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Lady meines Herzens

Lady meines Herzens

Titel: Lady meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rodale Maya
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überstehen musste.
    Nach all der Zeit begegnete ihr ausgerechnet hier der Mann, den sie fast geheiratet hätte. Er war es. Jeder Zweifel wurde von dem plötzlich schwankenden Boden unter ihren Füßen, ihren klammen Händen und ihrer Atemnot ausgeräumt. Ein Irrtum war unmöglich.
    Es war Matthew Fletcher. Nach so langer Zeit sah sie ihn wieder.
    Es tut mir so unglaublich leid, Sophie, aber ich kann dich nicht heiraten.
    Jener Augenblick war in ihrer Erinnerung perfekt eingefroren. Seine Worte, seine Stimme und seine Angewohnheit, nervös mit den Knöpfen seiner Weste zu spielen – seine Entschuldigung, die sie nicht akzeptieren konnte.
    »Sophie?«, fragte Brandon leise, aber sie bemerkte ihn kaum. Sie war in dem Moment erstarrt, als sie Matthew erblickt hatte. Mit einer anderen Frau.
    Dann entdeckte Matthew auch sie. Sophie beobachtete, wie sich eine Reihe Gefühle auf seinem Gesicht abzeichnete: Unglaube, Verwirrung, Entsetzen.
    »Mein Gott. Sophie!«, rief Matthew. Er kam auf sie zu, umfasste ihre Oberarme und blickte sie prüfend an. Einen Moment kam es ihr so vor, als erwöge er, sie zu umarmen. Er blickte an ihr vorbei, und als er Brandon sah, ließ er sie augenblicklich los und trat einen Schritt zurück. Er nickte dem Gentleman hinter ihrem Rücken zu.
    »Das kommt unerwartet«, sagte Matthew. Er schien froh zu sein, sie zu sehen, aber irgendwie wirkte er zugleich seltsam nervös. Sie verstand seine Nervosität. Zahllose Gefühle überschwemmten sie. Natürlich war sie entsetzt, sie hätte am liebsten die Flucht ergriffen oder ihm etwas angetan. Sie brannte darauf, ihn nach dem Warum zu fragen und nach einem Dutzend anderer Dinge. Zugleich wollte sie ihn schneiden und weitergehen.
    Und dann war da noch die Frau, die neben ihm stand. Sophie musste davon ausgehen, dass es sich um Lavinia handelte. Sie blickten einander abwägend an.
    »Aber es ist trotzdem ein Vergnügen, dich zu sehen«, fügte Matthew hinzu. Er lächelte.
    Hatte der Mann Nerven! Ihre letzte Begegnung war jene in der Kirche gewesen, als er sie bei der Hochzeit sitzen gelassen hatte, und jetzt strahlte er sie an!
    »Lord Hamilton and Brandon«, sagte der Duke sanft aus dem Hintergrund und stellte sich damit selbst vor, da Sophie offenbar die Sprache verloren hatte. »Und Sie sind?«
    »Matthew Fletcher. Sophie und ich …« Er zögerte, erst jetzt ging ihm auf, dass Sophie sich in Begleitung eines Gentlemans befand, eines Lords sogar, der über ihre Vergangenheit möglicherweise nicht im Bilde war.
    »Matthew ist der Mann, der mich sitzen gelassen hat«, sagte sie mit wiedererlangter Stimme. Matthew verzog das Gesicht bei dieser unvorteilhaften Vorstellung, was Sophie eine kleine Genugtuung bereitete.
    »Aha, ich verstehe.« Brandon hob die Arme und verschränkte sie vor der Brust. Er starrte ihren ehemaligen Verlobten finster an. Matthew machte noch einen Schritt nach hinten. Vermutlich erinnerte er sich gerade daran, wie ihr Bruder ihn an jenem Tag mit einem Faustschlag außer Gefecht gesetzt hatte. Mit Brandon, der bedrohlich hinter ihr aufragte, spürte Sophie, wie ihr Selbstvertrauen langsam zurückkehrte.
    Vielleicht, aber nur vielleicht, musste das hier nicht zu einer Begegnung werden, nach der sie sich absolut jämmerlich fühlte.
    »Willst du uns nicht vorstellen?«, fragte Sophie. Die Frau an seiner Seite war hübsch. Sie hatte zarte Gesichtszüge und hellbraunes Haar. Sophie hatte eine Vermutung, wer sie war. Diese Vermutung bestätigte Matthew prompt.
    »Sophie, das ist Lavinia. Meine Ehefrau.«
    Ehefrau. Er hatte also nichts gegen eine Heirat gehabt, er hatte nur sie, Sophie, nicht heiraten wollen.
    Sie spürte Brandons Hand in ihrem Rücken und reckte trotzig das Kinn. Oh, sie würde den Kopf hoch tragen!
    Sophie rang sich ein Lächeln ab. Was um alles in der Welt sollte sie auch darauf antworten? Was sah die Etikette für so eine Situation vor? Soll man sagen »es ist mir ein Vergnügen, Sie kennenzulernen«? Das klänge in ihren Ohren falsch. Trotzdem musste sie irgendetwas sagen und durfte nicht einfach starr dastehen wie eine hohlköpfige Strohpuppe.
    »Meinen Glückwunsch«, brachte sie schließlich hervor.
    »Danke«, sagten Mr und Mrs Fletcher gleichzeitig.
    Danach setzte eine unangenehme Stille ein. Matthew räusperte sich verlegen, und Lavinia strich über ihren Rock. Brandons Hand glitt sanft über Sophies Rücken. Ein Dutzend Fragen brannten ihr auf der Seele, aber jede einzelne wäre unhöflich, weshalb sie sich

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