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Land der Schatten - Andrews, I: Land der Schatten

Land der Schatten - Andrews, I: Land der Schatten

Titel: Land der Schatten - Andrews, I: Land der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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sah weg, betrachtete den Fluss und versuchte, seine Erinnerungen unter Kontrolle zu halten. »Vor vier Jahren hat er einige Kinder abgeschlachtet, die mir etwas bedeuteten.«
    »Ihre Kinder?«, fragte sie leise.
    Er atmete langsam aus, die Wildheit in ihm jaulte auf. »Nein. Ich habe keine Familie.«
    »Tut mir leid«, sagte sie.
    William knurrte fast. Er wollte ihr nicht leidtun. Er wollte, dass sie sah, wie stark und schnell er war und dass er gut auf sie aufpassen konnte. »Als ich das erste Mal zu ihm kam, hat er mir die Beine gebrochen.« William stand auf, schüttelte seine Jacke ab, zog sein T-Shirt hoch und zeigte ihr die lange Narbe, die sich seinen Rücken hinaufschlängelte. »Das war beim zweiten Mal. Er hatte irgendwas an seinem Messer. Vermutlich ein Gift.«
    Sie kam einen Schritt näher. »Und was haben Sie mit ihm gemacht?«
    William lächelte angesichts der Erinnerung. »Ihn mit einem Bootsanker verprügelt. Ich hätte ihn fertiggemacht, aber er stieß mich ins Wasser, und dann flog das verdammte Boot in die Luft. Allerdings blutete ich wegen des Treffers schon ein bisschen, und das Gift schnürte mir den Hals zu, weshalb ich nicht mehr viel ausrichten konnte.«
    »Und jetzt meinen Sie, alle guten Dinge sind drei?«, fragte sie.
    Besser wär’s. »Dieses Mal bringe ich ihn um«, versprach er. Der Gedanke daran, wie er Spider in Stücke riss, verlieh seiner Stimme den Anflug eines zufriedenen wölfischen Knurrens.
    Sie trat noch ein Stück vor. Näherte sich Schritt für Schritt. Ein Schritt weiter, und sie würde ihn anfassen können. So schlich sie sich an ihn an.
    »Woher wussten Sie, dass Spider im Moor ist?«
    Er musste ihr weitere Informationen liefern, sonst würde sie ihm nicht glauben. »Der Mann in Sicktree. Der Tierpräparator.«
    »Zeke.«
    »Er arbeitet für mich.«
    Ihre Augen wurden groß wie Untertassen. »Wie?«
    »Zeke hat Kontakte im Weird.« Das war nicht mal falsch. »Jeder weiß, dass ich auf der Suche nach Spider bin und für Informationen bezahle.« Das stimmte. »Er lässt seine Leute wissen, dass Spider sich im Edge aufhält, und die nehmen dann Kontakt zu mir auf.« Auch das stimmte. Beim Lügen kam es darauf an, mitunter die Wahrheit zu sagen.
    »Und als Sie beide im Hinterzimmer verschwunden sind …«
    »… hat er mir alles über Sie und die Sheeriles erzählt.«
    »Hurensohn. Und ich stehe da, als hätte ich nicht mehr alle Latten am Zaun, warte auf Sie beide und denke mir: Na, der lässt sich ja Zeit. Zeke zieht ihm bestimmt gerade jede Münze aus der Tasche, die er drin hat. Da fühlt man sich doch wie …«
    Er machte einen großen Schritt und stand direkt vor ihr. »Ja?«
    Sie sah zu ihm hoch. Verlangen. Verlangen nach der Frau. Verlangen, Verlangen, Verlangen …
    »Wie ein Vollidiot.« Sie dämpfte ihre Stimme. »Sind Sie überhaupt ein Blaublütiger?«
    »Wenn man’s genau nimmt.«
    »Was heißt das?«
    William lächelte. »Das heißt, dass man mich Lord Sandine nennt, aber davon abgesehen habe ich gar nichts. Keine Macht, kein Land, keinen Status. Ich habe seit meiner Dienstzeit ein bisschen Geld gespart, und das meiste davon trage ich in diesem Moment bei mir.« Na ja, das war eine glatte Lüge. Der Spiegel hatte ihn mit Geld ausgestattet.
    »Dann waren Sie also Soldat?«
    Sie hatte ihn nicht ertappt. William nickte. »War ich.«
    Sie blieb auf der Hut, ihre Augen folgten jeder seiner Bewegungen. Aber wenigstens sah sie nicht mehr so aus, als würde sie jeden Moment die Beine in die Hand nehmen und in der Wildnis verschwinden. Er war auf dem richtigen Weg.
    »In welcher Einheit haben Sie gedient?«
    »In der Roten Legion.«
    »Bei den roten Teufeln?«
    Er nickte erneut. »Schauen Sie, ich will Spider töten, und die einzige Spur, die ich momentan habe, sind Sie. Spider ist hinter Ihnen her, und das macht Sie zu meinem Köder.«
    »Na, da fühle ich mich doch gleich wie etwas Besonderes.« Sie legte den Kopf schief. »Woher soll ich wissen, ob Sie sich das alles nicht bloß ausgedacht haben?«
    Er breitete die Arme aus. »Fragen Sie Zeke, der wird Ihnen dieselbe Geschichte erzählen. Wenn Sie die Möglichkeit haben, Dinge von außerhalb des Edge in Erfahrung zu bringen, können sie sich auch nach dem Massaker der Acht im Weird erkundigen. Aber das dauert alles. Sie brauchen mich, Cerise. Sie wissen nicht, wie Sie gegen die Hand vorgehen sollen. Ich schon. Wir sind auf derselben Seite.«
    »Gibt es noch was, dass Sie mir sagen müssen?«
    Jedes Mal, wenn ich

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