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LaNague 03 - Der Staatsfeind

LaNague 03 - Der Staatsfeind

Titel: LaNague 03 - Der Staatsfeind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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entlanggegangen war, erreichte er schließlich das vertraut aussehende Dach. Ja, der Gleiter der beiden Flinter stand noch dort. Broohnin kreiste in der Dunkelheit, bis er schließlich einen Landeplatz für seinen Gleiter auf dem Dach eines Nachbargebäudes gefunden hatte. Er würde ihnen eine Stunde geben. Wenn sie bis dahin nicht aufgetaucht waren, wollte er aufgeben. Es war nicht gut, LaNague zu lange warten zu lassen.
    Er wartete eine volle Stunde, und dann noch ein bißchen länger. Er hatte es nicht bewußt herausgeschoben, denn er war ungewollt eingenickt, nachdem er eine Beruhigungstablette geschluckt hatte. Nur das plötzliche Aufflackern von Lichtern, das durch seine Augenlider drang, brachte ihn wieder zu vollem Bewußtsein. Sie stammten von einem Gleiter, der vom Dach des Nachbarhauses startete. Es war derselbe Gleiter, den die Flinter am Abend vorher benutzt hatten. Während er sich in der Dunkelheit entfernte, regte sich in Broohnin die Neugier.
    Mit ausgeschalteten Fahrtlichtern hob er vom Dach ab und stieg so hoch, bis er sicher zu sein glaubte, über den Flintern zu fliegen. Da auch sie die Fahrtlichter ausgeschaltet hatten, würde Broohnin sie schon nach wenigen Kilometern unweigerlich verloren haben. Seine einzige Hoffnung bestand darin, über ihnen zu bleiben und sie als Silhouette gegen den von den Glühkugeln erzeugten Lichtschein über Primus ausmachen zu können. Solange sie über dem Stadtgebiet blieben, konnte er ihnen unbemerkt in größerer Höhe folgen. Aber wenn sie sich hinaus in das offene Land bewegten, mußte er sich etwas anderes einfallen lassen.
    Sie blieben jedoch über der Stadt und nahmen direkten Kurs auf den Imperialen Park, der im Stadtzentrum lag. Als sie den Park erreicht hatten, wurde die Verfolgung für Broohnin schwieriger, denn die Beleuchtung war hier kaum ausreichend. Es war reiner Zufall, daß er bemerkte, wie sie in einem besonders dichten Wäldchen landeten. Broohnin suchte sich einen etwas bequemeren Landeplatz etwa zweihundert Meter weiter östlich und blieb dann unbeweglich in seinem Gleiter sitzen, unentschlossen, was er als nächstes unternehmen sollte.
    Er wollte unbedingt wissen, was die beiden Flinter so spät noch im Imperialen Park suchten, aber auf der anderen Seite wollte er nicht die Sicherheit des Gleiters verlassen. Wenn schon die Straßen von Primus langsam aber sicher zu nächtlichen Jagdgründen wurden, dann mußte sich der Imperiale Park schon im Dschungel-Stadium befinden. Wenn er erst einmal seinen Gleiter verlassen hatte, war er eine leichte Beute für jeden, der sich hier herumtrieb. Nicht, daß er nicht mit ein oder zwei Angreifern fertig geworden wäre. Er trug immer sein Vibrationsmesser bei sich und wußte auch, wie man es am wirkungsvollsten einsetzte. Aber in diesen Zeiten jagten die Kriminellen in ganzen Rudeln im Park, und Broohnin machte sich keine Illusionen, was geschehen würde, wenn er einer solchen Gruppe in die Hände fiel.
    Er zögerte noch einmal kurz, und dann war er schon draußen in der Nachtluft und schloß den Gleiter hinter sich ab. Genau betrachtet standen die Chancen wahrscheinlich günstig für ihn, unbeschadet von diesem Ausflug zurückzukommen. Der Teil des Parks, in dem er gelandet war, lag etwas höher, und das Unterholz war hier am dichtesten. Es gab keine Wege hier hindurch, und die Banden von Kriminellen würden dieses Gebiet kaum als ideale Jagdgründe ansehen.
    Vorsichtig bahnte er sich einen Weg durch das Gebüsch, bis er glaubte, sich den Flintern auf ungefähr die Hälfte der Distanz genähert zu haben; dann ließ er sich auf den Bauch hinunter und kroch vorwärts. Er kroch und robbte. Seine Brust und sein Bauch wurden zerkratzt, und er war schon im Begriff, umzukehren, weil er glaubte, die Richtung verloren zu haben, als seine Hand plötzlich ins Nichts tastete. Nach vorsichtiger Erkundung sah er, wo er sich befand; er lag auf dem Rand eines niedrigen Felsens. Unter und rechts von ihm hörte er Keuchen und Stöhnen. Als er über den Rand des Felsens spähte, erblickte er vor sich den Gleiter der Flinter.
    Eine verhüllte Lampe konnte die Szene nur schwach beleuchten, aber es war hell genug, daß Broohnin zwei Gestalten unterscheiden konnte, die an einem Felsstück zerrten und drückten. Die gutturalen Laute, die sie dabei ausstießen, zeigten, daß ihre Körper bis aufs äußerste angespannt waren, und endlich bewegte sich der Felsen. Mit verstärkter Anstrengung rollten ihn die Flinter mit einem

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