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Land aus Feuer und Wasser

Land aus Feuer und Wasser

Titel: Land aus Feuer und Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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Professor danach fragen, mein Jungchen«, meinte er phlegmatisch.
    »Unsinn, Fritze!« wies Berkoff den Vorschlag zurück. »Ich werde den Deibel was tun und dem Alten damit kommen. Weißt doch selber, wie der unerwünschte Frager ablaufen läßt.«
    Mit Mühe und Not bekam Berkoff nur heraus, daß ›St 21 ‹ die vollzählige Bedienungsmannschaft für seine Eismaschinen mit an Bord hatte, und das war eine Mitteilung, auf die er sich keinen rechten Vers zu machen vermochte. Nahe bei ›St 25‹ standen Professor Eggerth und Dr. Schmidt zusammen.
    »Es sind nur zwei«, sagte der Professor mit einem Blick nach O’Brien und Smith hin, die inzwischen herankamen. »Wo steckt der dritte?«
    »Wir werden sie danach fragen«, erklärte Dr. Schmidt, als O’Brien auch schon, vom Laufen noch außer Atem, vor ihnen stand.
    »Zwei Mitglieder der Carnegie-Expedition, Sir«, stieß er hervor. »Nehme an, Sir, daß Sie gekommen sind, uns abzuholen.« Er sagte es in englischer Sprache, und Professor Eggerth antwortete ihm ebenfalls auf Englisch.
    »Wir werden Sie mitnehmen und nach Europa oder Amerika bringen. Doch wir hörten, daß drei Mitglieder der Expedition auf der Insel zurückblieben. Ich sehe nur zwei?«
    Mittlerweile war auch Smith herangekommen und von der anderen Seite von ›St 25‹ gleichzeitig Dr. Wille. Smith hatte die Frage des Professors ebenfalls gehört. »Der dritte war Professor Harte«, antwortete er zunächst ebenfalls auf Englisch, fuhr dann, als er Schmidt und Wille unter sich deutsch reden hörte, in deutscher Sprache fort, »Herr Professor Harte war Botaniker. Wir waren zusammen auf einer Exkursion in den Wäldern, als der Ausbruch losging …«
    »Professor Harte, der bekannte Botaniker? Wo haben Sie ihn gelassen?« warf Dr. Wille dazwischen.
    »Er ist tot. Während wir vor dem Ausbruch nach Süden flohen, wurde er von einem Lavastein erschlagen.«
    »Harte tot? Schade um den Mann. Er war ein hervorragender Gelehrter. Die Wissenschaft erwartete noch viel von ihm.« Wille sagte es mehr zu sich als zu den andern.
    »Sind die Herren auf Veranlassung des Carnegie-Institutes hier?« fragte Smith inzwischen den Professor. Der schüttelte den Kopf.
    »Nein, Herr … Herr …«
    »Smith ist mein Name, Frederic Smith aus Harvard im Staate Massachusetts«, machte Smith sich bekannt.
    »Nein, Mr. Smith«, fuhr Professor Eggerth fort, »wie Sie hören und sehen, sind wir Deutsche. Es ist ein reiner Zufall, daß wir hier gelandet sind; aber wie ich bereits sagte, sind wir selbstverständlich bereit, Sie und Ihren Gefährten mitzunehmen und in die Zivilisation zurückzubringen.«
    Etwas Genaueres noch wünschte Professor Eggerth über Namen und Art seiner neuen Gäste zu erfahren, und bereitwillig gab Smith ihm Auskunft. Weder er noch O’Brien hatten zu den wissenschaftlichen Mitgliedern der Carnegie-Expedition gehört. Als ›Leute für alles‹ waren sie mitgegangen. Frederic Smith war Mechaniker von Beruf, O’Brien Motorschlosser, aber sie hatten sich noch manche anderen Dinge angenommen. Gerade weil sie bei den verschiedensten Vorkommnissen helfend eingreifen konnten, waren sie für die amerikanische Expedition wertvoll gewesen. Smith stellte sein Licht unter den Scheffel und strich auch die Fähigkeiten O’Briens kräftig heraus, als er Professor Eggerth darüber berichtete.
    »Nun gut«, sagte der Professor, als Smith mit seiner Aufzählung zu Ende war. »Sie und Mr. O’Brien werden unsere Gäste an Bord von ›St 25‹ sein. Mit der Zivilisation wollen wir gleich hier anfangen«, fügte er mit einem Blick auf das Äußere der beiden hinzu und winkte seinen Sohn heran. »Nimm dich der beiden Herren an, Hein. Sie mußten ein Vierteljahr allein auf der Insel hier hausen. Sorge dafür, daß sie alles Notwendige bekommen.«
    Hein Eggerth lachte. »Verstehe, Vater. Erst mal ein Bad, Rasierzeug … Passende Garderobe wird sich auch finden. Die Herrschaften sollen sich wohl bei uns fühlen …«
    In Begleitung von Smith und O’Brien kehrte Hein Eggerth zu ›St 25‹ zurück und führte das Programm, das er seinem Vater kurz angedeutet hatte, mit Sorgfalt und Gründlichkeit aus.
    Kaum wiederzuerkennen waren die beiden Amerikaner, als sie eine Stunde später in dem Mittelraum von ›St 25‹ am gedeckten Tisch saßen. Aus zwei verwahrlosten Tramps waren zwei gutaussehende Herren geworden, die sich nach langen Monaten zum erstenmal wieder behaglich dem Genuß einer anständigen Mahlzeit hingaben.
    Während das in

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