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Land der Schatten: Schicksalsrad (German Edition)

Land der Schatten: Schicksalsrad (German Edition)

Titel: Land der Schatten: Schicksalsrad (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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in bewegungsunfähiges Gemüse? Stattdessen fühlte sie gar nichts. Nur Ermattung und Furcht. Sie hatte solche Angst. Es war vorbei, trotzdem hatte sie immer noch Angst.
    »Es wird Ihnen bald besser gehen, Liebes«, sagte Kaldar, als könnte er ihre Gedanken lesen. »Es tut mir so leid. Aber was ich noch sagen wollte: Das war ein absoluter Meisterschuss vorhin.«
    Sie hob die Hand. »Nicht.«
    »Ja, unfassbar«, bekräftigte George.
    »Ja, echt«, nickte Jack. »Es hat ihm glatt den Kopf gesprengt.«
    In ihr zerbrach etwas. Tränen traten ihr in die Augen und tropften auf ihren blutbefleckten, zerrissenen Rock. Sie atmete ein wenig leichter, als hätte der Druck, der auf ihrer Seele lastete, mit den vergossenen Tränen ein wenig nachgelassen.
    »Schokolade hilft«, sagte Jack. »Wir sollten für Audrey Schokolade besorgen. Und für mich auch.«
    »Kein Problem«, antwortete Kaldar.
    »Wie viele Männer waren es, Onkel, sieben?«, wollte Gaston wissen.
    »Sechs. Nummer sieben war eine Frau.«
    »Wie hast du das gemacht?«, fragte George. »Man kann doch mit einem Schwert niemanden mittendurchhacken.«
    »Ich leite meinen Blitz in die Klinge«, erklärte Kaldar. »Die Schneide wird durch die Magie schärfer. Hast du nie gesehen, dass Cerise das macht?«
    »Nein.«
    »Bitte Sie mal, dir zu zeigen, wie’s geht. Sie schleudert weiße Blitze. Mit einem Hieb zerteilt sie eine fünf Zentimeter dicke Stahlplatte.«
    »Besser, wir waschen uns irgendwo«, meinte Gaston. »Wir kommen sonst in Erklärungsnot, wenn wir angehalten werden.«
    »Zuerst müssen wir zu Magdalene«, widersprach Kaldar. »Schließlich hat sie uns das eingebrockt.«
    Ja. Magdalene. Die verfluchte Schlange. Wenn sie nicht gewesen wäre, wären sie ohne diesen ganzen Horror aus dieser Kirche hinausspaziert. »Ja«, presste Audrey durch die Zähne. »Statten wir Magdalene einen Besuch ab.«
    »Erst mal sauber machen«, brummte George.
    »Oh, nein, wir gehen so, wie wir sind, zu ihr«, sagte Audrey. Die Ermattung löste sich und verwandelte sich in Wut. »Ich will, dass sie sieht, was sie mit ihrem Betrug angerichtet hat.«
    Kaldar fand heraus, dass Türen nicht einfach nur aufgingen, wenn Audrey wütend war. Sie flogen auf, und manchmal, wenn sie hart genug zuschlug, brachen sie sogar aus den Angeln. Und der Effekt einer schweren Tür, die mit Donnerhall auf Marmorfliesen landete, ließ niemanden kalt.
    Magdalene fuhr auf, sie zuckte nicht direkt zusammen, sondern fuhr nur auf und ging auf sie los, wie eine alarmierte Kobra, die nervös ihre Haube entfaltete.
    Gaston stieß Adam in ihre Richtung. Sie hatten ihn in einem der Nebenräume unter einem Schreibtisch verkrochen gefunden. Der Empfangschef segelte ein Stück durch die Luft, schlitterte dann über den Marmorfußboden, prallte gegen das Sofa, blieb reglos liegen und gab vor, das Bewusstsein verloren zu haben.
    Die Luft im Raum wurde plötzlich dick, Magdalenes Gesicht schien zu glühen, als würden unter ihrer Haut leuchtende Lichtbänder in Bewegung geraten.
    »Das wollen Sie doch nicht wirklich«, sagte sie. Mit leiser Stimme, die aber dennoch tief in Kaldars Verstand eindrang. Ihre meerblauen, kristallklaren Augen blickten in ihn hinein. »Beruhigen wir uns doch erst mal.«
    Faszinierende Augen, fand Kaldar. Sie machten irgendwas in seinem Kopf. Besser, er tötete sie auf der Stelle.
    Irgendwo in weiter Ferne sagte Audrey: »Gaston, gib mir Adams Waffe.«
    Dann fielen Schüsse, in dichter Folge, Marmor splitterte, und im nächsten Moment kehrte der Raum zur Normalität zurück. Magdalene hielt sich ein Bein, ihre Hand löste sich blutrot.
    »Die nächste Kugel trifft Sie in den Bauch«, sagte Audrey.
    »Sie dämliches Miststück!«, fauchte Magdalene.
    Audrey hob die Waffe. »Noch ein Wort, und ich schieße noch mal auf Sie, anschließend verdresche ich Sie mit der Kanone, bis Ihr Gesicht wie ein Hamburger aussieht.«
    »Nur zu! Schießen Sie doch, Sie blöde Schlampe.« Magdalene plumpste in den nächsten Sessel. »Knallen Sie mich ab!«
    Kaldar zog die Augen von Karuman aus seiner Jacke, die Magdalene nicht mehr aus den Augen ließ.
    »George.«
    Der Junge kam zu ihm.
    »Was muss ich damit machen?« Hoffentlich würde George auf seinen Bluff einsteigen und nicht als Nächstes den Mund aufmachen und tönen: »Ich habe dir doch schon gesagt, dass du nichts damit anfangen kannst, weil du nicht über die richtige Magie verfügst.«
    »Das ist eigentlich ganz einfach«, antwortete George. »Aber

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