Lagrosiea - Der Lichtkelch (German Edition)
Wort ´ Interessant ` , „ in diesem von allen Göttern verlassenen Ort aufgekreuzt.“ Sie warf ihm einen feurigen Blick zu, ganz in der Art wie Lagon es schon von Liendra gewohnt war. Dann strich sie ihm mit Zeige- und Mittelfinger über die Wange, dann über den Hals.
Dann fing sie an die obersten Knöpfe von Lagons Hemd mit Magie zu öffnen. Doch dann… hielt sie ein und starrte mit weit aufgerissenen Augen auf Lagons Brust.
Der Schlüssel! Der blaue Schlüssel, den Lagon um den Hals trug spiegelte sich darin.
„Wo hast du den n her?“ , fragte Sienari mit einer teils lauernden, teils ängstlichen Stimme. Lagon wäre in diesem Moment fast in Ohnmacht gefallen. Sie wusste, was es mit diesem Schlüssel auf sich hatte.
´Aber woher weiß sie das? ` , dachte Lagon.
Er konnte sich noch genau erinnern, wie ihn Heggal davor warnte, dass es gefährlich wäre, wenn jemand wüsste, dass er einen der vier Schlüssel besaß. Aber wenn jemand wie Sienari davon wusste, hatte es bestimmt nichts Gutes zu bedeuten. Aber vielleicht bedeutete es ja nichts? Wenn dieser Schlüssel wirklich eine so große Nummer in der magischen Unterw elt war, dann hatte eine Person wie Sienari bestimmt schon davon gehört. Und was wäre, wenn nicht? Vielleicht hatte sie ihre Informationen doch woanders her. So oder so. Lagon musste herausfinden, woher Sienari wusste, was das für ein Schlüssel war. Schließlich hatte Heggal ihn ja geschickt, um Informationen aus der – wie er sagte, Rotzgöre – herauszuholen. „Wieso willst du das wissen?“ „Na ja“, sagte Sienari wieder mit ihrer verführerischen Stimme , „ dieses Ding um deinen Hals ist nicht gerade eine Kleinigkeit. Viele Magier vor und während unserer Zeit haben versucht , diesen Schlüssel u nd seine drei Brüder zu finden und damit den ultimativen Schatz in ihren Besitz zu bringen. Du mus s t unglaubliche Abenteuer bestanden haben, um diesen Schlüssel zu erbeuten.“
Sienari schnippte einmal, woraufhin zwei Gläser mit einer blauen Flüssigkeit erschienen. „Mit diesem Getränk kann man besser erzählen“ , erklärte sie und drückte ihm eins der Gläser in die Hand. Lagon nahm einen Schluck. Der Trunk schmeckte süßlich.
Als er dann anfangen wollte s ein, auf die Schnelle erdachtes , Märchen zu erzählen, wie er an den Schlüssel gekommen war , legte Sienari den Finger auf die Lippen.
„Lass es wirken“ , flüsterte sie.
Dann, ohne Vorwarnung und ohne, dass er etwas dagegen tun konnte, fiel Lagon von seinem Stuhl und verlor das Bewusstsein.
Gefangen
Der Kopf tat ihm weh.
Das war das Erste, was er wieder spürte. Dann fiel Lagon Stück für Stück wieder ein , was passiert war. Er war in einer düsteren Kneipe gewesen. Er sollte ein Mädchen namens Sienari ausfragen. Ein blaues Getränk, das er getrunken hatte und d ann….
Wie vom Blitz getroffen wurde Lagon aus einer Trance gerissen.
„Ah, du bist wach“ , sagte eine furchtbar bekannte Stimme neben ihm. Es war Lerdan.
Panik stieg in Lagon auf, doch er versuchte sie im Griff zu behalten , indem er seine Umgebung in Augenschein nahm. Er befand sich noch immer in dem schmutzigen Kneipenraum. Durch die Fenster fiel kein Licht. Es musste schon dunkel geworden sein.
´Dieser Trank` , dachte Lagon, ´ musste ein Schlaftrank gewesen sein und mich für Stunden außer Gefecht gesetzt haben. Und in dieser Zeit ist Lerdan ins Dorf gekommen . `
„ Schön dich wieder zu sehen“, sagte dieser mit seiner leicht abwesenden Stimme , „wir haben dich die ganze Zeit gesucht, weißt du?“
„Hab ich gemerkt!“ , keuchte Lagon.
Noch immer schien ihn das Schlafmittel zu lähmen.
„Und auf der Flucht vor uns bist du nach Trolsen gekommen und Sienari direkt in die Arme. Unser Meister wird zufrieden sein. Wo ist eigentlich dieser alte Mann, der dir das letzte Mal geholfen hatte?“
„Ein alter Mann?“ , fragte Sienari von der anderen Seite des Raumes , „d avon hast du nichts gesagt!“
„ Ich hatte auch nicht die Aufgabe, dich darüber zu informieren wer mir so begegnet. Aber wenn du es unbedingt wissen willst.“
Lerdan begann an die Decke zu starren, während er überlegte. „So ein alter Knabe, grauer Bart und lief mit einem Kobold durch die Gegend.“ „War es ein Liewane? “ , fragte Sienari aufgebracht.
„ Auf jeden Fall war er ziemlich mächtig.“
„Dann bin ich diesem Kerl schon mal begegnet “ , meinte Sienari, „d amals saß er ziemlich in der Klemme.
Weitere Kostenlose Bücher