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Lagrosiea - Die Silberhalle (German Edition)

Lagrosiea - Die Silberhalle (German Edition)

Titel: Lagrosiea - Die Silberhalle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Zurawczak
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verdutzt. „Ganz genau“, meinte Sodoro , „es wird Zeit, dass jemand die Leiche aus meinem Arbeitszimmer weg räumt.“
    Im Mondschein
     
    Die Nacht legte sich über Korroniea und die letzten Strahlen der Sonne, die dem Himmel ein schwaches Orange verliehen hatten, wichen nun dem Licht der ersten Sterne.
    ´Das schönste Wunder der Natur. Und kaum jemand schenkt ihm Beachtung`, dachte Lagon, während er aus dem Fenster seiner Wohnung sah. Seit er vor sechs Tagen nach Korroniea zurückgekehrt war, gingen ihm ständig solche sentimentalen Gedanken durch den Kopf. Morgen würden er und seine Truppe den ersten Auftrag erhalten. Momentan fühlte Lagon sich nicht in der Lage , irgendwelche Aufträge zu erfüllen.
     
    Als er zum ersten Mal seit eineinhalb Jahren seine Wohnung betreten hatte, traf ihn die unangenehme Erkenntnis, dass die Schutzzauber, die er über seine Behausung gelegt hatte, mit der Zeit schwächer geworden sein mussten. Scheinbar hatte sich eine ganze Horde Gnome bei ihm eingenistet. Das gab seiner schlechten Laune, die er se it dem Besuch in Sabbals Kneipe an den Tag gelegt hatte, die Gelegenheit , sich ganz und gar zu entfalten. Nachdem er die Gnome auf recht lärmende Art heraus komplimentiert hatte, machte er sich daran, die Unordnung, die sie hinterlassen hatten, mit Bunduns Hilfe zu beseitigen. Jeder weiß, wie ein Ort aussieht, an dem Gnome residiert ha ben und welch unangenehme Aufgabe sie nun vor sich hatten. Und selbst jetzt, da die größte Unordnung beseitigt war, entdeckte Lagon hin und wieder kleine Spuren von Zerstörung. Doch waren Lagon die hin und wieder auftretenden Störungen in keiner Weise unangenehm, sondern im höchsten Maße erfreulich. Jede Ablenkung verschaffte ihm kurzzeitig Erlösung von dem , was ihn seit er n ach Korroniea zurückgekehrt war , quälte. Liendra.
    Er hatte sie verloren. Und egal, was Bundun sagte. Es war unmöglich, einem der mächtigsten Monarchen Lagrosieas, die Verlobte auszuspannen. Hier ging es nicht nur um einen persönlichen Konflikt . Die politische Niederlage wäre zu groß für Axsidus. Eher würde er Liendra umbringen lassen, wofür es in der Lagrosieanischen Geschichte genug Beispiele gab… und Lagon wahrscheinlich gleich dazu. Es gab also keine Hoffnung, dass er und Liendra je zusammen kommen könnten. Es war hoffnungslos.
     
    Lagon trat vom Fenster weg und sah sich im Raum um. Es war immer noch ein Chaos. Er fragte sich, wi e es die Gnome geschafft hatten hier einzudringen. Er hatte jeden einzelnen Schutzzauber angewandt, den er kannte! Ein paar Gnome hätten daran abprallen müssen , wie Gummibälle.
    ´Es ist ein Rätsel`, dachte Lagon, ´es sei denn…`
    Plötzlich hatte er eine Idee. Er ging zur gegenüber liegenden Wand und schob einen Sessel zu Seite. „Dachte ich es mir doch!“ , knurrte Lagon triumphierend.
    Genau an der Stelle der Wand, die vorher vom Sessel verdeckt war, klaffte ein gnomengroßes Loch. Hierdurch waren sie also eingedrungen.
    ´Aber, wie kommt dieses Loch hierher? `
    Lagon dachte einen Moment darüber nach, entdeckte dann aber noch etwas anderes. Direkt vor dem Loch lag ein Stein, den Lagon nur zu gut kannte. Er war mit einem Text beschriftet, aus alten magischen Schriftzeichen. Lagon hatte nie ganz verstanden, was die Inschrift bedeutete. Aber er wusste, was der Stein bewirken kon nte. Lagon hatte ihn vor Jahren von einem grausamen Berggeist erbeutet, der damit Dinge aus der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gesehen hatte, um so seine Opfer aufzuspüren, an deren Seelen er sich erneuert und gestärkt hatte.
    Auch Lagon hatte der Stein hin und wieder wichtige Dinge gezeigt. Doch da es gefährlich war, den Stein mit Magie zu seinem Zweck zu nutzen und er nur sehr selten freiwillig Dinge preisgab, hatte Lagon dem Stein nie besonders viel Beachtung geschenkt.
    ´Es ist gefährlich , den Stein mit Gewalt zu benutzen`, dachte Lagon.
    Aber mit Hilfe des Stein e s konnte er vielleicht eine Möglichkeit herausfinden, Liendra doch noch für sich zu gewinnen.
    ´Genau, das mache ich! `, dachte Lagon, ´ich werde mit Hilfe des Stein e s Liendra ausspionieren und wenn es eine Möglichkeit gibt, Axsidus auszustechen, werde ich sie finden! `
    Welche Rolle spielte da noch das Risiko? Mit einem durchtriebenen Grinsen ergriff Lagon den Stein.
    In dem Moment, als seine Finger die glatte Oberfläche des Steins berührten, durchschoss ihn ein Schwall von Bildern, Geräuschen und magischen Energien. Duzende von Eindrücken

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