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Land der Mythen 01 - Unter dem Erlmond

Land der Mythen 01 - Unter dem Erlmond

Titel: Land der Mythen 01 - Unter dem Erlmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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ausführen wollte.«
    Klaigons fleischige Züge wurden dunkelrot. »Du durchkreuzt meine Pläne und erwartest wohl noch, dass ich dir dankbar dafür bin!«
    »Ich weiß, dass du das alles nur zum Wohle Iónadors tust«, versicherte Rionna, »aber selbst um Iónadors willen konnte ich dich nicht zum Mörder werden lassen, Onkel. Auch Vater hätte das nicht gewollt.«
    »Dein Vater!« Klaigons Augen rollten wild in ihren Höhlen. »Was hat er damit zu tun? Der alte Narr ist tot und wird nicht aus seinem Grab zurückkehren, um mir Vorhaltungen zu machen!«
    »Verzeih, Onkel«, wandte Rionna ein, »aber ich denke nicht, dass es dir zukommt, meinen Vater einen Narren zu…«
    Klaigon ließ sie nicht ausreden. »Was fällt dir ein, mich zu hintergehen?«, fiel er ihr brüllend ins Wort. »Treuloses Weibsstück! Ist das der Dank dafür, dass ich dich in mein Haus aufgenommen und dich wie eine Tochter großgezogen habe?«
    »Verzeih«, sagte Rionna noch einmal. »Aber man hat mich gelehrt, stets meinem Herzen zu folgen. Als ich hörte, wie du Morkar den Mordbefehl gabst, musste ich handeln. Im Düsterwald traf ich dann auf Alphart und Leffel und schließlich auch auf den Druiden Yvolar.«
    »Yvolar?«, ächzte Klaigon. »Du bist dem Druiden begegnet?«
    »Ja, das bin ich, Onkel. Und ich lernte ihn als einen sanftmütigen und weisen Mann kennen, der sein Wissen und seine Kraft einsetzen will, um uns zu helfen.«
    »Dann hast du dich von ihm täuschen lassen«, sagte Klaigon. »Jeder weiß, dass dieses Druidenpack zu allerhand Blendwerk fähig ist. Als Freund mag er dir erscheinen, in Wahrheit jedoch will er unser Verderben.« Er schüttelte den Kopf. »All dies Gerede von Erlen und dunklen Vorzeichen soll uns doch nur ablenken, während uns von Norden die wirkliche Gefahr droht. Womöglich macht der Druide mit den Waldbarbaren gemeinsame Sache.«
    »Das ist nicht wahr, Onkel«, widersprach Rionna. »Ich habe in Yvolars Augen geblickt. Sie sind voller Weisheit und Güte.«
    »Und wo ist er, dein ach so weiser Druide? Warum hat er dich nicht nach Iónador begleitet? Fürchtet er sich so sehr vor mir, dass er ein Weib vorausschickt, um meine Gunst zu erbitten?«
    »Keineswegs, Onkel. Yvolar ist nicht auf dem Weg nach Iónador, denn er will nach…«
    »Ja?«, hakte Klaigon nach, als Rionna verstummte. »Sprich nur weiter. Wohin ist er gegangen?«
    Rionna presste die Lippen zusammen. Fast zu spät hatte sie sich an das Versprechen erinnert, das sie Yvolar gegeben hatte, an den Schwur, den er ihr abverlangt hatte. »Ich weiß es nicht genau, Onkel«, sagte sie deshalb und senkte den Blick. »Er sagte nur, dass er Hilfe holen will.«
    »Und das hast du ihm geglaubt?«
    »Ich hatte keinen Grund, es nicht zu tun.«
    Klaigon schnaubte verächtlich. »Und ich sage, wir haben jeden Grund, ihm nicht zu glauben. Die Druiden sind eine verschwörerische Brut, die nach ihren eigenen Gesetzen lebt. Sie blicken auf die Menschen herab.«
    »Wenn du so denkst, weshalb bist du dann auf Eolacs Forderung eingegangen und hast den Wildfänger und den Gilg zu Yvolar gesandt?«
    »Glaubst du denn, ich hätte es getan, wenn nicht der gesamte Hof versammelt gewesen wäre?«, fragte Klaigon. »Man erwartete entschlossenes Handeln von mir, also tat ich, was die Situation mir vorschrieb – und schickte gleichzeitig den Morkar auf den Weg, um diese falsche Entscheidung sogleich wieder rückgängig zu machen. Du allerdings hast meine Pläne zunichte gemacht und…«
    »Meine Warnung wäre gar nicht nötig gewesen«, sagte Rionna.
    Doch ihr Oheim schien sie nicht mehr zu hören und fuhr sogleich fort: »Deinetwegen muss sich die Streitmacht Iónadors nun nicht nur den Barbaren stellen, sondern hat noch einen zweiten Feind.«
    »Aber Yvolar ist nicht unser Feind, Onkel!«
    »Glaubst du wirklich, das könntest du an seinen Augen erkennen?« Klaigon lachte bitter auf. »Du bist jung und naiv. Du weißt nicht, auf welch verschlungenen Pfaden sich das Böse nähert. Es umgarnt uns, versucht uns zu locken, um uns auf seine Seite zu ziehen…«
    Bei den letzten Worten hatte die Stimme des Fürstregenten einen eigenartigen Klang angenommen, der Rionna schaudern ließ. »Was ist mir dir, Onkel?«, fragte sie.
    Klaigon bedachte sie mit einem undeutbaren Blick. »Es ist zu spät, Nichte.«
    »Es ist niemals zu spät«, widersprach Rionna. »Ich werde aufbrechen, um den Druiden zu suchen und ihn zu dir zu bringen. Dann kannst du dich selbst von seiner Lauterkeit

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