Lagrosiea - Die Silberhalle (German Edition)
jemand mitbekommen hätte, hoben d ie beiden ihren Arm. Mundra ließ ei nen silbernen Lichtblitz wie eine Peitsche über das Gebüsch streifen und schnitt ein Stück heraus. Gleichzeitig schoss Laffeila einen Energiestrahl auf das Gebüsch, keinen allzu starken, um ihren Beobachter nicht zu verletzen, bevor sie ihn gefangen nehmen konnt en. Der Strahl schoss durch das vo n Mundra frei geschnittene Loch zwischen den Ästen und traf, was sich dahinter verbarg.
Einen Moment lang jubelten die Liewaninnen innerlich, doch dann erstarrten sie, als sie sahen, was s ie da getroffen hatten. U nd was sie jetzt an starrte: Ein riesiges Auge, das durch den magischen Angriff leicht blinzelte. Der Anblick war derart unheimlich und verwirrend, dass Mundra und Laffeila die Duzenden Bew egungen, die jetzt um sie herum vor sich gingen, beinahe nicht bemerkt hätten. Ein Schwall von Pfeilen schoss auf die beiden zu und hätte sie durchbohrt, wenn sie nicht mit ihrer antrainierten Schnelligkeit zur Seite gesprungen wären. Nur am Rande bekamen die beiden mit, von wo aus ihre Angreifer auf sie geschossen hatt en. D enn was sich jetzt vor ihnen abspielte, ließ sie alles andere beinahe vergessen. Sie erkannten, dass zu dem riesigen Auge nun doch auch ein Kopf gehörte, der sich hinter dem Gebüsch hervor schob, gefolgt von einem langen Hals und einem gewaltigen , geflügelten, schwarz geschuppten Körper.
„Ein Drache!“ , keuchte Laffeila. Doch ihre Verwunderung, einem dieser legendären, magischen Wesen begegnet zu sein, legte sich schnell, als klar wurde, was um sie herum geschah. Sie blickte sich um und erkannte mehrere Geschöpfe, halb Mensch, halb Pferd, mit Bogen bewaffnet und mit entschlossenen Gesichtern. ´Zentauren! `, dachte sie.
Während Laffeila beobachtete, wie die Horde erneut ihre Bogen spannte, schoss sie eine ganze Salve Lichtblitze auf ihre Angreifer, was viele von ihnen zwang, zurück zu weichen. Doch einige schafften es trotzdem ihre Pfeile abzuschießen. Nur mit knapper Not konnte sie ihnen ausweichen. Laffeila suchte eine Möglichkeit den Zentauren zu entkommen und blickte sich verzweifelt nach Mundra um. Diese stand ein paar Meter entfernt und hatte es bisher auch geschafft, sich gegen die Angreifer durchzusetzen, war offensichtlich aber ebenfalls in der Klemme. Mit einer schnellen Bewegung erschuf Mundra nun d rei ihrer Energiekugeln und ließ zwei davon auf die Zentauren zu fliegen, wo sie detonierten und mehrere von ihnen zu Boden rissen . Die dritte Kugel aber, die fünfmal so groß w ar , wie die beiden anderen, ließ sie auf ihrer Handfläche schweben.
„Keine Bewegung!“ , rief sie nun in die Menge , „oder ich sprenge uns alle in die Luft!“
Die Zentauren gingen in Alarmbereitschaft und brachten einige Meter Abstand zwischen sich und Mundras Explosionszauber . H ielten aber ihre Bögen auf Spannung.
„Das reicht!“ , brüllte nun die gewaltige, alles übertönende Stimme des Drachen , die alle zusammen fahren ließ .
„Das ist gerade das Verhalten, das Dorrok so mächtig gemacht hat! Wenn wir uns gegenseitig bekämpfen, wie sollen wir dann unseren wahren Feind bezwingen?“
Die Zentauren ließen beschämt ihre Waffen sinken und selbst Mundra l ieß ihre Kugel verschwinden. Laffeila entspannte sich. Zwar waren sie noch nicht außer Gefahr , aber der Drache schien so weit mit sich reden zu lassen, dass sie ihn davon überzeugen konnten, dass sie ebenfalls gegen Dorrok kämpften. Vielleicht konnten sie ihn auch zur Einsicht bringen, dass sie nicht darauf aus waren, gegen mögliche Verbündete zu kämpfen.
Nun wandte das Schuppentier seinen gewaltigen Kopf in Richtung Laffeila und Mundra, die instinktiv dicht zusammenrückten und die Köpfe einzogen. Der Drache näherte sich den beiden bis auf wenige Zentimeter und starrte sie mit einem seiner riesigen Augen an.
„Was haben denn eine junge Fene und eine genauso junge Elfe hier im Goldbuchenwald zu suchen?“
„Wir sind Liewanen und suchen Tüfdulusa, der hier wohnt.“
„Sie lügt!“, schrie einer der Zentauren , „da waren schon Liewanen, die nach Tüfdulusa gesucht haben! Und so dumm sind sie nicht, dass sie zwei Mal jemanden schicken, nur um zu sehen, dass er nicht da ist.“
„Es müssen Spione sein!“ , rief ein anderer.
Zustimmende Rufe aus den Reihen der Zentauren war die Antwort auf diese Beschuldigung.
„Ruhe!“ , brüllte der Drache, worauf die Zentauren sofort verstummten. Der Drache nickte zufrieden, dann setzte
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