Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Land der Schatten: Schicksalsrad (German Edition)

Land der Schatten: Schicksalsrad (German Edition)

Titel: Land der Schatten: Schicksalsrad (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
Vom Netzwerk:
aus und entblößte seinen muskulösen Oberkörper. Sie schlang die Arme um ihn. Er zog sie mit starken Armen an sich, seine Haut so heiß, dass sie in Flammen zu stehen schien. Seine Lippen folgten der Spur ihrer Halsschlagader, bis die Erinnerung an den zurückliegenden Tag von ihr abfiel und die Bilder voller Blut und Fleischfetzen verblassten.
    Das wäre doch schön, oder ? Ja, das wäre es . Sie wollte alles Hässliche vergessen und sich fühlen, als sei sie noch lebendig und in Sicherheit. Doch irgendwann würde der Morgen anbrechen, und sie würde für ihre Leidenschaft bezahlen müssen.
    Also deutete sie auf die Tür. »Raus!«
    »Audrey«, schnurrte er.
    »Raus. Ich lasse Sie wieder rein, sobald ich angezogen bin.«
    Er rührte sich nicht.
    Audrey verschränkte die Arme vor der Brust. »Kaldar. Agent, Taschendieb, Vergewaltiger …«
    »Ach, Weib, um Himmels willen.« Damit stand er auf und marschierte zur Tür hinaus. Sie schob den Riegel vor, schlüpfte in eine Trainingshose und ein übergroßes T-Shirt und machte die Tür wieder auf. Kaldar wartete auf dem Korridor.
    »Darf ich jetzt reinkommen?«
    »Ja.«
    Er verdrehte die Augen und trat ein. Audrey schloss die Tür.
    Kaldar musterte ihren Aufzug. Sie trug eine einfache schwarze Trainingshose sowie ein T-Shirt mit einer großen, schwarzen Katze darauf.
    »Seit wann haben Sie das denn?«
    Sie schnaubte. »Ich hab nicht das ganze Geld für die beiden Hosenanzüge ausgegeben. Ich habe auch noch Trainingshosen, T-Shirts, Büstenhalter und Unterhosen gekauft …«
    »Weiße Seidenunterwäsche?«, erkundigte er sich. Mit samtweicher Stimme. Sie hätte schwören können, dass er Magie hineinlegte, allerdings nicht die Magie des Edge oder des Weird, sondern irgendeine männliche Magie, von der Sorte, die eine Frau zusammengekuschelt und mit einem Lächeln auf den Lippen einschlafen lässt.
    »Wollten Sie über irgendwas mit mir reden?«
    Kaldar hob den Blick zur Decke. »Ich wollte Sie nach dem Grund fragen.«
    »Hm?«
    »Ich will dich, Audrey. Ich will dich so sehr, dass du mein erster Gedanke am Morgen und mein letzter am Abend bist.«
    Oh, aalglatt, der Mann .
    Kaldar ging um sie herum, hielt weiter Abstand, stolzierte. Er bewegte sich wie ein Schwertkämpfer: stark, sicher, durchaus anmutig. Komisch, dass ihr das noch nie aufgefallen war.
    »Du küsst, als wolltest du mich auch, wenigstens hast du daran gedacht, hast dir vorgestellt, wie wir Liebe machen.«
    Sie lächelte ihn an. Kaldar, du gerissener Gauner .
    »Wir sind beide erwachsen, wir wollen einander, nichts kann uns aufhalten. Warum sind wir dann nicht zusammen?«
    Audrey lächelte tapfer weiter.
    Kaldar hielt inne. Er sah sie an, zugleich liebevoll, bewundernd, besitzergreifend und sehnsüchtig. Männer hatten ihr bereits den einen oder anderen begehrlichen Blick zugeworfen, aber das hier schlug alles um Längen.
    »Glaubst du, ich würde dir wehtun, Audrey. Hast du Angst, es wäre nicht gut, dass es dir nicht gefallen würde? Dann verspreche ich dir, das wird es.«
    Kaldar, ein Mann, dem es an Selbstachtung mangelte, der stets bescheiden und demütig auftrat.
    »Hilf mir«, fuhr er fort.
    »Ich finde nicht, dass wir das erörtern sollten. Sie sollten jetzt besser in Ihr Zimmer zurückgehen.«
    »Wieso?«
    »Weil unser Verhältnis sich sonst gespannter und schwieriger gestalten wird.«
    »Unser Verhältnis ist ohnehin gespannt und schwierig.« Kaldar bezog nun Stellung zwischen Bett und Zimmertür. »Ich gehe nicht.«
    »Wollen Sie wirklich eine Antwort?« Woraus gewiss nichts Gutes erwachsen würde.
    »Ja«, antwortete Kaldar. »Will ich.«
    »Also gut. Als ich noch klein war, hat meine Großmutter mir eine Antwort mit auf den Weg gegeben. Sie sagte: Audrey, wenn dir ein Mann begegnet, der sich auskennt, der immer die richtigen Worte findet und alle Kniffe kennt, mit denen man eine Frau glücklich machen kann, solltest du immer fragen, woher er das alles weiß.«
    »Ich verstehe nicht«, sagte Kaldar.
    »Wie alt sind Sie?«
    »Was hat das damit zu tun?«
    Audrey stemmte die Hände in die Hüften. »Sie wollten darüber reden, Mr Redegewandt.«
    »Zweiunddreißig.«
    »Dann sind Sie neun Jahre älter als ich, Kaldar. Ich wette, die meisten Ihrer Freunde sind verheiratet, wahrscheinlich Familienmenschen. Einige haben bereits Kinder, andere wollen welche in die Welt setzen. Viele haben vermutlich schon vor Jahren ihr erstes Eigenheim gekauft. Warum sind Sie nicht verheiratet, Kaldar?«
    Auf seltsame

Weitere Kostenlose Bücher