Lagrosiea - Die Silberhalle (German Edition)
weit überlegen. Jedoch waren die Kräfte dieser Wesen gewaltig, sodass die Gruppe der Glücksritter und Waldbewohner nicht mit ihnen fertig werden konnten. Nur mit schweren Verlusten und viel Mühe gelang es , die Kreaturen zurück zu schlagen. Auch die Liewanen des Ersten Pfades waren nur knapp entkommen. Wahrscheinlich waren sie derart verunsichert, dass sie sofort nach der Schlacht Meldung nach Korroniea machten. Die Antwort aus der Gaddenspitze ließ nicht lange auf sich warten. Wrador befahl den Jungliewanen, sich sofort zurück zu ziehen und nach Korroniea zurück zu kehren. Stattdessen sollte ein Eliteteam weiter nach Tüfdulusa suchen und sich einen Eindruck über die Vorfälle im Riesenwald schaffen.
Den Rest der Geschichte kannte Lagon nur zu gut. Er und seine Truppe waren von Wrador geschickt worden, um die Liewanen des Ersten Pfades zu ersetzen. Lagon war sich ziemlich sicher, dass die Jungliewanen darüber ziemlich ungehalten waren. Jedenfalls wäre er , zu seiner Zeit , stinksauer darüber gewesen, wenn man ihn während eines Einsatzes, den er selbst begonnen und so weit durchgezogen hatte, einfach nach Hause schicken würde. Er würde jeden, der ihn ersetzt hätte, zutiefst verabscheuen.
´Hoffentlich werden wir diesen jungen Liewanen nicht allzu schnell begegnen `, dachte er mit einem letzten Blick auf die Akten , ´nachdem, was hier drin steht, können die uns tatsächlich gefährlich werden. `
Doch nun, da er und seine Leute kurz vor dem Riesenwald standen, rückte ihre bevorstehende Mission immer mehr in sein Bewusstsein und verdrängte nach und nach die Gedanken an unzufriedene Anfänger. S ie hatten diesmal nicht ihre T eppiche benutzt, s ondern waren mit dem magischen P ortal bis an den östlichsten Rand des Silbergebirges gereist. Von hier aus musste man noch einige Kilometer Ödland durchqueren, bevor man den Riesenwald erreichte. Doch schon von weitem waren die ersten gewaltigen Bäume zu erkennen. Auch hier war n te Lagon davor, die Teppiche zu benutzen. Er hielt es für unklug, so offensichtlich in den Wald einzuziehen. Stattdessen wollte er, dass sie sich zufuß zum Gehölz aufmachten und bevor sie es betraten, sollte Bundun vorausfliegen, um auszukundschaften, was am Waldrand vor sich ging.
Das war jetzt eine Stunde her und allmählich wurden die drei unruhig.
„Wie lange sollen wir denn noch warten?“ , fragte Silp ungeduldig , „sonst braucht Bundun doch nie so lange für seine Rundflüge.“
„Diesmal muss er ja auch ein wesentlich größeres Gebiet absuchen“, meinte Lagon, mit einem Blick in Richtung Wald , „vielleicht hat er ja auch etwas entdeckt.“
„Und was soll das sein?“ , wollte Luhan wissen . „Bäume vielleicht? Dieser Riesenwald ist vielleicht zehnmal so groß, wie üblich. Aber darin gibt es nichts, was gefährlich werden könnte. Die meisten Wesen, die hier leben, haben mehr Angst vor uns, als wir vor ihnen. Schließlich dringen wir in ihre Welt ein. Und die, die es mit uns aufnehmen können, werden es nicht auf einen Kampf ankommen lassen . Der Wald mag größer sein aber er unterscheidet sich trotzdem kaum von anderen.“
„Warum weißt du soviel über Wälder?“ , fragte Silp misstrauisch.
„Aus Erfahrung“, erklärte Luhan , „ich war im Laufe meines Lebens öfter dazu gezwungen, in Wäldern zu leben.“
´Ach, lebt euer Stamm in Waldgebieten? `, dachte Lagon. Jedoch ehe er darüber weiter nachdenken konnte, ob er Silp von seinen Wissen über Luhan berichten sollte, erkannte er einen bunten Fleck am Himmel.
„Bundun kommt zurück!“ , rief er seinen Gefährten zu. Alle sahen auf. Bundun schien nicht richtig zu fliegen. Doch dieser Eindruck ergab sich durch die mächtigen Bäume im Hintergrund. Bundun flog tatsächlich so hoch, wie Lagon es sonst nie gesehen hatte. Er musste auf etwas gestoßen sein.
Nun setzte er zum Sinkf lug an und segelte auf die d rei zu, tat drei letzte Flügelschläge und landete vor seinen Freunden.
„Was ist passiert?“ , wollte Lagon sofort wissen.
„Nichts weiter“, meinte Bundun spöttisch , „abgesehen davon, dass ich in einem Wald voller Fiecher war, die sich offenbar ausschließlich von Regenbogenvögeln ernähren .“
„Die Wesen in diesem Wald lassen es also nicht auf einen Kampf ankommen, was?“ , stichelte Silp zu Luhan gewandt , „so weit ist es mit deinem Fachwissen dann ja wohl doch nicht.“
„Ich habe gesagt, dass sie es nicht auf einen Kampf mit uns Magiern ankommen lassen
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