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Land der guten Hoffnung

Land der guten Hoffnung

Titel: Land der guten Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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solche realistischen Lösungen heutzutage auch finanziell leisten. Und außerdem: Die Frau hängt ja richtig an mir. Das hätte ich nicht gedacht.“
    Marius Bertrand war offensichtlich tief beeindruckt von Rena Carstens unerschütterlicher Zuneigung. Der Mann war sich seiner Virilität und Ausstrahlung gar nicht bewusst. Nur so funktionierte es. Es machte ihn anziehend und gefährlich.
    „Und dann meine Tochter - Lonny.“
    „Conny!“
    Er schaute mich irritiert an.
    „Sie heißt Conny!“
    „Natürlich. Conny!“ Er grinste. „Sie hängen sich wirklich richtig in die Sache rein - das muss man Ihnen schon lassen.“
    „Das ist mein Job.“
    „Jedenfalls Conny - das Mädchen gehört zu mir! Uns verbinden Blutsbande! Warum sollte ich mein Kind entführen und noch mal ein so großes Risiko eingehen, wie bei der Geiselnahme, wenn die Mutter es mir freiwillig bringen will?“
    Alles gute Fragen, die mir da gestellt wurden - auch wenn ich mich fürs Familiäre nur bedingt zuständig fühlte. Manche finden eben, ohne zu suchen.
    „Wie Sie sehen, heilt die Zeit gelegentlich nicht nur alte Wunden, sondern steigert auch das Verlangen, es noch einmal zu versuchen und es dabei besser zu machen.“
    Bertrand war offenbar im Begriff, sich Renas Modell einer Familienzusammenführung anzueignen. Bevor er glasige Augen bekam, fragte ich: „Stamm konnte sich also dem Druck, den der alte Herr ausübte, nicht entziehen und musste was für ihn organisieren, um ihn bei Laune zu halten. Das Ergebnis bin ich und mein Auftrag. Aber wie hat Stamm mich auf der Spur gehalten?“
    „Den Filmproduzenten hat er Ihnen nicht ohne Hintergedanken als ersten Kontakt geliefert.“
    Noch eine bittere Einsicht.
    „Das reichte ja auch, um Sie auf das richtige Gleis zu setzen. Sie finden mich. Rena findet rechtzeitig vorher Sie. Wie schön für alle!“ Er schüttelte den Kopf. „Dachten Sie wirklich, Sie könnten aus heiterem Himmel in das Leben anderer Leute trampeln, und sich dann wieder davonmachen, als sei nichts gewesen? Kaum einer ihrer Schritte hier ist unbeobachtet geblieben. Wir haben zwar nicht alles, aber doch das meiste unter Kontrolle.“
    Er stand auf, ging zur Hausbar, nahm das Walkie-Talkie und eröffnete den Funkverkehr in Afrikaans. Kaum war der kurze Dialog beendet, erfüllte erneut jenes unmerkliche Vibrieren die Luft und wurde allmählich von dem schwachen Flattern überlagert. Das Geräusch schwoll an und drang zunehmend lauter durch die geöffneten Fenster. Nur Sekunden später donnerte der Hubschrauber über das Haus.
    Während der Lärm langsam verklang, wechselte Bertrand nochmals einige Worte mit der Besatzung, dann stellte er den Funkverkehr ein.
    „Sie haben also alles im Griff, Herr Bertrand.“ Eine direkte Bewachung der Farm war nicht nötig. Wenn man so gute Verbindungen auf höherer Ebene hatte, war das überflüssig.
    „Für Marius!“ Er grinste.
    „Ohne Ihr Wissen kann man sich ja wohl kaum im Kapland bewegen. Warum dann der ganze Hindernislauf? Jabu. Betty. Timothy.“
    „Nun, zu Tim habe ich Ihnen schon das Nötige gesagt. Und für Jabu Mahlangu und Timmys alte Liebe Betty war es ein Test, den die beiden leider nicht bestanden haben. Wir haben, wenn Sie so wollen, eine abschließende Sicherheitsüberprüfung durchgeführt, bei der die Nutte und der Musikclown durchgefallen sind. Schließlich hat niemand die beiden gezwungen, Ihnen weiter zu helfen. Außerdem mussten wir Ihnen als Suchhund und dem alten Herrn in Hamburg doch was bieten.“
    Ich nickte nachdenklich.
    Er wertete es als Anerkennung für seine großartige Übersicht. „Und nun werden die Spuren endgültig verwischt. Nur für den Fall, dass Herr Carsten noch mal auf dieselbe Idee kommen sollte. Man darf den Mann nicht unterschätzen. Er hat genug Geld und ist hartnäckig. Ich hoffe aber, er gibt auf. Dazu liefern Sie ihm Timmy als Endergebnis, und Stamm wird ihn in der Ansicht bestärken, das zu akzeptieren.“
    Bertrand verschränkte die Arme vor der Brust. „Eleganterweise deckt sich diese Lösung auch mit dem offiziellen Fahndungsansatz und wird letztendlich alle in Deutschland zufrieden stellen. Und notfalls habe ich noch meine beiden Frauen - als freiwillige Geiseln!“
    Ich erwartete ein selbstgefälliges Lachen. Aber er stand nur ruhig da und musterte mich mit seinen grünen Augen.
    „Und wenn die Mädels erst mal beide bei mir sind, und der alte Carsten die Wahrheit doch noch irgendwie erfahren sollte, wird er schon klein

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