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Lagune der Lust - Caprice

Lagune der Lust - Caprice

Titel: Lagune der Lust - Caprice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelina Kay
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betrachtete ihr blasses Gesicht. Rede endlich , befahl er ihr in Gedanken. Maren öffnete tatsächlich den Mund.
    In diesem Moment hämmerte jemand mit der Faust gegen die Tür. Eine Sekunde später stürmte René ins Zimmer. In der Hand hielt er eine Zeitung.
    Maren schloss entsetzt die Augen. Es war die neueste Ausgabe der BLITZ.
    »Sieh dir das an!« René schlug auf den Leitartikel.
    Vertuschter Betrug und feindliche Übernahme , stand als Überschrift auf der ersten Seite. Die Familie Kastens-Geret - ihre Skandale und Schweigegelder.
    Rolf wurde kreidebleich.
    »Das ist noch nicht alles«, sagte René kalt und deutete auf Maren. »Diese Frau hat Post aus Hamburg bekommen. Ich stand an der Rezeption und konnte den Absender lesen. Wir stehen hier vor einer Reporterin der BLITZ. Ich sagte dir doch, die versuchen es einfach mit einem anderen Typ.«
    »Das ist nicht wahr!«, rief Maren entsetzt.
    »Dann arbeitest du nicht für die BLITZ?« Rolf hatte die Zähne so fest zusammengebissen, dass jeder Muskel in seinem Gesicht angespannt war. »Sag mir, dass du nichts mit dieser rothaarigen Hexe in Düsseldorf zu tun hast.«
    »Das bekommen wir auch ohne ihre Hilfe heraus«, meinte René.
    Rolf ließ nicht locker. »Sag mir, dass du keine Journalistin bist.«
    »Ich habe dich nicht verraten, ich schwöre es.«
    »Sie lügt«, behauptete René.
    »Sag, dass du keine Reporterin bist«, forderte Rolf sie zum zweiten Mal auf, ohne auf René zu achten.
    Maren fühlte sich elend. »Ich habe dich nicht verraten«, wiederholte sie schwach.
    »Ich will wissen, ob du für die BLITZ arbeitest«, schrie er.
    »Ja, aber es ist nicht so, wie du denkst.«
    Rolf schoss auf sie zu, packte sie an den Armen und schüttelte sie. »Du verdammtes Miststück. Ich hab dir vertraut. Wie konntest du mir das nur antun? Von Anfang an warst du nur auf Informationen aus.« Er stieß sie brutal von sich. »Raus, bevor ich die Beherrschung verliere.« Er zerrte sie zur Tür. »Verschwinde, und lass dich nie wieder in meiner Nähe blicken.« Er stieß sie in den Gang und schlug die Tür hinter ihr zu.
    Völlig geschockt stand Maren auf dem Gang vor seinem Zimmer und rieb sich die Arme. Aus und vorbei , dachte sie verzweifelt. Sie hatte zu lange gewartet und den rechten Moment verpasst.
    Wie in Trance lief sie zum Lift. Erst in ihrem Zimmer ließ sie ihren Tränen freien Lauf.

    »Warum habt ihr den Artikel ohne mein Wissen herausgebracht?« Maren umklammerte ihr Handy. »Du hast versprochen, damit zu warten.«
    »Tut mir leid, Chérie. Das war Walters Entscheidung. Er will sich von der Konkurrenz abheben und nichts herausbringen, woran die sich seit Monaten die Zähne ausbeißen. Mit dieser Betrugssache liegen wir genau richtig. Zumal wir damit die Ersten sind. Die Auflage steigt. Rudolf Kastens hat nun genau das, was er nie haben wollte. Medienpräsenz.« Sophie lachte vergnügt. »Mit einem einfachen Interview wäre er besser bedient gewesen. Aber Hochmut kommt ja bekanntlich vor dem Fall.«
    »Das klingt nach einem Rachefeldzug«, stellte Maren bitter fest.
    »Stimmt, davon abgesehen ist es eine gute Story und unser Job.« Sophie zog an ihrer Zigarette. »Was ist eigentlich los? Tut er dir leid? Freu dich lieber, dass wir erfolgreich waren. Jetzt kannst du deinen Urlaub mit deinem Touristen genießen.«
    »Genau das kann ich eben nicht!«, rief Maren verzweifelt. »Diese Urlaubsbekanntschaft war Rudolf Kastens.«
    Sophie pfiff durch die Zähne. »Ist ja irre. Dann hast du …«
    »Ja, habe ich«, gab Maren zu. »Verdammt noch mal, ich mag ihn. Als er erfahren hat, dass ich bei der BLITZ arbeite …«
    »Du musst mir nichts erzählen«, fiel ihr Sophie ins Wort. »Aber bei dir steckt offenbar mehr dahinter. Raus mit der Sprache, ich will‘s jetzt wissen.«
    Maren schluckte, dann erzählte sie der Freundin die ganze Geschichte.
    Als sie geendet hatte, dachte Sophie eine Weile nach. »Tut mir leid, dass er dich jetzt für eine hinterhältige Intrigantin hält«, sagte sie schließlich. »Aber du kommst darüber hinweg.«
    »Das weiß ich«, gab Maren zu. »Aber so hätte es nun auch nicht enden müssen. Ich muss das wieder hinbiegen.«
    »Hör zu«, sagte Sophie. »Ich fliege noch heute zu dir. Mach also keine Dummheiten und warte, bis ich da bin.«
    »Aber Sophie -«
    »Keine Widerrede«, unterbrach sie die Freundin. »Wir reden auf Kreta weiter.« Nach diesen Worten legte sie auf.
    So niedergeschlagen sich Maren auch fühlte, dass Sophie morgen bei

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