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Lady Sunshine und Mister Moon

Lady Sunshine und Mister Moon

Titel: Lady Sunshine und Mister Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Andersen
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Aber nicht jede Frau hätte sich die Mühe gemacht, hinter die Uniform zu blicken.
    Carly war es definitiv wert, dass er sie auserkoren hatte.
    Als jemand gegen ihn stieß und er ihm auswich, grinste er Carly übermütig an und erwartete, dass ihr Blick ihm folgen würde.
    Das geschah aber nicht.
    Sie schaute nämlich immer noch auf diese Weise – diese wunderbare Weise, die sagte: Du bist der einzige Mann auf der Welt für mich – auf die Stelle, an der er bis vor Kurzem noch gestanden hatte. Sein Glücksgefühl ließ langsam nach. Und er bewegte den Kopf, um ihrem Blick zu folgen.
    Und er erstarrte schockiert. Da stand dieser große blonde Security-Typ! Er hielt sich wohl für unwiderstehlich. Denn er erwiderte ihren Blick mit einem Ausdruck, der noch anzüglicher war als der, mit dem Carly ihn betrachtete.
    Im Hausmeister stieg eine unglaubliche Wut auf. Diese Schlampe ! Das war inakzeptabel. Inakzeptabel! Sie hatte ihn betrogen. Seine Frau tat so etwas nicht. Und dennoch war es für jedermann ersichtlich, dass sie sich benahm wie eine liederliche, rollige Katze. Sie machte sich darüber lustig, dass er ihr sein Herz geschenkt hatte.
    Sie musste bestraft werden. Und wer wäre besser dazu geeignet, ihr den wohlverdienten Denkzettel zu verabreichen, als er – der Mann, den sie gerade so grausam betrog?

23. KAPITEL
    N ichts war, wie es sein sollte. Wolf fuhr sich durchs Haar und starrte auf die Wohnungstür. Es gab ein Dutzend Dinge, die er sofort hätte erledigen müssen. Ganz zu schweigen davon, dass er sich dringend auf das Meeting mit Dans Freund aus Cleveland vorbereiten musste. Der Mann konnte jeden Tag hier auftauchen. Aber warum tat Wolf dann nicht, was zu tun war?
    Weil Carly süchtig macht, deswegen. Und weil ich sie einfach nicht in Ruhe lassen kann.
    Das war an sich kein Problem; schließlich hatten sie beide sich darauf verständigt, nur eine Affäre miteinander zu haben. Doch es störte ihn gewaltig, wie er letzte Nacht auf sie reagiert hatte. Wenn er ehrlich war, musste er zugeben, dass er nicht anders konnte. Ihre magische Anziehungskraft war einfach unwiderstehlich. Wenn sie wirklich zu ihm gekommen wäre, an all den Blackjack-Tischen vorbei, so wie er es ihr im Geiste befohlen hatte – er wusste nicht, in welcher Weise öffentlicher Zurschaustellung das geendet hätte.
    Er konnte sich doch nicht ständig in ihrer Nähe aufhalten! Vor weniger als einer Stunde war er noch fest entschlossen gewesen, Nik beim Haus eines Freundes abzusetzen. Danach wollte er direkt ins Kasino fahren und Papierkram aufarbeiten, bis er den Jungen wieder abholen musste. Seit er neuerdings versuchte, Nik nicht öfter als nötig sich selbst zu überlassen, und während der Zeit, die er mit Carly verbrachte, hatten sich die halb fertigen Berichte auf seinem Schreibtisch vermehrt wie die Karnickel.
    Aber war er jetzt auf dem Weg, um die vielen Vorgänge abzuarbeiten, die seine Festplatte zu überschwemmen drohten? Nein. Stattdessen stand er wie ein liebeskranker Trottel vor Carlys Tür, weil er sich mehr nach ihrer Gesellschaft sehnte als danach, seine Pläne voranzutreiben. Irgendetwas war schiefgelaufen.
    Okay. Es war ein Fehler, hierherzukommen. Doch damit war jetzt Schluss. Es war höchste Zeit, sich endlich wieder auf seine Prioritäten zu konzentrieren! Priorität Nummer eins war, zur Arbeit zu fahren und seine Berichte fertig zu schreiben. Und genau das würde er jetzt tun. Er straffte die Schultern und entfernte sich wenige Schritte.
    Um gleich wieder auf dem Absatz kehrtzumachen und an Carlys Tür zu klopfen.
    „ Mist!“ Sein Fluch ging in dem sofort ertönenden Gebell unter. Was zum Teufel dachte er sich bloß dabei? Was war nur mit seiner Selbstkontrolle passiert, auf die er immer so stolz gewesen war?
    Er atmete tief ein und aus. Na gut. Er fand, er war es Carly schuldig, ihr von der Aussicht auf einen neuen Job zu erzählen. Ja. Das war der Grund, weshalb er hier war.
    Als sie die Tür öffnete, lösten sich alle seine Bedenken in Luft auf.
    Einen winzigen Augenblick lang hielt sie ihre Hand auf dem Türknauf und erwiderte seinen Blick. Dann steckte sie ihre Hand in die Gesäßtasche ihrer orangefarbenen Caprihose und begrüßte ihn mit sanfter Stimme. „Hallo.“
    „Hallo.“ Und dann tauchte Buster hinter ihr auf und kam in den Hausflur, um ihn zu begrüßen. Er sah Wolf von unten an und lehnte er sich schwer gegen sein Bein, und Wolfgang beugte sich zu ihm hinunter, um ihn hinter den Ohren zu kraulen.

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