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LaNague 03 - Der Staatsfeind

LaNague 03 - Der Staatsfeind

Titel: LaNague 03 - Der Staatsfeind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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das Entsetzen zu zeigen, das in seinem Innern nagte.
    »Gehört das Gebäude Ihnen?«
    »Nein, ich habe es nur gemietet.«
    Ein aufgeregter junger Soldat lief auf den Offizier zu. »Das ist der Ort! Es bestehen keine Zweifel!«
    »Was haben Sie gefunden?«
    »Hochleistungsduplikatoren, verschiedene Ausgaben der Robin-Hood-Nachrichten, und zwar stapelweise, und Schachteln mit diesen kleinen Karten, die zusammen mit dem Geld abgeworfen wurden. Dazu noch rund ein Dutzend Holoanzüge. Sollen wir einen aktivieren, um herauszufinden, welches Bild sie produzieren?«
    »Ich bezweifle, daß dies nötig sein wird«, erwiderte der Offizier und wandte sich an LaNague. Die anderen Männer der übertrieben großen Truppe drängten sich um ihren Kommandanten, als dieser die Frage stellte, die jeden beschäftigte: »Sind Sie Robin Hood?«
    LaNague nickte. Seine Kehle war wie zugeschnürt, als wolle sie es nicht zugeben. »Gelegentlich bediene ich mich dieses Namens«, brachte er schließlich mühsam hervor.
    Ein ehrfürchtiges Gemurmel fuhr durch die Reihen der Soldaten wie Wind durch einen Blätterwald. Mit einem schnellen, böse funkelnden Blick brachte der Offizier seine Truppe zum Schweigen.
    »Sie sind hiermit verhaftet wegen Verbrechen gegen das Imperium«, teilte er LaNague mit. »Wo sind Ihre übrigen Anhänger?«
    LaNague sah ihm direkt in die Augen. »Drehen Sie sich doch um.«
    Der Offizier folgte LaNagues Aufforderung, aber er sah nur seine eigenen Leute, die sich näher heran drängelten und versuchten, über die Schulter des Vordermannes hinweg einen Blick auf den Mann werfen zu können, der Robin Hood war. Plötzlich war ihm klar, was der andere mit seinen Worten hatte andeuten wollen.
    »Zurück auf eure Posten!« bellte er seine Leute an. »Fangt an, das Beweismaterial einzupacken!«
    Nachdem er die einzelnen Aufgaben verteilt hatte, beauftragte er einen Untergebenen damit, die Arbeiten im Lagerhaus zu überwachen und übernahm persönlich das Kommando über eine Wachmannschaft, die Robin Hood zurück zum Imperialen Komplex bringen sollte.
    In einem Zustand einer selbstinduzierten Gefühlsgleichgültigkeit ließ sich LaNague abführen. Während er gegen eine plötzlich aufkommende, unheilvolle Ahnung ankämpfte, daß er nie zurückkehren würde, sah er sich ein letztesmal um, um festzustellen, daß alle Soldaten im Lagerhaus mit ihren Arbeiten aufgehört hatten und mitverfolgten, wie Robin Hood hinausgebracht wurde.
     
    Endlich! Endlich hatte einmal etwas geklappt!
    »Und gibt es Beweise?« wollte Haworth wissen. »Eindeutige Beweise?«
    Tinmer strahlte, als er antwortete. »Zehnmal mehr, als für eine Verurteilung nötig wären.«
    »Er wird nicht verurteilt werden. Das heißt, er wird auf jeden Fall keine Geschworenen zu sehen bekommen. Aber woher wollen wir wissen, daß er der Robin Hood ist und nicht nur einer seiner Helfershelfer? Ich bin sicher, daß er Ihnen eine hübsche Geschichte aufgetischt hat, warum er sich zufällig in dem Gebäude aufhielt, als Ihre Leute es stürmten.«
    »Nein, ganz und gar nicht. Er hat es zugegeben. Er sagte geradeheraus, er sei Robin Hood.«
    Das Siegesgefühl, das von jeder Faser seines Körpers Besitz ergriffen hatte, flachte plötzlich ab, schien zu verschwinden.
    »Freiwillig?«
    »Ja! Er sagte, sein Name sei Peter LaNague, und gab zu, daß er der Verfasser dieser Flugblätter sei und auch die Überfälle geplant habe. Unserem Erhebungscomputer zufolge existiert er allerdings nicht. Keine seiner Identitätsfaktoren stimmen mit irgendeinem der auf Throne registrierten Bürger überein.«
    »Das bedeutet, daß er von einer der anderen Außenwelten kommt.«
    »Oder von der Erde.«
    Haworth konnte nicht so recht an diese letzte Möglichkeit glauben, besonders jetzt nicht mehr, da ihm eine bestimmte Waffe eingefallen war, die vor nun fast fünf Jahren benutzt worden war, um Meteps Leben zu retten, ungefähr zu der Zeit, als zum erstenmal die Robin-Hood-Nachrichten erschienen waren. Es hatte sich dabei um eine Waffe gehandelt, die auf Flint hergestellt worden war. Alles paßte genau zusammen.
    »Prüft es auf den anderen Planeten nach – zumindest auf denen, die noch Kontakt mit uns haben.« Haworth wußte schon im voraus, daß alle Antworten negativ ausfallen würden, aber er wollte Tinmer beschäftigt halten.
    »Werden Sie ihn jetzt verhören?«
    Haworth zögerte. Wahrscheinlich erwartete der Gefangene, in den Komplex gebracht und sofort mit Drogen vollgestopft zu werden, damit

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