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Land der Schatten: Schicksalsrad (German Edition)

Land der Schatten: Schicksalsrad (German Edition)

Titel: Land der Schatten: Schicksalsrad (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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jetzt besser. Ich bin mit meiner Geduld am Ende.«
    Sobald er weg war, würde sie sich Ling schnappen und abhauen.
    »Ich muss herausfinden, wer die Box gekauft hat.«
    »Keine Ahnung.«
    »Wo finde ich Ihren Vater?«
    »Auch keine Ahnung.«
    »Audrey, ich brauche Ihre Hilfe, wirklich.« Kaldar lächelte sie an. Was für ein Prachtstück. Wenn Sie irgendein Mädel wäre und er irgendein Kerl und sie sich auf einer Party begegnen würden, wäre nach diesem Lächeln sicher eine Verabredung fällig. Der Mann war heiß. Keine Frage. Aber momentan würde er sich lediglich eine aufs Maul einhandeln.
    Audrey lachte. »Na, wie süß ist das denn? Sagen Sie, werfen die Mädchen normalerweise mit ihren Höschen nach Ihnen, wenn Sie das machen?«
    Er grinste noch breiter, und sie sah wieder dieses komische, boshafte Funkeln in seinen Augen. »Und werfen die Männer Ihnen für Ihren Auftritt als Südstaatenschönheit Münzen vor die Füße?«
    Wie du mir, so ich dir. »Männer mögen meinen süßen Akzent. Aber keiner hier fährt auf das dämliche Grinsen in Ihrer hässlichen Visage ab.«
    »Hässlich?«
    »Schauderhaft.«
    Die Jungen kicherten.
    »Sie haben ja keinen Schimmer, worauf Sie sich eingelassen haben.« Der Agent des Spiegels richtete sich auf. »Wissen Sie eigentlich, was Sie da geklaut haben?«
    »Das war nicht meine Aufgabe, und ich wurde auch nicht dafür bezahlt, das zu wissen.« Sie sah den Schlag schon kommen. Kein Dieb brach irgendwo ein, ohne vorher Bescheid zu wissen, vor allem, was das Was und das Warum anging. »Wir wurden für die Beschaffung der Box bezahlt und dafür, sie dem Abnehmer auszuhändigen.«
    Kein Kommentar.
    »Die Box hatte vier Siegel«, sagte sie.
    »Haben Sie hineingesehen, Audrey?«
    »Ich sagte doch, sie war vierfach versiegelt.«
    Er wartete. Oh, um Himmels willen . »Klar habe ich hineingesehen.«
    Er beugte sich über sein Spielzeug, flüsterte etwas und nickte. »Sah es ungefähr so aus?«
    Über dem Tisch erschien ein Paar Metallarmreifen. Auf den ersten Blick Silber, aber während Silber eine Beimischung von Grau hatte, glänzte dieses Metall in warmen Pfirsich- und Rosenfarbtönen. Der breitere Teil der Bänder krümmte sich und geriet ins Fließen, schmal, breit, wie ein Stoffband. Die Ränder waren nicht scharfkantig, sondern abgerundet. Die schmalen Seiten der Bänder waren in so dichter Folge mit winzigen Kieseln aus Metall besetzt, dass sie sich an manchen Stellen wie Muscheln an einem Schiffsrumpf häuften. Zusammen bildeten die beiden Armbänder ein elegantes, einzigartiges und wunderschönes Schmuckstück. Audrey würde es sofort anlegen, am liebsten zu einem leuchtend weißen, fließenden Kleid. Andererseits handelte es sich lediglich um Schmuck. Ein Stück Metall, bloß dass die Hand, der Spiegel und die Klauen es darauf abgesehen hatten, deshalb starb sie beinahe vor Neugier. Sie musste den Grund erfahren.
    »Ja, das haben wir gestohlen«, nickte Audrey. »Aber ich kapiere nicht, was der ganze Wirbel soll.«
    »Das ist ein tragbarer Gorleaneanischer Diffusor«, erklärte Kaldar.
    »Ein was?«
    Der blonde Junge, George, rührte sich. Die Jungen hatten sich völlig still verhalten, sie hatte fast vergessen, dass er und sein Bruder überhaupt da waren. »Ein Gorleaneanischer Diffusor ist eine Art magische Batterie«, sagte der Junge. »Man kann sie mit einem Magieschub aufladen, zum Beispiel mit einem Blitz. Die Magie wird dann eine Zeit lang gespeichert, auch wenn die Ladung von Anfang an in die Umwelt entweicht. Und riesig sind die Teile auch noch. So groß wie ein Haus.«
    »Das war mal.« Nickend wies Kaldar auf die Armbänder. »Diese Dinger speichern allerdings nur eine kleine Menge Magie.«
    »Und was hat man dann davon?« George beugte sich vor und musterte die Armbänder. »Soll das die letzte Kampfreserve sein, wenn man keine Blitze mehr schleudern kann? Damit man nicht draufgeht?«
    Kaldar fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. »Deine Klugheit wird dir noch das Kreuz brechen. Ja, dazu waren sie anfangs gedacht.«
    Audrey betrachtete die Bänder. Sie hatte gehört, dass manche bis zur körperlichen Erschöpfung Blitze schleuderten. Aber sie hatte angenommen, dass man dann einfach bewusstlos wurde. »Ich habe noch nie gehört, dass jemand gestorben ist, weil er zu viele Blitze geworfen hat.«
    »Unserer Schwester wäre das fast passiert«, sagte Jack.
    »Du hast gesagt, dazu wären sie anfangs gedacht gewesen«, warf George ein. »Und wozu verwendet man sie

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