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Lady meines Herzens

Lady meines Herzens

Titel: Lady meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rodale Maya
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fragen, wen er heiraten wollte. Es gibt vermutlich keinen Grund, ihn zu fragen. Ich habe ja schon mit Clarissa gesprochen …
    » Ich habe heute noch etwas getan, was nicht zum typischen Verhalten eines perfekten Dukes wie mir passt«, gab Brandon zu.
    »Sie vergessen, dass Sie auch bescheiden sind«, fügte sie hinzu.
    »Ja genau. Ich bin der bescheidenste, perfekteste Duke, den England je gesehen hat«, sagte er. »Wenn man davon absieht, dass ich heute im Parlament nicht aufgepasst habe.«
    Sophie lachte auf. Bei all den verdorbenen und bösen Dingen, die ein Mann tun konnte – Jungfrauen verführen, beim Kartenspiel ein Vermögen setzen und verlieren, jemanden ausrauben, ermorden oder Brandstiftung sowie exzessives Trinken –, war seine Sünde mangelnde Aufmerksamkeit.
    »Was hat Sie von der Debatte abgelenkt?«, fragte sie. Ihr Herz begann zu hämmern.
    »Ich habe an Sie gedacht«, vertraute Brandon ihr an.
    Ihre Freude über dieses Geständnis wurde durch den Umstand getrübt, dass es ihren Untergang bedeuten konnte.
    »Gott sei Dank wurde nur über das Ehegesetz debattiert und nicht über etwas wirklich Wichtiges wie die Arbeitsgesetze oder die Speisung der Armen«, bemerkte Sophie leichthin.
    »Das wäre zu weit gegangen«, räumte er ein. Brandon schmunzelte, und sie erwiderte sein Lächeln.
    Es war ein bittersüßer Moment. Sie wollte nichts mehr als mit ihm lachen und plaudern. Dennoch wusste sie, dass sie schleunigst ein ernstes Gespräch führen mussten. Aber die Worte blieben ihr im Hals stecken. Sie konnte ihn unmöglich fragen, welche Absichten er hatte. So grinste sie ihn bloß an, lachte und versuchte zu vergessen, dass es nur noch gut eine Woche bis zur Hochzeit war.
    Brandon geleitete sie sicher nach Hause zum Bloomsbury Place. Sophie fragte sich insgeheim, ob es an ihr war, diese Hochzeit zu verhindern, nachdem sie nun wusste, dass weder Brandon noch Clarissa Schritte in diese Richtung unternehmen würden. Denn andernfalls würde ihr diese Liebe vollends entgleiten und für immer unerfüllt bleiben.

Kapitel 26
    Noch acht Tage bis zur Hochzeit …
    Was Brandon lieber tun würde, statt mit den Richmonds ins Theater zu gehen
    1. Mit Sophie zusammen sein.
    2. An einem herrlichen Sommertag die Geschäftsbücher überprüfen.
    3. Mit Sophie zusammen sein.
    4. Im Dezember schwimmend den Ärmelkanal durchqueren.
    5. Mit Sophie zusammen sein.
    Obwohl es tausend Dinge gab, die er lieber tun würde, saß er mit den Richmonds in einer Kutsche. Sie waren unterwegs zum Theater in der Drury Lane. Er hatte keine Ahnung, welches Stück gegeben wurde, und es war ihm herzlich egal.
    Clarissas Vater bestimmte das Gespräch während der Fahrt. Der Duke of Richmond war pferdeverrückt, auch wenn seine Leidenschaft weniger dem aufregenden Galopprennsport galt, sondern vielmehr der Wissenschaft der Pferdezucht. Dass nur wenige Leute geneigt waren, über dieses Thema lang und breit zu diskutieren, und einfach nicht wissen wollten, wie genau eine Paarung zwischen Hengst und Stute ablief, interessierte ihn nicht.
    »Meine Lieblingsstute Magnolia weist sämtliche Anzeichen auf, dass sie rossig ist«, sagte Richmond gerade. »Kennen Sie die genauen Anzeichen, mein Sohn?«
    Der Duke nannte ihn mein Sohn , was Brandon gewaltig irritierte. Erstens war er nicht Richmonds Nachkomme, und zweitens fürchtete er, dieser betagte Duke könnte in ihm den Sohn sehen, den er nie gehabt hatte.
    Das Fehlen eines Erbes war ein Teil des Problems. Clarissa war die letzte Richmond. Dank der Sondererlaubnis des Königs würde der Herzogstitel ihres Vaters über sie auf ihren erstgeborenen Sohn übergehen, der dann der Duke of Hamilton and Brandon and Richmond wäre. Ein dreifacher Duke sozusagen.
    Als er sich mit Clarissa verlobte, war dies in seinen Augen ein geschickter Schachzug gewesen. Jetzt fragte Brandon sich allerdings langsam, ob ein Titel als Grund für eine Ehe genügte.
    »Also wirklich, Reginald, jetzt ist wohl kaum der richtige Zeitpunkt«, schalt ihn seine Frau.
    »Unsinn! Natürlich interessiert Brandon sich für die Zucht. Das tun alle jungen Männer!« An dieser Stelle kicherte der Duke. »Also, kennen Sie die Anzeichen?«
    »Ich muss gestehen, dass sie mir nicht vertraut sind.«
    »Magnolia hebt ihren Schweif, um ihre weibliche Partie zu zeigen, wenn Sie verstehen, was ich meine.« Wieder kicherte Richmond still vergnügt in sich hinein.
    »Oh, um Gottes willen!« Lady Richmond seufzte verzweifelt. Obwohl Brandon nicht

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