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Land der guten Hoffnung

Land der guten Hoffnung

Titel: Land der guten Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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ich wolle die Finanzmittel einem rassistischen Widerstandsnest der Buren zuführen. Aber das ist Quatsch! Die Ideologien und der ganze Hickhack um die richtige politische Gesinnung sind mir schon lange egal. Ich habe mich ganz banal dazu entschlossen, endlich mal richtig Geld zu machen. Das Lösegeld war ein gutes Startkapital. Es vermehrt sich wie von selbst. Hotels und Tourismus - und nicht nur hier in der Republik, auch in einigen Nachbarländern.“
    Nun war Bertrand tatsächlich ganz der begeisterte Großunternehmer, der von seinen eigenen Visionen fortgerissen wurde. Mit einem Blick auf die alten Flinten, die über dem Kamin hingen, erkundigte ich mich nach einem dunkleren Kapitel.
    „Warum musste Butler sterben?“
    „Timmy war ein politischer Wirrkopf.“ Bertrand stellte die leere Bierflasche weg. „Trotzdem habe ich den alten Spinner richtig gerne gehabt - glauben Sie mir. Aber so blöd, vor der Geisel die Maske abzunehmen, konnte nur einer wie Timmy sein. Und trotz alledem - wer hätte schon gedacht, dass die Dame so einen Stress macht und mich unbedingt wieder sehen will. In Anbetracht der verzwickten Lage haben wir Timmy lange genug gedeckt. Und seine politischen Kumpane auf höherer Ebene hatten ebenfalls kein Interesse daran, ihn zu entlarven. Aber dann hat er sich immer wieder äußerst unklug benommen. Er hat - schon lange bevor Sie hier auftauchten -unerfüllbare Forderungen gestellt und mir sogar offen gedroht.“
    Die eng zusammenstehenden Augen wurden noch kleiner. Typen wie Tim und ich waren Beutetiere, nichts weiter. Dass er den Somali fortlaufend Timmy nannte, irritierte mich zunehmend. Bertrand erweckte damit den Eindruck, es handele sich um einen unreifen Jugendlichen. Dabei war Butler in seinem Alter gewesen.
    „Man droht mir nicht. Nicht über ein gewisses Maß hinaus. Es wurde höchste Zeit, ihn endgültig mundtot zu machen -natürlich im stillen Einverständnis mit seinen Brüdern. Bei der Geiselnahme in Hamburg waren alle außer mir ANC-Jünger, ehemalige oder noch bekennende. Das hält die offiziellen Stellen noch heute ruhig. Wenn ich auffliege, fliegt auch die Beteiligung ihrer Jungs auf. Das reicht. Auch wenn die es nicht geplant haben. So was hält man lieber unter der Decke.“ „Trotzdem - wofür der ganze Aufwand?“
    Bertrand seufzte, als müsse er mir insgeheim Recht geben. „Wissen Sie, für mich war das alles lange erledigt. Der Coup gelang. Alle kamen heil raus. Ich hatte mein Geld und legte es gut an.“ Er streckte sich. „Aber der alte Herr gab ja keine Ruhe!“
    Die Vehemenz mit der Bertrand aufsprang, überraschte mich. Er stapfte durch das Spalier der Stoßzähne.
    Stan Wishbone verzog sich nach draußen.
    „Es war zum Verrecken. Dieser Hanseatische Pfeffersack ist stur wie ein Ochse.“ Bertrand wanderte an mir vorbei, blieb auf einem der Zebrafelle stehen und betrachtete einen Büffelkopf an der Wand. „Aber da war ja noch Stamm!“
    Er sagte es wie ein kleiner Junge, der von seinem Patenonkel schwärmt.
    „Er ist nun mal der Mann für die geistigen Konzepte. Stamm ist der Theoretiker. Ich bin der Macher. Wissen Sie, er hat was Geniales. Er ist der geborene Planer. Hätte ich nicht so viel Einfluss und Geld in diesem Land, liefe ich Gefahr, nach seiner Pfeife zu tanzen.“
    Ich fragte mich, ob wir beide das - bewusst oder unbewusst -nicht schon lange taten.
Kapitel 22
    „Es war Stamm, der diesen eleganten Dreh fand - und mir war es recht.“
    Bertrand machte keinen Hehl aus seiner Zufriedenheit.
    „Sie forschen im Auftrag des alten Carsten nach dem offiziell Gesuchten namens Timothy Butler, der auf allen Fahndungslisten steht und von dem es sogar ein Phantomfoto gibt. Und weil Stamm das so einrichtet, denkt Rena, sie bekommt was mit und heftet sich an Ihre Fersen. Und ich kann die Frau nach all den Jahren noch mal unverbindlich begutachten. Sie wissen schon, die Katze im Sack und so - man weiß ja nie, wie die Leute sich so weiterentwickeln.“
    Ich ersparte mir einen Kommentar.
    „Tja, und dann sehen wir weiter. Und so ist es ja auch gekommen.“ Er hockte sich wieder auf das Sofa und schlug sich energisch auf die Schenkel. „Wir sitzen hier und sehen weiter. Und wissen Sie was?“
    Ich ließ seinen vertraulichen Tonfall über mich ergehen und hielt weiter den Mund.
    „Jetzt, da ich Rena erneut gesehen habe, denke ich, es ist alles machbar und lösbar. Man wird mit der Zeit ruhiger, reifer und pragmatischer. Und, was nicht unwichtig ist, ich kann mir

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