Lagune der Lust - Caprice
sofort an Sophie. »Ihr Auftrag ist ausgeführt. Der Imbiss ist wie immer auf dem Balkon serviert.«
Sophie bedankte sich und stand auf. »Dann adieu«, meinte sie ironisch lächelnd zu Rudolf. »Bevor ich gehe, solltest du noch einiges wissen. Als Maren dir zum ersten Mal auf dem Schiff begegnet ist, wusste sie nicht, wer du bist. Auch nicht, als ihr eure erste Nacht miteinander verbracht habt. Sie mochte dich als Rolf Tereg, ohne zu ahnen, wer du wirklich bist. Das hat sie erst in Heraklion erfahren. Danach hat sie sich nicht mehr getraut, dir zu gestehen, dass sie Journalistin ist und für die BLITZ arbeitet. Als sie es dir sagen wollte, war es schon zu spät.«
Sophie sah ihn herausfordernd an. »Ich weiß von Maren, dass du mit ihr über deinen Onkel gesprochen hast. So ein Geständnis ist ein gefundenes Fressen für jeden Reporter. Aber Maren hat dicht gehalten. Sie hat sich viel Geld und eine große Schlagzeile durch die Finger schlüpfen lassen. Maren konnte noch nie über Leichen gehen.«
Sophie griff nach der Türklinke. »Ich war es, die dich ans Messer geliefert hat. Und zwar ohne fremde Hilfe.« Sie griff in ihre Tasche. »Vielleicht liest du das einmal durch.« Sie reichte Rudolf die neuste Ausgabe der BLITZ. »Das hat Maren geschrieben. Die Schlagzeile ist zwar von mir, aber was soll's.« Nach diesen Worten ließ sie ihn stehen und knallte die Tür zu.
Rudolf starrte ihr beklommen nach, dann riss er sich zusammen und blickte auf die erste Seite.
BLITZ-Reporterin rollt den Fall Kastens-Geret nochmals auf. Rolf Kastens‘ Großvater unschuldig und zu Unrecht von den Medien verleumdet.
Rolf schluckte, dann begann er zu lesen.
Es war schon Abend, Sophie hatte sich mit Paolo in ihr Zimmer zurückgezogen, als Maren Rudolf eine Nachricht schickte.
Bin bereit mit dir zu reden.
Rudolf nahm das Angebot sofort an. Ihm lag inzwischen viel daran, sich mit Maren auszusöhnen. Und vielleicht …
»Wieso bist du so großzügig und weist mich jetzt nicht ab?«, wollte Rudolf wissen, nachdem Maren ihm alles erzählt hatte.
»Ich mochte die Rolle der gemeinen Verräterin gar nicht«, gestand sie ihm ein. »Schon deshalb war mir diese Aussprache wichtig. Ich möchte auch, dass wir uns friedlich trennen.«
»Inzwischen weiß ich, dass ich nicht alle Reporter über einen Kamm scheren darf«, sagte Rudolf leicht zerknirscht. »Was diese Hexe mit der roten Löwenmähne betrifft, so ist sie -«
»Meine beste Freundin«, unterbrach Maren ihn streng. »Wir leben zusammen, und sie ist ein wundervoller Mensch. Ich erlaube nicht, dass du sie beleidigst.«
»Sie hat mich in Düsseldorf gelinkt.«
»Vielleicht kannst du ihr nicht verzeihen, aber für mich ist sie einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben.«
»Verzeihen will ich ihr nicht«, antwortete Rudolf unnachgiebig. Er nahm Marens Hand und führte sie an seine Lippen. »Aber dein großartiger Bericht spricht endlich meinen Großvater von jeder Schuld frei. Kannst du mir meine Grobheit verzeihen?«
»Schon passiert«, lachte Maren. »Jetzt kann ich beruhigt abreisen und unsere gemeinsamen Tage und Nächte in guter Erinnerung behalten.«
Rudolf blickte zuerst auf den Koffer neben ihrem Bett, dann in ihr Gesicht. »Muss das sein?«
»Sophie fliegt morgen nach New York. Und ich verlege meinen Urlaubsort nach Mallorca.«
»Wegen mir?« Rudolf sah sie bittend an. »Kannst du nicht doch noch bleiben?« Er rutschte näher zu ihr. »Ich mag dich. Wenn ich nicht so ein eingefleischter Junggeselle wäre und du nicht Reporterin …«
Maren sah ihm belustigt in die Augen. »Beruhige dich. Ein Mann mit Bindungsängsten, Vorurteilen und einer Abneigung gegen Reporter wäre mir sowieso zu anstrengend.«
»Und du hast sowieso etwas Besseres verdient als mich.« Rudolf grinste. »Jetzt, wo du mir die Meinung gesagt hast, könntest du doch bleiben.«
»Warum?«, lachte Maren. »Mallorca ist auch sehr hübsch.«
»Sicher«, bestätigte Rudolf, »aber ich wäre dann ganz allein. Vielleicht laufen wir uns in Zukunft noch ab und zu über den Weg. Wir sollten uns dann freuen, uns zu sehen. Könnten wir uns darauf einigen?«
»Ich habe nichts dagegen«, antwortete Maren.
»Und was ist mit unserer netten Affäre? Würdest du dich noch einmal auf mich einlassen?«
Maren lachte. »Daher weht der Wind. Warum nicht? Zumindest als Liebhaber bist du große Klasse. Ich mag heißen Sex immer. Ganz besonders aber im Urlaub. Da kann ich dann gar nicht genug davon
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