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LaNague 01 - Der Heiler

LaNague 01 - Der Heiler

Titel: LaNague 01 - Der Heiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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bei diesen Szenen Anwesenden daran erinnern konnte, einen Mann bemerkt zu haben, der dem Heiler ähnlich gesehen haben soll.)
    Die Kinder des Heilers sagen, daß er auf den Tag wartet, an dem wir wieder seine Hilfe benötigen.
    Wir werden sehen.
    aus Der Heiler: Mensch & Mythos
    von Emmerz Fent

 
XVI
     
    Zentrale der Föderation: Büro des ersten Adjutanten, Verteidigungsstreitkräfte der Föderation.
    Ros Petrical durchschritt den Raum. Er war blond, drahtig und stolz auf seine sportliche Erscheinung. Aber es lag ihm fern, den anderen Mann in seinem Büro zu beeindrucken. Es handelte sich um Bilxer, einen alten Freund und Währungskoordinator der Föderation, der gerade gekommen war, um sich bei einer Plauderei die Zeit zu vertreiben, als der Bericht hereinkam. Bilxers Abteilung war damit beauftragt – natürlich gegen Bezahlung –, die Fluktuationen in den Bezugswerten der Währungen auf den Mitgliedsplaneten zu tabellarisieren und anschließend darüber Bericht zu erstatten. Während der letzten Generationen von Währungskoordinatoren hatte sich jedoch ein deutlicher und beständiger Interesseverlust an den Wechselkursen bemerkbar gemacht, und Bilxer verfügte folglich über genügend müßige Zeit.
    Noch bis vor kurzem konnte sich Petrical kaum über zuviel Arbeit in seiner Funktion als erster Adjutant beklagen. Im Augenblick allerdings wünschte er, doch lieber Finanzwissenschaft als Wehrkunde studiert zu haben. Dann könnte er jetzt wie Bilxer mit ausgestreckten Beinen im Sessel sitzen und zusehen, wie ein anderer durch das Zimmer hin und her ging.
    »Damit stirbt also die Tark-Theorie«, sagte Bilxer von seinem Sessel aus. »Im Grunde hat auch niemand so recht glauben wollen, daß sie tatsächlich hinter den Vorfällen steckten.«
    »Vorfälle! Eine hübsche Umschreibung für dieses kaltblütige, berechnete Abschlachten!«
    Bilxer schüttelte Petricals Ausbruch als semantische Wortklauberei ab. »Übrig bleiben dann die Broohnins.«
    »Unmöglich!« widersprach Petrical und fuhr mit der Hand durch die Luft. Er war erregt, wußte es und ärgerte sich, daß er es nach außen hin auch zeigte. »Du hast den Bericht gehört. Die Überlebenden aus diesem Tarkanischen Dorf …«
    »Oh, lassen sie jetzt schon Überlebende zurück?« unterbrach Bilxer. »Sie werden wohl weich.«
    Petrical sah auf seinen Gast und fragte sich, wie sie jemals hatten Freunde werden können. Er sprach über den Tod von Tausenden vernunftbegabter Wesen, und Bilxer schien dem nicht mehr Bedeutung beizumessen als einer geringen Abwertung des Tarkanischen Erds.
    Etwas Böses war auf den Planeten im Gange. Ohne offensichtlichen Grund wurden in beängstigendem Ausmaß Leute in willkürlichen Zeitabständen und an willkürlichen Orten niedergemetzelt. Die ersten Vorfälle dieser Art waren unbedeutend gewesen – unbedeutend zumindest auf interstellarer Ebene. Hier wurde ein Mann verbrannt, dort eine Familie vernichtet, abgelegene Ansiedlungen bis auf den letzten Einwohner zerstört; dann wurden allmählich Dörfer und Städte heimgesucht. Berichte begannen, zur Zentrale der Föderation durchzusickern, und es wurden Fragen gestellt. Petrical hatte in mühevoller Kleinarbeit die Gemetzel über sieben Jahrzehnte zurückverfolgt. Er hatte keine Antwort gefunden, sondern war statt dessen auf eine Reihe von Fragen gestoßen, die verwirrendste war folgende: Wenn die Plünderer ein Dorf oder eine Ansiedlung schon dem Erdboden gleichmachen wollten, warum griffen sie dann nicht einfach aus der Atmosphäre an? Ein kleines peristellares Schiff reichte schon aus, um dort ein gähnendes Loch zu hinterlassen, wo einmal ein Dorf gewesen war, ohne größeres Risiko für die Angreifer. Statt dessen erschienen sie selbst auf den Planeten und verrichteten ihre Arbeit mit Nahkampfwaffen.
    Es ergab keinen Sinn … wenn nicht der Terror zu ihrer Taktik gehörte. Die Angreifer hatten stets saubere Arbeit geleistet – nie hatten sie einen Zeugen zurückgelassen. Bis jetzt.
    »Die Überlebenden«, fuhr Petrical in knappem Ton fort, »beschrieben die Angreifer als Humanoide in Vakuumanzügen – die Gesichtszüge hatte man vorher noch nirgendwo gesehen –, die aus dem Nichts unter außergewöhnlich seltsamen atmosphärischen Bedingungen erschienen und dann methodisch jedes lebende Wesen in Sichtweite vernichteten. Ihr Fluchtweg? Sie rannten auf einen bestimmten Punkt zu und verschwanden. Sicher, die Broohnins sind, was ihre Denkweise betrifft, berechenbar, aber dies

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