Lagrosiea - Der Lichtkelch (German Edition)
Diamanten zeigt “ , beendete Silp den Satz.
„Ganz genau!“ , rief Mundra begeistert.
„Na dann , nichts wie hin!“ , schlug Liendra vor.
Und so liefen alle d rei zurück zum Diamanten. Es war nur noch ein Katzensprung bis zum Ziel , als sie ohne ersichtlichen Grund von den Füßen gerissen wurden und unangenehm auf die Nase flogen.
„W as war denn das!?“ , kreischte Silp und suchte, auf dem Boden krabbelnd , nach der Ursache für die Bruchlandung. Er sah zu Mundra und Liendra, die alarmiert aufgesprungen waren. „Los hoch mit dir!“ , befahl Mundra. „Was ist denn los?“ , fragte Silp verwirrt, während er sich hochrappelte. „Das war ein Stolperdraht“, erklärte Liendra aufgeregt. „Und dass heißt, dass wir angegriffen werden“ , kreischte Mundra.
Und als hätten die Angreifer nur auf diese Erkenntnis gewartet, schoss ein Pfeil nur ein paar Zentimeter an Silps Kopf vorbei.
„Deckung!“ , rief Liendra und warf sich auf den Boden. Das erwies sich als Fehler! Ein schwarzes Seil schoss, wie eine Sc hlange, aus einer Gasse , pack te Liendras Bein und zog das überraschte und laut kreischende Mädchen mit sich zurück in die Gasse.
„Hinterher!“ , rief Silp und rannte Liendra nach. Mundra folgte ihm und gemeinsam folgten sie Liendras Hilferufen durch das Gassensystem. Silp hörte ein klatschendes Geräusch, das einem Schleifen und dann einem Keuche n von Mundra folgte. Silp blieb stehen und sah sich nach Mundra um. Doch sie war weg!
„Hallo!“ , rief Silp. Doch selbst die Schreie von Liendra waren nicht mehr zu hören. Es herrschte absolute Stille. Nur ein leichtes Schlurfen war zu hören, das immer näher kam. Näher und näher… und dann.
Ein Mann kam aus einer Seitengasse, mit langen schwarzen Haaren und einem Spitzbart. Er grinste hämisch zu Silp, der nichts sagen konnte außer: „Wer bist du?“
„Mein Name ist unwichtig“, antwortet der Unbekannte , „aber du kannst mich deinen schlimmsten Alptraum nennen. “
Ein starker Schlag, ein helles Licht und Silp verlor das Bewusstsein.
Der Berggeist
„Wie lange laufen wir eigentlich schon in diesem verdammten Berg herum?“ , krächzte Bundun nun schon zum dritten Mal , innerhalb der letzten Stunde.
„Was heißt hier: wir?“ , schnaubte Lagon, „du sitzt doch nur auf meiner Schulter. Wir sind es , die laufen.“
„Dafür bin ich derjenige, der Licht macht“ , antwortete Bundun selbstbewusst. „Ich unterbreche euch ja nur ungern bei eurem Disput über die Aufgabenverteilung , aber ich versuche nachzudenken!“ , sagte Sabbal aufgewühlt.
In den letzten Stunden hatten die d rei vergeblich versucht den Ausgang zu finden. Mehr und mehr hatte sich der Verdacht aufgebaut, dass die d re i im Tunnelsystem übernachten mu ssten. Lagon versuchte dies durch positive Gedanken aus seinem Kopf herauszukriegen, indem er das Positive an ihrer Situation immer wieder aufzählte:
1.) Die Zwerge verfolgten sie nicht mehr .
2.) Hin und wieder war ein Luftzug zu s püren, der darauf schließen ließ , das tatsächlich ir gendwo ein Ausgang war u nd …
3.) E s war wohl wirklich nur eine Erfindung des Zwergs, als er sagte, dass es hier unten ein Ungeheuer gab .
„Pah, der wollte damit wohl nur verhindern, dass wir in die Tunnel flüchten, falls wir zu früh bemerken, dass die uns in eine Falle gelockt hatten“ , hatte Sabbal schon mehrmals erwähnt . Erst fürchtete Lagon, jederzeit von einem Maul mit duzenden , messerscharfen Zähnen zerrissen zu werden , oder sonst auf eine besti alische Art den Tod zu kommen. Doch schließlich , nachdem sich, nach all der Zeit noch immer kein Monster blicke n ließ , beschloss Lagon, es als Erfindung und Ammenmärchen abzuhaken . Also konzentrierte er sich auf das Zeichen, das sie in der Zwergengrotte abgezeichnet hatten , s t att auf dunkle Schatten, die sich dann doch als Brocken entpuppten. Aber auch wenn er das Zeichen noch so oft anstarrte , er konnte die Bedeutung einfach nicht erraten, und auch Sabbal hatte davon noch nie gehört.
Jetzt schritt dieser die Tunnelseite n ab, klopfte an die Wände und brach manchmal sogar ein Stück heraus.
„Was machst du denn da?“ , fragte Lagon.
„Nach dem Ausgang suchen“, erklärte Sabbal , „der Berg hier besteht aus Hochstein. Je mehr der mit frischer Luft in Berührung kommt, desto mehr Hochsteinsäure wird freigegeben und dieser Stein hier schmeckt ziemlich
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