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Lady Sunshine und Mister Moon

Lady Sunshine und Mister Moon

Titel: Lady Sunshine und Mister Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Andersen
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in naher Zukunft eben woanders eine neue Position bekleiden. So oder so würde seine Zeit noch kommen.
    Er sammelte das Wechselgeld ein, sagte Joe Auf Wiedersehen und lenkte seine Schritte wieder in Richtung Tribüne. Aber sein Lächeln verblasste, während er sich vom Getränkestand entfernte.
    Niklaus war in Hochstimmung. Nicht nur, weil die erste Halbzeit so gut gelaufen war, sondern auch, weil er einfach zum ersten Mal eine Meisterschaft spielte. Er wischte sich mit seinem Arm über die Stirn und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. Dann schnüffelte er vorsichtshalber an seinen Achseln und grinste erleichtert. Immerhin hatte das Deo nicht versagt, obwohl er geschwitzt hatte wie ein Schwein. Er befreite sich von seinen Knie- und Ellbogenschonern und klemmte sie sich unter den Arm. Und weil es nicht so viel gab, was ein Kerl während einer Halbzeitpause unternehmen konnte, lockerte er die Schultern, seufzte geräuschvoll und wanderte übers Spielfeld.
    Zu Natalie.
    Er musste gegen das Lächeln ankämpfen, das seinen Mund in ein dümmliches Clownsgrinsen verwandeln würde. Stattdessen verzog er die Lippen auf dieselbe eigenartige Weise, wie er es schon ein- oder zweimal bei Onkel Wolfgang gesehen hatte. Das sah sicher cooler aus.
    Aber er hatte ja auch allen Grund zum Lachen! Er konnte es immer noch nicht glauben, dass Natalie mit ein paar anderen Cheerleadern im Schlepptau aufgetaucht war, um seine Mannschaft anzufeuern. Als er ihre typischen Anfeuerungsrufe gehört hatte und sie mit ihren Freundinnen am Spielfeldrand herumspringen sah, hätte ihn schon ein Windhauch umpusten können. Gut, dass der Ball zu diesem Zeitpunkt auf der anderen Seite des Spielfelds war, denn sonst hätte er Gott weiß wie viele Tore kassiert.
    Er spürte, wie das fette Grinsen wieder drohte, die Kontrolle über seine Gesichtszüge zu übernehmen, und er verlangsamte seine Schritte, damit er sich wieder in den Griff bekam. Als er schließlich vor ihr stand, hätte er trotzdem lieber nicht darauf gesetzt, dass ihm das gelungen war.
    Mann, sie sah so schön aus mit ihren braunen Augen und den weißen Zähnen. Und wie die Sonne in ihrem seidigen, dunklen Haar glänzte, das leicht rötlich schimmerte. „Hey“, sagte er.
    „Hi.“ Sie umarmte ihn flüchtig, ließ ihn aber rasch wieder los, um lachend einen Schritt zurückzutreten. „Überrascht?“
    „Kann man so sagen.“ Er betrachtete ihre Freundinnen: ein feingliedriges dunkelhäutiges Mädchen, dessen Name, wie er glaubte, Sondra war, und eine kleine Blondine, die Tiffany hieß. Dann wandere sein Blick zu Natalie zurück. „Danke. Euch allen. Das ist echt toll.“ Dieses blöde Grinsen begann schon wieder, sich auf seinem Gesicht auszubreiten, aber diesmal akzeptierte er es achselzuckend. „Ich habe nicht damit gerechnet, dass überhaupt jemand kommen würde, um mich anzufeuern, und jetzt …“
    „… hat er nicht nur eine ganze Reihe von Zuschauern, sondern auch noch eine eigene Cheerleadertruppe“, bemerkte David, der sich zu ihnen gesellte. Er reichte Nik einen Isodrink und wandte sich an Sondra. „Hi, ich bin David. Das war wirklich sehr nett von euch.“
    Sondra betrachtete ihn neugierig, während sie nonchalant die Nase krauste. „Ihr solltet euch lieber nicht daran gewöhnen. Wir haben nicht vor, das jetzt bei jedem Spiel zu wiederholen.“
    „Nicht? Das ist aber wirklich sehr schade.“
    „Was meinst du mit einer Reihe von Zuschauern?“, wollte Nik wissen.
    „Deine Fans“, sagte David und zeigte lässig zur Zuschauertribüne, ohne sich beim Flirt mit Sondra unterbrechen zu lassen. „Da oben.“
    Niklaus drehte sich um. „Boah.“
    In dem Augenblick, als er Carly und Treena erblickte, drehten sie da oben völlig durch. Sie brüllten und jubelten und riefen seinen Namen, als ob er berühmter wäre als David Beckham. Jax, Mack und Ellen winkten. Niks Gesicht glühte vor Freude und Verlegenheit, während er zurückwinkte. Jeder, den er kannte, war hier. Außer einem.
    „Hast du nicht gehört, wie sie deinen Namen gerufen haben?“, fragte Natalie ihn. „Mann, sie waren total aus dem Häuschen, als du dieses Tor abgeblockt hast. Dein Onkel …“
    „Nik.“
    Er drehte sich langsam um. Da stand Onkel Wolf mit einer Plastiktüte in der Hand und schenkte ihm genau das Lächeln, das Nik vor wenigen Augenblicken selbst an sich ausprobiert hatte. Und plötzlich wusste Nik, weshalb er es so sehr mochte: Es ließ einen Kerl nicht nur cool aussehen. Nein, so subtil

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