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LaNague 03 - Der Staatsfeind

LaNague 03 - Der Staatsfeind

Titel: LaNague 03 - Der Staatsfeind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Polizeigleiter scheint überzeugt zu sein, daß sie diesmal die richtige Spur haben. Der Anrufer hat die Beschreibung von einem Lagerhaus gegeben, das, wie er sagt, das Zentrum aller Aktivitäten Robin Hoods sein soll. Angeblich können wir dort Robin Hood selbst finden und außerdem genügend Beweise, die selbst einen Blinden davon überzeugen würden, daß es sich um den Richtigen handelt.« Haworths Hände rieben gegeneinander, als führten sie ein Eigenleben. »Wenn es nur wahr ist! Wenn es nur wahr ist!«
    Metep hustete, als er gelben Dampf aus der Phiole in seiner Hand einatmete. Er hatte schon immer eine Vorliebe für Euphorogengase gezeigt, aber in letzter Zeit schien er sie immer häufiger und in immer größeren Mengen zu benutzen, besonders seit die Diskussion über eine Wiederwahl begonnen hatte. Und die Rufe nach einem Vertrauensvotum, die immer lauter wurden, hatten auch nicht gerade dazu beigetragen, ihn aus seiner Depression herauszuholen.
    »Ich bin nicht sicher, ob der Polizeileiter der richtige Mann für ein Projekt von solcher Bedeutung ist«, wandte Metep ein.
    »Immerhin hat die städtische Polizei vor kurzem -«
    »Das weiß ich«, herrschte ihn Haworth an. »Deshalb habe ich ja auch angeordnet, daß sie warten sollen, bis Tinmer, unser berühmter Oberbefehlshaber der Imperialen Wache, mit Verstärkung eingetroffen ist und die Schlappe wieder wettmacht, die ihm heute morgen bei der Verfolgung dieser Fähre unterlaufen ist.«
    »Wollen wir das Beste hoffen«, erwiderte Metep. »Übrigens, wo du gerade von der Fähre sprichst: Wird noch immer nach diesem Piloten gesucht?«
    »Natürlich. Ich habe auch ein paar Männer zu seinem Apartment in der Stadt abkommandiert, für den Fall, daß er bei seiner Frau auftaucht.« Haworth lächelte. »Wäre das nicht höchst erfreulich, wenn wir Robin Hood und auch unseren so scheuen Piloten noch vor Tagesanbruch finden könnten? Das würde alles ändern!«
     
    Vincent Stafford hatte noch nie die Straßen von Primus dunkel gesehen. Früher hatten Glühkugeln die Schatten vertrieben, aber irgend jemand war wohl auf die Idee gekommen, sämtliche Kugeln entlang der Straße zu zerschlagen, und niemand hatte sich die Mühe gemacht, sie durch neue zu ersetzen. Als er die nächste Kreuzung erreichte, sah er, daß nicht nur diese eine Straße ein Opfer von Randalierern geworden war. Alle Straßen waren dunkel, und auf den nun nutzlos gewordenen Lampensockeln waren noch vage die Überreste der ehemaligen Beleuchtungskörper zu erkennen.
    Stafford war nicht allein auf der Straße. Dunkle Gestalten duckten sich in Türeingängen oder zogen sich tiefer in die Schatten zurück. Er bemerkte auch andere Fußgänger vor und hinter ihm; es waren nicht viele, aber sie gaben ihm dennoch das Gefühl, daß er auf Hilfe zählen konnte, falls es Schwierigkeiten geben sollte.
    Während Stafford weiterging, hatte er das unbestimmte Gefühl, daß er beobachtet wurde. Aber von wem? Er konnte keine Verfolger ausmachen. Bald schon war das Gefühl vorbei, und an seine Stelle trat nagende Furcht.
    Robin Hood hatte recht gehabt. Dies war nicht Primus, wie er die Stadt verlassen hatte. Damals war sie hell und voll Leben gewesen – sicher, auch damals hatte es schmutzige und dunkle Gestalten gegeben, aber es war doch ganz anders gewesen. Die Straßen erstickten im Abfall; Bodenfahrzeuge waren keine zu sehen, und nur zwei Gleiter flogen durch den nächtlichen Himmel. Nachdem er zwei Kilometer marschiert war, gab er die Hoffnung auf, ein Taxi zu finden. Er würde wohl oder übel die Einschienenbahn nehmen müssen.
    Das Geschäftszentrum, in das er schließlich gelangte, war ein noch größerer Schock für ihn. Eine Reihe von Geschäften war dunkel und leer, ihre Schaufenster eingeschlagen und das Innere entweder verwüstet oder den Flammen zum Opfer gefallen. Diejenigen Läden, die noch unversehrt waren, hatten geschlossen und waren erleuchtet. Als Stafford neugierig durch eines der Ladenfenster spähte, sah er einen Mann wachsam unter einer Lampe sitzen, den Rücken der Wand zugekehrt. Auf seinen Knien lag ein kurzläufiger Breitstrahlblaster. Sobald er merkte, daß Stafford nicht weiterging, hob er die Waffe und legte an. Stafford hatte genug gesehen.
    Nur ein Geschäft in der ganzen Straße hatte geöffnet. Bevor er damals Primus verlassen hatte, waren zu dieser Zeit noch alle Läden geöffnet und gut besucht gewesen. Jetzt aber fiel das Licht des geöffneten Geschäfts wie ein einzelner

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