu seiner Rechten strichen Sophies Finger verborgen in den Falten ihres Kleids ganz leicht über seine.
    Er musste sich daran erinnern, dass der Ehevertrag bereits unterzeichnet war.
    Sophie verbrachte den Großteil des Musikabends damit, sich zu fragen, wie Brandon seine Zeit mit ihr genießen konnte, obwohl Clarissa direkt neben ihm saß. Dachte er vielleicht darüber nach, seine Braut zu wechseln oder wenigstens den Hochzeitstermin zu verschieben?
    Aber nein, das passte einfach nicht zu ihm.
    Bisher gab es kein Anzeichen, dass er die Hochzeit nicht wie geplant hinter sich bringen wollte.
    Die Trauung war in elf Tagen. Das war verdammt wenig Zeit, um eine Entscheidung zu treffen, die sein Leben von Grund auf ändern würde.
    Falls er überhaupt vorhatte, seine Meinung zu ändern und eine andere

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