Lagune der Lust - Caprice
sagen.«
»Doch«, widersprach ihm Maren. »Ich kann dir alles erklären.«
Rolf lachte humorlos auf. »Jetzt, nachdem der Schaden angerichtet ist. Verschwinde! Du hast mein Vertrauen missbraucht.«
»Das hab ich eben nicht!«, rief Maren.
Rolf sah sie so kalt an, dass sie fröstelte. »Du bist umsonst gekommen. Ich stelle mich der Realität. Meine Familie wird auch diesen Skandal überleben. Danke dafür, dass einige Nachbarn und Bekannte erneut mit dem Finger auf uns zeigen. Diesmal leider zu Recht. Aber beim ersten Mal waren wir unschuldig.«
»Deshalb bin ich hier!«, versuchte es Maren noch einmal. »Ich habe nichts verraten, was du mir anvertraut hast.«
»Ach so. Dann ist alles nur aus Versehen in die Zeitung gekommen«, stellte er spöttisch fest. »Oder du sprichst im Schlaf, und ein vorbeigehender Reporter hat alles gehört.«
»Meine Kollegin hat das ohne meine Hilfe herausgefunden.«
»Wunderbar, und nun verschwinde. Hau endlich ab, bevor ich mich vergesse und dich ein zweites Mal aus dem Zimmer werfe. Oder soll ich die Polizei rufen? Wäre doch eine prima Schlagzeile für euer Klatschblatt. Der Betrüger wird handgreiflich.«
Maren atmete tief durch. »Die BLITZ hat euch nie als Betrüger bezeichnet. Und für die Konkurrenz kann ich nichts. Warum hörst du mir denn nicht zu? Bedeute ich dir überhaupt nichts mehr? Ich bin Journalistin und kann dir helfen.«
Rolf schenkte sich Whisky ein und deutete zur Tür. »Das ist nicht mehr möglich, denn mein Onkel war ein Betrüger.« Er trank einen Schluck. »Und du … du bedeutest mir gar nichts mehr.« Er ging an ihr vorbei und öffnete die Tür.
Maren blickte in seine harten Augen. Es ist vorbei , dachte sie niedergeschlagen. Für ihn war sie schuldig, gleichgültig, was sie jetzt noch sagte.
Enttäuscht verließ sie sein Zimmer und zuckte zusammen, als er die Tür laut hinter ihr zuschlug.
»Genau das dachte ich mir«, hörte Maren Sophie sagen. Erschrocken fuhr sie herum. Sophie lehnte an der offenen Nachbartür und sah die Freundin kriegerisch an. »Den Herrn knöpfe ich mir jetzt vor, verlass dich drauf.«
Maren sah entgeistert in Sophies grüne Augen, die gefährlich glitzerten. »Du hast das Zimmer gleich neben ihm?«
»Schlau, nicht? Das habe ich schon von Hamburg aus arrangiert.« Sophie schob die Freundin zum Aufzug. »Und jetzt zeigst du mir den Strand und die Umgebung. Neben der Arbeit können wir uns ruhig ein bisschen vergnügen. Ich dulde nicht, dass du wegen diesem Idioten den Kopf hängen lässt.«
»Einverstanden«, antwortete Maren. »Ich brauche nach dieser Abfuhr auch frische Luft. Ich muss mir nur andere Schuhe anziehen.«
»Und einige Minuten, um mit deinen Gefühlen allein zu sein«, ergänzte Sophie. Sie gab Maren einen Klaps auf den Po. »Ich warte draußen vor dem Hotel.«
Als Sophie in der Hotelhalle auf Paolo traf, sah sie an seinem verlegenen Blick, dass er sie nachts bis zum Löschen des Lichts beobachtet hatte. In seinen Augen brannte ein Begehren, das sie selbst kribblig machte. Sobald wie möglich, wollte sie sich diesen Jungen ins Bett holen. Er durfte ihr sogar dabei helfen, Rudolf Kastens zu bestrafen.
»Bist du handwerklich begabt?«, fragte sie Paolo, der überrascht aufsah.
»Ich denke schon«, antwortete er und starrte erneut auf ihren Busen. Sophie trug ein kurzes enganliegendes Trägerkleid mit tiefem Ausschnitt, das ihre Kurven besonders gut betonte.
»Bei meinem Armband geht ständig der Verschluss auf.«
»Ich bin gut im Reparieren«, sagte Paolo und wurde rot.
Sophie strahlte ihn an. »Prima. Ich rufe dich, wenn ich dich brauche.« Sie genoss es, den jungen Mann noch ein bisschen zu quälen. Sophie drehte sich anmutig um. Mit wiegendem Gang schlenderte sie zur Ausgangstür. Sie spürte förmlich Paolos Blick auf ihrem Hintern und ahnte, dass ihm das Wasser im Mund zusammenlief, während sein Penis zur vollen Größe anschwoll.
Nach dem Spaziergang am Strand begleitete Sophie die Freundin in ihr Zimmer. Während sie am Fenster saß und mit Maren die Berichterstattung für die BLITZ besprach, sah sie Kastens aus einem Taxi steigen und das Hotel betreten.
Sophie drehte sich zu Maren um. »Ich muss dringend etwas erledigen. Wir sehen uns heute Abend.« Sie verabschiedete sich überstürzt, flitzte in den Gang und blieb vor dem Lift stehen. Dort wartete sie, bis das Lämpchen ihr anzeigte, dass der Aufzug im dritten Stock hielt. Sophie hörte, wie unten jemand ausstieg und wartete
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