Lagrosiea - Der Lichtkelch (German Edition)
“
„In einem Vogelkäfig!“ , quatschte Lagon dazwischen ohne zu überlegen. „Aha, dann ist er es also wirklich.“
Lagon hörte wie Sienari aufstand und auf ihn und Lerdan zukam. „Wir können den Schlüssel oder unseren süßen Gast hier nicht rausschaffen solange der da draußen ist. Der lauert garantiert da draußen. Am besten, wir verschanzen uns hier und rufen Verstärkung. Wenn sie da ist haben wir ein geringeres Risiko. Gortan reißt uns den Kopf ab, wenn wir einen von ihnen verlieren.“
„Na gut“, gab Lerdan nach , „ und wo sperren wir unseren süüüßen Gast solange ein. Der ist nicht leicht zu halten.“
„Der kommt ins Hinterzimmer ! “ , bestimmte Sienari , „d a kommt er nicht raus, besonders wenn wir ihm einen Blocker anlegen. Und den Schlüssel nehme ich. Wenn jemand versucht ihn zu stehen, wird er das bereuen.“
„Na dann ab mit dir“ , sagte Lerdan , verträumt wie eh und je. Lagon wurde von einer unsichtbaren Kraft nach oben gerissen. Erst jetzt merkte er, dass er an den Händen gefesselt war. „Ich kümmere mich dann um die Werwölfe. Sie sollten patrolieren“, erklärte Lerdan , „ wo sind eigentlich deine Leute?“ , wollte er noch von Sienari wissen.
„Die lecken irgendwo ihre Wunden. “ „ Na ja, die tauchen schon wieder auf .“ U nd mit diesen Worten verließ Lerdan das Haus. „Hier lang“ , flüsterte Sienari L agon ins Ohr. Er versuchte sich zu befreien, aber die Nachwirkungen des Tra nks machten seine magischen, so wie seine körperlichen Versuche erfolglos. Sienari schnipste, woraufhin ein Regal an der Wand zur Seite schwang und eine geheime Treppe freigab. „Na los, nach oben!“ , sagte Sienari mit einem schelmischen Lächeln.
Die Treppe war alt , knarrte und glich in ihrer Farbe dem Rest des Hauses. An ihrem Ende war dafür eine relativ neue und stabile Tür. Sienari holte einen alten, rostigen Schlüssel hervor und sperrte die Tür auf. Dahinter befand sich, zu Lagons Überraschung, kein dunkles Rattenloch, sondern ein heller, gemütlicher Raum, in dessen Kamin ein munteres Feuerchen brannte. Und auch sonst war alles s ehr angenehm zu betrachten. Nur dass die Fenster vergittert waren, war beunruhigend. Während Lagon sich noch im Raum umsah, legte ihm Sienari mit sanfter Gewalt eine Art Schelle um den Hals und schloss sie mit einem leisen Klicken.
„Das ist ein Blocker. Er behindert deine Kräfte, damit du keinen Unsinn machst. Vielleicht solltest du dich jetzt ausruhen“ , schlug sie vor und deutete auf ein Bett in der Ecke. „Wenn du etwas möchtest, dann ruf einfach.“ Dann ging sie durch die Tür, schloss ab und Lagon war eingesperrt.
´Na toll`, dachte er spöttisch, ´danke Heggal! Wo sind denn nun die ganzen Trümpfe, die du in der Hand hattest. `
Er setzte sich missmutig auf Bett. ´Wie soll ich hier jetzt wegkommen? Die Fenster sind vergittert und wenn es stimmt, was Sienari sagt, wird mir Magie auch nicht weit helfen. ` Aus purer Verzweiflung versuchte er es doch noch mal mit Magie. Aber genau so we nig, wie er vorher die Stricke loswerden konnte, so misslangen auch die Versuche es ohne Schlaftrank aber mit Blocker zu versuchen. Nach mehreren Versuchen gab er auf und übte sich wieder im Grübeln .
´Ich habe keine Kräfte mehr, solange ich dieses Ding umhabe, also muss ich versuchen es loszuwerden . `
Doch es erwies sich als unmöglich, die Schelle mit den Händen herunter zu bekommen .
´Vielleicht kann ich sie ja mit irgendetwas aus dem Raum aufbrechen. ` Aber was er auch versuchte, die Schelle gab nicht nach.
„Verdammt noch mal!“ , fluchte Lagon und warf den Löffel weg, mit dem er die letzte viertel Stunde versucht hatte sich seiner magischen Fessel zu entledigen. ´So wie es auss ieht, muss ich warten, bis die a nderen kommen und mich raus holen. ` Er sah nach draußen. Alles war dunkel.
….. bis auf ein Licht, dass auf ihn zuhoppste. ´Wer das wohl ist? ` , fragte er sich. Es konnten unmöglich Werwölfe sein, denn erstens bräuchten diese kein Licht und zweitens würden die sich im Rudel bewegen und nicht allein. Das konnte Lagon erkennen, weil außer dem Licht jetzt auch ein Schatten zu sehen war. ´Vielleicht ist es ja Heggal` , dachte Lagon entzückt. Aber dann fiel ihm ein, dass Heggal sich nicht so leicht erkennen lassen würde, indem er eine Lampe vor sich her tr ug . Wahrscheinlich war es nur ein einfacher Gauner, der die Dunkelheit nutzte , um noch mehr schmutzige Geschäfte zu machen.
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