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LaNague 03 - Der Staatsfeind

LaNague 03 - Der Staatsfeind

Titel: LaNague 03 - Der Staatsfeind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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erinnere mich, daß ich irgendwann einmal darüber berichtet habe, aber verstanden habe ich es nicht ganz.«
    Broohnin gab kaum acht auf die Unterhaltung. Ihn interessierte vielmehr, wo die größere Schachtel sein konnte, die die Flinter am vergangenen Abend aus ihrem Gleiter geholt hatten. Die kleine Schachtel hatten sie mitgebracht, und sie war der Anlaß für diese sinnlose Diskussion über Zeitreisen gewesen. Aber wo war die große geblieben?
    »Laßt es mich einmal so erklären«, sagte LaNague gerade. »Jedes Ding hat einen bestimmten Platz in Zeit und Raum, nicht wahr? Ich glaube, das können wir als bewiesen annehmen. Was die Barsky-Erfindung bewirkt, ist lediglich eine Veränderung des zeitlichen Ortes; der räumliche Ort bleibt unverändert.«
    Sayers hob die Augenbrauen. »Ah! Ich verstehe. Deshalb landet es auch irgendwo im Raum.«
    »Ich verstehe aber nichts«, zischte Broohnin, der wütend war, daß er den Anschluß an die Gedankengänge der anderen verpaßt hatte. »Warum sollte etwas irgendwo außerhalb des Planeten herauskommen, nur weil es in die Zeit zurückgeschickt wird?«
    LaNague war so ruhig wie möglich. »Weil du zu jedem gegebenen Zeitpunkt ein ›hier‹ und ein ›jetzt‹ im Raum/Zeit-Kontinuum einnimmst. Die Barsky-Erfindung verändert dabei nur das ›jetzt‹. Wenn wir dich mit ihrer Hilfe zehn Jahre zurück in die Vergangenheit schickten, würdest du immer noch an demselben ›hier‹ sein. Und vor zehn Jahren war Throne Milliarden Kilometer von hier entfernt. Vor zehn Jahren hatte dieser Planet die Stelle, an der er augenblicklich steht, noch nicht erreicht. Und deshalb ist es ihnen nie gelungen, die zeitlich versetzten Objekte zurückzuholen. Barsky nahm an, daß es so ablief, aber endgültig beweisen konnte er es erst nach der Slippery-Miller-Flucht.«
    Broohnin konnte sich vage an den Namen Slippery Miller erinnern, aber es wollten ihm keine Details einfallen. Im Gegensatz zu den übrigen Anwesenden, wie es schien, denn sie alle nickten eifrig. Da er Angst hatte, sich zu blamieren, beschloß er, lieber nicht danach zu fragen.
    »Solltest du daran denken, mich oder irgend jemanden mit diesem Ding da in die Vergangenheit zurückzuschicken, kannst du dir das gleich aus dem Kopf schlagen.« Bewußt versuchte er, die Bemerkung so klingen zu lassen, als spräche er für die gesamte Gruppe. »Solche Risiken werden wir weder für dich noch für jemand anderen auf uns nehmen!«
    LaNague lachte ihm laut ins Gesicht, und in seiner Stimme schwang eher echte Belustigung als Spott mit, aber trotzdem empfand sie Broohnin als Spitze gegen sich. »Nein, mein Lieber, wir werden niemanden von uns in die Vergangenheit zurückschicken. Nur ein bißchen Geld vom Imperium.«
     
    Man hatte ihm eingeschärft, daß er den Gleiter sofort nach Erledigung seines Auftrags zu LaNague zurückbringen sollte. Keine Vergnügungsfahrten, war ihm aufgetragen worden. Wenn er gegen die Luftregeln verstieß, würde er nicht nur zur Landung gezwungen werden, sondern er würde auch eine Reihe von Fragen beantworten müssen, zum Beispiel, wie ein mittelloser Dolee in den Besitz eines teuren neuen Sportgleiters kam. Aber was noch weitaus schlimmer war; man könnte ihn mit LaNague in Verbindung bringen. Und das sollte unter allen Umständen vermieden werden.
    Aber Broohnin sah diese Fahrt nicht als Vergnügungsfahrt an. Und selbst wenn, hätte ihn die Aussicht auf einen verärgerten LaNague kaum abgeschreckt. Er hatte den Barsky-Zeitversetzer Erv an der Westküste übergeben und ihm LaNagues Anweisungen übermittelt. Ervs nächster Geldtransport war erst in der kommenden Woche fällig; er sollte bis dahin warten, bis er die Schachtel planmäßig anbrachte. Sobald alles bereit war, sollte er sich dann mit Broohnin in Verbindung setzen. Für den Rest der Nacht war Broohnin jetzt frei. Er war schon auf dem Weg zurück zum Angus-Black-Imports-Warenlager gewesen, als ihm plötzlich in den Sinn kam, daß es ein ausgezeichneter Zeitpunkt war, den Flintern noch einmal einen Besuch abzustatten. Es wollte ihm einfach keine Ruhe lassen, was es mit der anderen Schachtel auf sich hatte, die sie ebenfalls mit in ihr Apartment genommen hatten. Irgend etwas an der Art und Weise, wie sie mit ihr umgegangen waren, störte ihn wie eine juckende Stelle auf dem Rücken, die man nicht erreichen kann.
    Es fiel ihm etwas schwer, das Apartment-Gebäude aus der Luft zu finden, aber nachdem er den Straßen gefolgt war, die er selbst zu Fuß

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