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Land der Mythen 01 - Unter dem Erlmond

Land der Mythen 01 - Unter dem Erlmond

Titel: Land der Mythen 01 - Unter dem Erlmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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Schmiedezunft.
    Er gesellte sich zu Yvolar und dem Jungen, und ob seines Mutes und seiner Liebe zu seinem Ziehsohn brandete zustimmender Beifall von den Rängen.
    Selbst Rat Ildrys zeigte sich zufrieden, denn mit Urys’ Verpflichtung hielt er die Verantwortung des Zwergenvolks in dieser Angelegenheit für abgegolten. Den Blick, den Yvolar und König Alwys tauschten, bemerkte er nicht.
    Auch Alphart gesellte sich zu der kleinen Gruppe, ebenso wie Leffel. Als er sein Dorf verließ, hatte der Gilg nicht damit gerechnet, dass ihn sein Weg so weit weg von der Heimat führen würde. Niemals hätte er geglaubt, den Búrin Mar zu überqueren, und erst recht hätte er nicht zu träumen gewagt, irgendwann einmal die legendäre Zwergenfestung zu betreten. Nun jedoch war er hier, und er konnte kaum fassen, dass er schon wieder bereit war, sich so mir nichts, dir nichts ins nächste Abenteuer zu stürzen.
    Nicht dass er sich nicht gefürchtet hätte – das Gerede vom Herrscher des Eises, der alles Leben bedrohte, jagte ihm immer noch Angst ein. Aber ähnlich wie Alphart spürte auch der Gilg eine Verantwortung, die ihm das Schicksal aufgebürdet hatte und der er sich nicht entziehen konnte.
    »So ist es also beschlossen!«, verschaffte sich König Alwys gegen den allgemeinen Beifall Gehör. »Fünf Kämpfer werden sich auf die Suche nach dem Feuerdrachen begeben, ein jeder als Abgesandter seines Volkes. Der tapfere Urys wird das Volk der Zwerge vertreten, Leffel Gilg jenes der Unterländer und Alphart Wildfänger die Bergbewohner; Sylfenblut wird durch den jungen Erwyn vertreten sein, und unser alter Freund Yvolar, der uns schon so oft zur Seite stand, wird dieses heikle Unternehmen führen und dafür Sorge tragen, dass es sein Ziel erreicht.«
    »So soll es geschehen«, bestätigte Yvolar. »Fyrnack zu finden, um mit seiner Hilfe das Eis zu bekämpfen, lautet die Mission, und wir wollen einen feierlichen Eid leisten, weder zu rasten noch zu ruhen, bis wir entweder geschlagen sind oder diese Aufgabe erfüllt haben.« Er streckte den Arm aus, die Handfläche nach unten, und sagte: »Meine Hand drauf!«
    »Und hier die meine«, sagte Alphart und legte seine Rechte auf die des Druiden.
    Erwyn war der Nächste, der dem Bündnis beitrat, und ohne Zögern besiegelte auch Urys den Eid mit schwieliger Pranke.
    »Nun, Leffel Gilg?«, erkundigte sich Yvolar mit mildem Lächeln. »Wie steht es? Bist du sicher, dass du diesen Schritt wagen willst? Oder willst du lieber zurück nach Allagáin?«
    »Das will ich«, gab Leffel zu, »aber würde ich jetzt zurückkehren, so wäre ich noch immer der, als der ich gegangen bin, nämlich ein Niemand, den man meidet und über den man sich lustig macht. Ich will zu Ende bringen, was ich begonnen habe, also gebe auch ich meine Hand.«
    So wurde auch der Gilg Mitglied des Bündnisses, und kaum hatte er seine Hand auf die der Gefährten gelegt, da überkam ihn ein Gefühl von Trost und Zuversicht, das zumindest für einen kurzen Augenblick alle Furcht und Unsicherheit vertrieb. Leffel blickte in die entschlossenen Gesichter jener, die ihn auf der gefahrvollen Reise begleiten würden, und hatte in diesem Moment den Eindruck, dass nichts und niemand diese Gemeinschaft aufhalten oder gar sprengen konnte – keine Gefahr, keine Ungewissheit, kein Schrecken.
    Ein Irrtum, wie sich zeigen sollte…

 
    37
     
     
     
    Die alten Waffenkammern der Zwerge, tief unter den Hallen Glondwaracs verborgen und verschlossen seit den Tagen des letzten Krieges, öffneten für die fünf Gefährten ihre Pforten, und nicht nur Urys und Erwyn durften sich mit Erlaubnis des Zwergenkönigs daraus bedienen, sondern auch Yvolar, Leffel Gilg und Alphart, dessen Hirschfänger und Bogen auf dem Grund des Sees zurückgeblieben waren, ebenso wie die Axt seines Bruders.
    Alphart nahm sich Pfeil und Bogen und auch wieder eine Axt. Zusätzlich schnallte er sich einen Waffengurt um, in dessen Scheide ein Schwert mit schmaler Klinge steckte. Er hatte noch nie mit einem Schwert gefochten, hoffte aber, dass dies nicht viel anders war als einen Hirschfänger zu handhaben.
    Leffel tauschte den rostigen Dolch des Bauern Stank gegen ein Kurzschwert aus, dessen Griff golden ziseliert war und das in einer reich verzierten Scheide steckte. Auf Kettenhemden oder anderes Rüstzeug verzichteten die beiden Allagáiner, um sich beim bevorstehenden Marsch nicht unnötig zu belasten.
    Anders Urys der Zwerg, der sich ein knielanges Eisenhemd aussuchte und

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