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Land der Mythen 02 - Die Flamme der Sylfen

Land der Mythen 02 - Die Flamme der Sylfen

Titel: Land der Mythen 02 - Die Flamme der Sylfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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behauptet, ist wahr. Seine Strauchdiebe verließen grundlos die Wälder und griffen die Grenzgehöfte an.«
    »Häuser haben gebrannt, das ist wahr«, bestätigte Yvolar, noch ehe Galfyn etwas auf die Anschuldigung erwidern konnte, »jedoch auf beiden Seiten jener Grenze, die das Unterland vom Dunkelwald trennt. Und nun verratet mir, ihr beiden glorreichen Heerführer, wie das sein kann.«
    »Woher soll ich das wissen?«, knurrte Galfyn.
    »Sagt Ihr es uns!«, verlangte Barand barsch.
    »Das werde ich«, entgegnete Yvolar, »obschon ich glaube, dass Ihr, Barand von Falkenstein, meiner Erklärung nicht bedürft. Oder wart ihr etwa nicht zugegen, als der Bauer Leffel Furr, genannt der Gilg, in der Audienzhalle des Fürstregenten von unheimlichen Vorzeichen berichtete, von seltsamen und eigenartigen Wesen, die entlang des Wildgebirges gesichtet wurden?«
    »Woher wisst Ihr davon?«, fragte Barand – aber dann fiel ihm ein, dass der Fürstregent ja den Gilg und den unverschämten Wildfänger, der unerlaubt in die Fürstenhalle eingedrungen war, losgeschickt hatte, um den Druiden Yvolar aufzusuchen und ihn in die Goldene Stadt zu bringen. Ganz offenbar hatten sie den »Weisen von Damasia« gefunden und ihm berichtet, was in Allagáin vor sich ging. Aber sie hatten ihren Auftrag nicht zu Ende geführt und den Druiden nicht nach Iónador gebracht. Waren sie zu Verrätern geworden, dass sie den Befehl Klaigons nicht bis zum Schluss ausgeführt hatten?
    Barands Meinung nach sah das beiden ähnlich, denn der Wildfänger war ein grober, ungeschlachter Kerl ohne Manieren und Anstand und der Gilg ein tumber Bauerntölpel ohne einen Funken Ehrgefühl im Leib. Möglicherweise aber war ihnen auch etwas zugestoßen, nachdem sie Yvolar getroffen hatten. Aber warum war der »Weise von Damasia« dann hier? Warum hatte er sich nicht nach Iónador zum Fürstregenten begeben? Verweigerte er sich dem Hilfegesuch Klaigons? Stand er nicht auf Iónadors Seite? War er ein Verräter und hatte sich auf die Seite der Waldbarbaren gestellt?
    Noch während Barand diese Gedanken durch den Kopf schwirrten, fuhr der Druide fort: »Wollt Ihr fernerhin bestreiten, Barand von Falkenstein, dass jener Leffel Gilg im Namen seines Heimatdorfs den Fürstregenten um Schutz gebeten hat? Und dass er Klaigon einen unwiderlegbaren Beweis dafür lieferte, dass tatsächlich unheimliche Wesen in Allagáin ihr Unwesen treiben?«
    »Was für einen Beweis?«, fragte Galfyn alarmiert.
    »Das Haupt eines Erls«, antwortete Yvolar mit fester Stimme, während Barand noch immer zu verwirrt war, um ein Wort zu äußern.
    »Eines Erls?«, fragte der Häuptling des Falkenclans, allerdings nicht mehr erstaunt, sondern mit deutlich spöttischem Ton in der Stimme. »Willst du dich über uns lustig machen, Druide? Hast du uns deswegen an diesem Ort zusammengebracht – um uns mit alten Märchen zu narren?«
    »Es sind keine Märchen«, versicherte Yvolar unwillig. Nicht nur die Zeit zerrann ihm unter den Händen, er verlor allmählich auch die Geduld. Hatte der Drache am Ende recht? Waren die Menschen zu dumm und zu einfältig, um zu begreifen, was in ihrer Welt vor sich ging? Verdienten sie es überhaupt, gerettet zu werden?
    »Aber es gibt keine Erle!«, begehrte Galfyn auf. »Sie sind nichts als Spukgestalten, die sich unsere Feinde ausgedacht haben, damit wir den Wald nicht verlassen.«
    »Was du nicht sagst, Menschlein«, ließ sich erneut Fyrhack vernehmen und schnaubte laut, dass grauer Qualm aus seinen Nüstern quoll. »Hast du nicht auch gedacht, dass es Drachen nur in Sagen und Legenden gibt? Dass sie in der Wirklichkeit gar nicht existieren? Ihr Sterblichen seid so furchtbar unwissend!«
    Es war Galfyn anzusehen, dass er gern widersprochen hätte, aber ihm fehlten die Argumente. Dass es Drachen tatsächlich gab, war in Fyrhacks Beisein kaum zu bestreiten, und wenn die eine Sagengestalt real war, dann konnte dies durchaus auch auf die andere zutreffen. Fragend, fast Hilfe suchend, schaute er Barand an, doch der war noch immer zu verwirrt, um sich zu äußern.
    »Fürst Barands Schweigen sagt wohl, dass er sich erinnert«, behauptete Yvolar, »denn er war dabei, als der Wildfänger Alphart den Erlschädel hervorholte und ihn auf Fürstregent Klaigons Tafel warf – als Beweis dafür, dass ein gemeinsamer Feind das Land Allagáin bedroht – und mit ihm die gesamte sterbliche Welt!«
    »Welcher Feind?«
    »Jener Feind, der die Welt schon einmal bedrohte, als sie noch jung

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