LaNague 03 - Der Staatsfeind

Titel: LaNague 03 - Der Staatsfeind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson

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und ängstlich wie ihr: Sobald wir genügend Beweise dafür hatten, daß in eurem Arm der Galaxis eine interstellare Rasse lebt, haben wir nachgeforscht.«
    »Warum habt ihr euch nicht mit uns in Verbindung gesetzt?«
    »Wir sahen keine Notwendigkeit dafür. Eure Rasse stellt offensichtlich keine Bedrohung für die tarkische Nation dar, und außerdem seid ihr viel zu weit entfernt, um von irgendwelchem praktischen Nutzen für uns zu sein.«
    »Und was ist mit Handel?«
    »Handel? Dieser Ausdruck ist mir nicht bekannt.« Er senkte den Blick und schien die Angaben in eine Konsole zu seiner Rechten einzutippen.
    Stafford konnte nicht widerstehen, ihm zuvorzukommen. »Ein Austausch von Waren … und Wissen.«
    »Ach ja, ich verstehe.« Er sah auf, und Stafford wurde bewußt, daß er das Wesen vor ihm unbewußt als männlichen Vertreter seiner Rasse eingestuft hatte. »Noch einmal, wir sehen keinen Sinn in solchem Tausch. Eure Rasse scheint, soweit uns bekannt ist, nichts anzubieten zu haben, das für uns von Interesse wäre.« Das Thema Handel schien den Tarker zu langweilen, denn er begann mit etwas anderem. »Warum dringt ihr in den tarkischen Raum ein? Ihr wolltet doch offensichtlich, daß wir mit euch Kontakt aufnehmen. Warum?«
    »Um Handel mit uns anzubieten.«
    Der Tark stieß einen scharfen, schrillen Laut aus. War es Lachen? Oder ein Ausdruck der Verärgerung? »Du mußt wissen, daß wir mit niemandem Handel treiben. Das würde Austausch bedeuten, und die Tarks müßten ein Ding aufgeben, um dafür ein anderes zu bekommen.«
    »Natürlich. Auf diesem System beruht der Handel ja.«
    »Aber wir Tarks sind nicht schwach. Wir geben nichts auf, was wir einmal besitzen. Wenn ihr etwas besitzen würdet, was wir wirklich wollten, so würden wir es uns nehmen.«
    »Du verstehst nicht …« begann Stafford, verstummte aber dann übergangslos. Seit die Funkanzeige zu blinken angefangen hatte, schien er unerträglich zu schwitzen. Der Schweiß hatte sich zuerst in seinen Achselhöhlen angesammelt und rann jetzt in Strömen an seinem Körper hinunter. Sie schienen überhaupt nichts zu verstehen. Und der Gedanke, daß er die ganze Zeit über Angst davor gehabt hatte, derjenige zu sein, mit dem die Fremden Kontakt aufnahmen, weil er befürchtete, sie unbeabsichtigt zu verletzen, kam ihm jetzt einfach lächerlich vor. Seine jetzige Situation war wesentlich schlimmer. Diese Wesen schienen nicht im entferntesten etwas Ähnliches wie den ihm vertrauten Begriff des Nehmens und Gebens zu kennen. Sie waren über jede Beleidigung erhaben.
    Das Wesen auf dem Schirm war offensichtlich zu einem Entschluß gekommen. »Du wirst jetzt deinen Antriebsmechanismus abstellen und dich darauf vorbereiten, eingeholt zu werden.«
    »Eingeholt! Warum?«
    »Wir müssen uns vergewissern, daß du nicht bewaffnet bist und keine Bedrohung für die tarkische Nation darstellst.«
    »Wie könnte ich dieses Monstrum bedrohen, in dem du fliegst?« entgegnete Stafford nach einem Blick auf den Monitor. »Ihr könntet mich ganz verschlucken!«
    »Schalte deinen Antrieb ab und bereite dich auf das Einholen vor! Wir werden -«
    Stafford stellte den Ton ab. Er hatte Angst und mußte jetzt unbedingt nachdenken, was bei dieser grollenden Stimme, die seine ganze Kabine ausfüllte, einfach nicht möglich war. Er fühlte einen harten Ruck und wußte sofort, daß man einen Leitstrahl oder etwas Ähnliches auf ihn gerichtet hatte. Sie zogen ihn auf das tarkische Kriegsschiff zu. Sekundenlang stand er, von Panik ergriffen, wie erstarrt in seiner winzigen Kabine, unfähig, etwas zu unternehmen.
    Er saß in der Falle. Sein Antriebssystem für den Realraum war der übliche Proton-Proton-Antrieb über eine Leasonkristall-Röhre. Er war allerdings zu schwach, um sich aus einem Zugstrahl befreien zu können. Wenn er ihn jetzt aktivierte, würde er damit nur erreichen, mit dem Kriegsschiff im Schlepp durch den Raum zu fliegen, und das auch nur so lange, wie sein Treibstoff oder die Geduld des tarkischen Commanders anhielt. Wenn das letztere eintrat, dann würde sein kleines Schiff unter Umständen zur Zielscheibe der tarkischen Geschütze werden, die ihn ohne Schwierigkeiten würden abschießen können.
    Natürlich hatte er auch noch das Warpsystem. Damit konnte er in den Zwischenraum springen, aber nicht jetzt … nicht, solange er sich in dem Zugstrahl und in unmittelbarer Nähe einer so großen Masse wie dem tarkischen Kriegsschiff befand. Der Gedanke, unter diesen Umständen