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Land aus Feuer und Wasser

Land aus Feuer und Wasser

Titel: Land aus Feuer und Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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stammt.«
    »Hoffen wir das Beste, Hein«, pflichtete Berkoff ihm bei. »Wird übrigens nicht ganz so einfach sein, die drei Vermißten hier aufzufinden. Wenn sie sich nicht durch ein Feuer mit viel Rauch oder sonstwie bemerkbar machen, werden wir am Ende lange nach ihnen suchen können.«
    »Kannst recht haben, Georg«, meinte Hein Eggerth, »ich will mal meinen alten Herrn suchen gehen, um zu hören, wie der über den Fall denkt.«
    Professor Eggerth hielt die Antwort auf sein Radiogramm in der Hand, als er die Funkerkabine verließ. ›St 21‹ wurde in Walkenfeld schon flugbereit gemacht, würde in einer Viertelstunde starten und in forcierter Fahrt den halben Erdball umjagen, um zu ›St 25‹ zu stoßen.
    Als der Professor den Mittelraum betrat, berührte die Sonne weit draußen im Westen eben die Kimm zwischen Wasser und Himmel. Zusehends versank der rotglühende Ball in der Flut. Jetzt war er verschwunden, und schon leuchteten die ersten Sterne am Himmel auf.
    Professor Eggerth ging, von seinem Sohn begleitet, zu dem Fenster auf Backbord und blickte hinaus. Fast gespenstisch ragte in der Ferne der Kegel des Vulkans empor; ein rötlich gelblicher Schimmer umspielte dessen Gipfel. Unstet zuckte das Licht bald stärker, bald schwächer auf. In Gedanken versunken starrte der Professor darauf hin.
    »Wollen wir die Nacht über hier liegen bleiben, Vater? Ich traue dem Burschen da drüben …«, Hein Eggerth deutete nach dem Vulkan hin, »nicht über den Weg.«
    »Wir bleiben bis Sonnenaufgang liegen«, entschied Professor Eggerth. »Es wird aber die Nacht über reguläre Flugwache gegangen. Alle Motoren müssen wann bleiben. Das Schiff muß in der Lage sein, zu jeder Sekunde mit den Hubschrauben aufsteigen zu können.«
    »Gut, ich werde das Nötige anordnen«, sagte Hein Eggerth und ging zum Kommandoraum, um den Befehl seines Vaters weiterzugeben.
    Die Wiese, auf der ›St 25‹ gelandet war, lag an der Nordwestecke der Insel; und an der Nordostecke ragte der Krater des neuen Vulkans empor. Weiter erstreckte die Insel sich dann gut 10 Kilometer nach Süden. Dieser Teil war leicht hügelig und bis dicht an die Küste mit einem üppigen Wald bedeckt, der nur an wenigen Stellen durch kleine Wiesenflächen unterbrochen wurde.
    An der Südspitze der Insel fiel das Gelände von etwa 30 Meter Höhe jäh zur Küste ab. In Form einer Steilwand trat hier das Felsgestein zutage. Am Fuße dieser Wand lag noch ein etwa 50 Meter breiter Wiesenstreifen, der durch einen ungefähr ebenso breiten Strand von der See getrennt war. Das alles wurde jetzt von der Dunkelheit der schnell aufkommenden Tropennacht verschlungen. Nur ein leichtes Brausen verriet noch die Nähe des Weltmeeres. Ein anderes unregelmäßiges Rauschen kam von dem Wald her, in dessen Baumkronen der Nachtwind sein Spiel trieb.
    Doch jetzt leuchtete ein schwacher Lichtschein auf. Ein brennendes Streichholz schien es zu sein, das unsicher eine Hand beleuchtete, die es zwischen dürres Gras und Reisig hineinschob. Da fand das schwache Flämmchen schnell Nahrung und wurde zur größeren Flamme, fraß knisternd erst und dann kräftig prasselnd an den dürren Ästen weiter, loderte hell auf und beleuchtete nun deutlicher die Gestalten zweier Männer, die neben dem Feuer im Grase lagerten.
    Verwildert sahen die beiden Menschen aus. Struppiger Bartwuchs bedeckte ihre Gesichter. Ihre Kleidung war zerrissen, und fast noch stärker lädiert war ihr Schuhwerk. Die beiden Männer sprachen englisch miteinander, doch hatte die Redeweise des einen starken irischen Einschlag, während diejenige des andern auf deutsche Herkunft schließen ließ.
    »Ich habe mich bestimmt nicht getäuscht, O’Brien«, sagte der mit dem deutschen Akzent. »Was wir heute mittag gehört haben, war sicherlich ein Flugzeug. Schade, daß wir’s verpaßt haben. Jetzt können wir weiter hier sitzen, bis wir schwarz werden.«
    »Nonsens«, widersprach ihm der andere. »Ich bin sofort den Berg ‘raufgelaufen, Smith. Bin gerannt, daß mir fast die Lungen platzten. Bin auf einen Baum geklettert, habe nach allen Seiten ausgespäht. Wenn ein Flugzeug dagewesen wäre, hätte ich’s bestimmt sehen müssen.«
    Der mit Smith Angeredete schob erst ein paar Äste ins Feuer, bevor er antwortete.
    »Dagewesen ist’s, O’Brien, da will ich meinen Kopf drauf wetten …«
    »Schade um das schöne Köpfchen! Ihr werdet’s verlieren, Smith«, warf der Ire dazwischen. Der andere beachtete den Einwand nicht und fuhr

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